1814 Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen ete. Zweck: Bau u. Betrieb von Strassenbahn; früher bis Mitte 1904 Pferdebahnbetrieb, seit dem elektr. Urspr. besass die Ges. ausserdem die Schweriner Strassenbahn, welche jedoch wegen Unrentabilität vergleichsweise der Stadt Schwerin überlassen wurde. Als Abgabe hat die Ges. 3 % von der Bruttoeinnahme an die Stadt Rostock zu entrichten Linien: 1. Bahnhof-Friedhof-Barnstorf, 2. Bahnhof-Bismarckstr.-Kasernenstr. etc., 3. Augustenstr. Weisses Kreuz. Gesamtlänge 10,5 km, Spurweite 1,44 m. Ende 1906 besass die Ges 21 Motorwagen und 21 Anhängewagen. Infolge G.-V.-B. v. 9./6. 1903 fand 1903/1904 die Einführung des elektr. Betriebes mit oberird. Stromzuführung statt, gleichzeitig wurden einige neue Linien gebaut. Die neue Konc. ist von der Stadt am 20./6. 1903 auf 40 Jahre bis 31./3. 1944 erteilt worden. Die Umwandlung beanspruchte ca. M. 750 000, welcher Betrag durch Erhöhung des A.-K. um M. 300 000 u. durch Aufnahme einer Anleihe von M. 500 000 beschafft wird. Nur die Anleihe ist bisher aufgenommen (s. unten). Fahrgeldeinnahmen 1905 u. 1906: M. 174 055, 192 080. Kapital: M. 370 500 in 741 konvert. Aktien à M. 500. Urspr. A.-K. M. 750 000, dann auf M. 810 000 erhöht, reduziert 1883 auf M. 782 000, 1885 auf M. 741 000. Die G.-V. vom 7./12. 1885 beschloss Zus. legung von 2 Aktien zu 1 (auf M. 370 500) behufs Deckung der Unterbilanz aus der Abtretung des Schweriner Unternehmens. Erhöhungsbeschluss um M. 300 000 v. 9./6. 1903 noch nicht durchgeführt. Anleihe: M. 500 000 in 4½ % Oblig. mit Stücken auf Namen lautend, begeben zum Kurse von 98 %, rückzahlbar zu 103 %%. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 500 = 1 St., 1 Aktie à M. 1000 = 2 St. Jeder Aktionär kann zwei abwesende vertreten. Gewinn-Verteilung: 5 % zur Reserve, bis 5 % Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung von M. 4000), Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1906: Aktiva: Bahnbau u. Konzession 730 200, Immobil. 65 300, Wagen 251 000, Stromzuführungsanlage 67 600, Speiseleitung 14 400, Werkstatteinrichtung 16 700, Inventar 8100, Kaut. u. Effekten 15 210, Bankguth. 16 086, Kassa 1414, Debit., voraus- bez. Versich. 1749, Bestände 3908. – Passiva: A.-K. 370 500, Schuldverschreib. 500 000, Felten & Guilleaume-Lahmeyerwerke, E. A. G. vorm. W. Lahmeyer & Co. 261 809, R.-F. 11 571 (Rückl. 937), Kredit. 27 565, Kaut. 2255, Tant. an Vorst. 890, do. an A.-R. 210, Div. 16672, do. alte 150, Vortrag 43. Sa. M. 1 191 669. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter u. Löhne 64 060, Stromverbrauch 49 125, Steuern u. Versich. 5052, Handl.-Unk. 12 495, Abgabe an die Stadt 6058, Reparat. 3415, Zs8. 13 099, do. Schuldverschreib. 22 500, Krankenkasse etc. 868, Abschreib. 10 029, Gewinn 18 754. – Kredit: Vertrag 150, Betriebseinnahme 204 959, Zs. 350. Sa. M. 205 459. Kurs: Aktien Ende 1886–93: –, 30.50, 25.50, 23.90, 14, –, –, 14 %; konvertierte Aktien Ende 1890–1906: –—, –, –, 23.40, 34, 54, 90.25, 115, 112.75, 137, 157, 141, –, 154, 159, 168.25, 157 %. Notiert in Berlin. Dividenden: 1882–91: 0 %; 1892–1906: ½, / 1¼, ½, 1, 2¼, 3, 5, 5, 4, 1, 1¾j 3, 3, 4½ %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Richard Siegmann. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Leop. Salomon, Stellv. Ober-Ing. Jos. Rommeler, Dir. Louis Aschkinass, Bankier G. Lilienthal, S. Philippsthal, Berlin. Zahlstellen: Rostock: Verwaltungskasse; Berlin: G. Lilienthal, Markgrafenstr. 42. Akt.-Ges. Ruhr-Lippe-Kleinbahnen in Soest. Gegründet: 18./11. 1905 mit Wirkung ab 1./4. 1906; eingetr. 8./2. 1906, früher G. m. b. H. Gründer: Kreis Soest, Kreis Hamm, Stadt Hamm, Amt Rhynern, Kreis Arnsberg, Stadt Arnsberg. Auf das A.-K. machte folgende Einlagen: Der Kreis Soest: die Bahnstrecken Neheim-Hüsten- Ostönnen-Soest-Hovestadt, Ostönnen-Werl, seinen Anteil an der Strecke Hamm- Oesting- hausen, die Sandbaggerei an der Lippe und den Steinbruch bei Müschede zum Gesamtpreis von M. 2 977 000. Der Kreis Hamm: die Bahnstrecke Werl-Hamm und seinen Anteil an der Strecke Hamm-Oestinghausen zum Gesamtpreis von M. 1 300 000. Die Stadt Hamm: anteilig für die Herstellung der Strecken Werl-Hamm und Hamm-Oestinghausen M. 500 000. Das Amt Rhynern: anteilig für die Herstellung der Strecke Werl-Hamm M. 50 000. Zum Entgelt erhielten an St.-Aktien; der Kreis Soest 2977, der Kreis Hamm 1300, die Stadt Hamm 500, das Amt Rhynern 50. Zweck: Betrieb der bereits fertiggestellten Kleinbahnstrecken von Neheim-Hüsten über Ostönnen nach Soest und Hovestadt und von Ostönnen nach Werl, von Werl nach Hamm und von Hamm nach Oestinghausen, ferner der Bau und Betrieb einer dreischienigen Kleinbahn von Neheim-Hüsten nach Arnsberg u. endlich der Betrieb der bereits fertigen Sandbaggerei auf der Lippe und eines Steinbruchs bei Müschede und Herstellung einer Anschlussbahn zum Steinbruch. Kapital: M. 5 477 000 in 5227 St.-Aktien à M. 1000 u. M. 250 000 in 250 Prior.-Aktien à M. 1000, letztere ausgestattet mit 5 % Vorz.-Div. Die a. o. G.-V. v. 22./4. 1907 sollte be- schliessen: a) Umwandlung der Prior.-Aktien in St.-Aktien, b) Bau der Kleinbahn Niederense Talsperre, c) Aufnahme einer Anleihe. 8t Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 t.