1764 Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Berliner Handels-Ges., Deutsche Bank, C. Schlesin Trier & Co., Allg. Electricitäts-Ges.; Braunschweig: Braunschw. Bank u. Creditanstalt a schweig. Privatbank, M. Gutkind & Co.; Hannover: Bernh. Caspar. Bremer Strassenbahn in Bremen. Centralbureau: Am Wall 109. Gegründet: 28./3. 1876; eingetr. 3./4. 1876. Letzte Statutänd. 5./6. 1899, 3./5. 1902 u. 15./12.1904 Zweck: Bau, Erwerb und Betrieb von Strassenbahnen für Personen- und Gepäckbeförderung: früher Pferdebahn, wurde im Laufe 1892/93 auf den ursprünglichen Linien der elektrische Betrieb mit oberirdischer Stromzuführung eingeführt. Die G.-V. v. 5. Juni 1899 genehmigte einen am 23. Nov. 1898 mit der Tramway's Union Comp. Lim. abgeschlossenen Vertrag, wonach das gesamte Eigentum der Grossen Bremer Pferdebahn (Länge 18 km) an die Bremer Strassenbahn überging, gegen Gewährung von M. 2 500 000 in 2500 Aktien à M. 1000, Em. von 1899. Auch auf diesen Linien kam der elektrische Betrieb bis 1900, bezw. Anfang 1901 zur Einführung; neue ZLinien wurden 1903 eröffnet. Befördert 1901–1906: 15629031, 15786 124, 19 474 899, 20514 149, 22573084 24 614 012 Personen; Gesamteinnahmen: M. 1 523 575, 1 681 866, 1 890 189, 1988228, 910 787, 2 373 319. Die Ges. besitzt 140 Motorwagen, 125 Anhängewagen u. 4 Pferdebahn- agen. Linien: Börse-Horn, Gröpelingen-Weserlust, Sebaldsbrück-Holzhafen, (Arster- damm- Bürgerpark- Pappelstr.); Parkallee- Woltmershausen, Ringbahn, Gröpelingen. Burg; zus. 51,33 km (Streckenlänge 42,14 km). Spurweite 1,435 m. Es fand bis 1900 auch Abgabe elektr. Energie für Licht und Kraft an Dritte statt, doch übernahm nach neuen Vertrag 1899 der Bremer Staat das Elektricitätswerk der Ges. zum Preise von 155 000. Neuer Vertrag mit dem Staate Bremen vom 5./6. TJuni 1899: Koncession der Ges. bis Ende Dez. 1950. Die Ges. verpflichtet sich, den für ihren gesamten Betrieb erforderlichen elektrischen Strom aus dem städtischen Elektricitätswerk zu entnehmen, wofür die Kosten je nach dem Jahresverbrauch von 11 Pfg. bis 10 Pfg. für eine Kilo- wattstunde angesetzt sind. Dem Staat hat die Ges. als Abgabe 1 % der gesamten Brutto- fahrgeldeinnahme zu zahlen, solange dieselbe im Jahresdurchschnitt. 31 Pfg. für ein gefahrenes Wagenkilometer nicht übersteigt. Mit jeder Steigerung ihrer Einnahmen bis zu 1 Pfg. erhöht sich der Gewinnanteil des Staates um 1 % der Bruttofahrgeldeinnahme. Statt dieses Gewinnanteiles hat der Staat das Recht, bis 1910 für den Rest der Kon- cessionszeit einen Anteil an dem, 5 % des A.-K. übersteigenden Reingewinn zu be- anspruchen und zwar bei 5–8 % Gewinn die Hälfte und bei mehr als 8 % zwei Drittel. Seit 15./3. 1904 nimmt der Staat an dem Reingewinn über 5 % teil. Der Gewinnanteil das Staates beträgt für 1906 M. 148 917 (gegen M. 182 327 im J. 1905). Hierzu kommt die konzessionsmässig zu zahlende Pflastersteuer mit M. 47 432 und 1 % Billetsteuer für die Linie im Freihafen mit M. 5, insgesamt M. 196 355. Im Falle der Zurücknahme der Koncession, sowie beim Ablauf der Koncessionszeit haben Senat und Bürgerschaft das Recht, die Bahn (ausschliesslich des Pflasters) und das Betriebsmaterial gegen den Verkaufswert zur Zeit der Übernahme zu erwerben. Erfolgt eine Einigung über den Verkaufswert nicht, so wird derselbe von dem bezeich- neten Schiedsgerichte festgesetzt. Macht der Staat von diesem Rechte keinen Gebrauch oder wird die Koncession nicht verlängert, so hat die Ges. auf ihre Kosten die Bahn aufzunehmen und den Strassenkörper ordnungsmässig wiederherzustellen. Kapital: M. 5 500 000 in 750 Aktien (Nr. 1–750) à M. 1200 und 4600 Aktien (Nr. 751–5350) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 180 000, erhöht 1876 um M. 70 000, 1885 um M. 50 000 reduziert, 1888 erhöht um M. 199 600, 1891 um M. 200 400, 1895 um M. 300 000 und It. G.-V.-B. v. 5./6. 1899 um M. 2 500 000 in 2500 Aktien à M. 1000, zwecks Ankaufes der Grossen Bremer Pferdebahn. Behufs Ausbau des Bahnnetzes u. Vermehrung der Be. triebsmittel beschloss die G.-V. v. 3./5. 1902 fernere Erhöhung um M. 1 000 000 (auf M. 4 400 000) in 1000 Aktien à M. 1000, div.-ber. für 1902 zur Hälfte, begeben an die Nordwestdeutsche Bank zu 100 % frei von allen Stempel- u. sonstigen Kosten für die Ges., angeboten 12.–27./5. 1902 den Aktionären zu 102 % plus 4 % Stück-Zs. bis 1./. 1902; auf nom. M. 7000 alte Aktien entfielen 2 neue Aktien. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 15./12. 1904 um M. 1 100 000 (auf M. 5 500 000) in 1100 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1905, übernommen von der Nordwestd. Bank zu 129 %, angeboten den Aktionären 22./12. 1904–7./1. 1905 zu 130 % (auf nom. M. 4000 entfiel 1 alte Aktie). Der Erlös der neuen Aktien diente zur Deckung der Ausgaben für den Ausbau und die Ausrüstung verschiedener Strecken, sowie zur Vermehrung der Betriebsmittel. Weitere Erhöhungen über M. 5 500 000 dürfen nur mit Zustimmung des Bremer Senats stattfinden. 3 Hypoth.-Anleihen: I. u. II. M. 600 000 in 4 % Oblig. von 1891 u. 1893 (bis 1. Nov. 1896 4½ %) Stücke à M. 1000 u. 500. Zs. 1./5. u. 1./11. Ausl. im März auf 1. Nov. Zahlst.: Bremen: Nordwestdeutsche Bank. Kurs Ende 1896–1906: 102.75, 103.25, 101.25, 100.50, 98, 100.50, 101, 102, 101.75, 101, – %. Notiert in Bremen. III. M. 1 500 000 in 4 % Oblig. (Serie III) von 1899, Stücke à M. 5000, 1000, 500, Z8. 1./5. u. 1.11. Tilg. ab 1904 mit jährl. 1 % unter Zinszuwachs, ab 1904 auch verstärkte