Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 1883 1906 zur Verlegung. 1907 ist die Ges. mit der Ausführung des Auftrages der Grossen Vordischen Telegraphen-Ges. in Kopenhagen zur Herstellung u. Legung des ihr konzes- jonierten rund 1500 km langen Kabels St. Petersburg-Libau-Dänemark beschäftigt. Auch hat kürzlich das Niederländische Kolonial-Ministerium den Auftrag zur Anfertigung von rund 110 km Vorratskabeln erteilt, die im Oktober 1907 in Indien abzuliefern sind und ferner das Reichspostamt ca. 100 km Kabel bestellt behufs Erneuerung einer Strecke der Telegraphenlinie Sylt-Arendal. Zahl der in der Fabrik beschäftigten Arbeiter 1906 durch- schnittl. 168 Mann, ferner waren tätig 43 Handwerker u. 55 Beamte u. Meister. Die Werk- stätten wurden verschiedentlich erweitert. Das geschäftliche Verhältnis zu der Firma Felten & Guilleaume Lahmeyer A.-G., den Land- u. Seekabelwerken A.-G. u. der Deutsch- Atlant. Telegraphen- Ges. wurde vertraglich festgelegt. Neuanlagen, Bau von Arb.-Woh- nungen etc. erforderten 1906 M. 200 000. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Nam.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 6./3. 1900 um M. 2 000 000 in 2000 Aktien, angeboten den Aktionären zu 101.25 %. Weitere Erhöhung lt. G.-V. v. 30./6. 1902 um M. 2 000 000 in 2000 Aktien angeboten den Aktionären zu 102.25 %. Die Akt. befinden sich je zur Hälfte im Besitz der Deutsch-Atlant. Telegraph.-Ges. in Cöln u. der A.-G. Felten & Guilleaume-Lahmeyerwerke in Mülheim a. Rh. Genussscheine: 6000 Stück. Der Land- u. Seekabelwerke A.-G. zu Köln a. Rh. wurden da- für, dass diese Ges. zu gunsten der Norddeutschen Seekabelwerke A.-G. auf ein von ersterer bereits eingeleitetes Projekt, betr. Erricht. eines Seekabelwerkes in Nordenham, verzichtete, Genussscheine in der Anzahl der jeweils ausgegebenen Akt. gewährt. Diese Genussscheine lauten auf den Inhaber u. berechtigen z. Bezuge von ein Drittel derjenigen auf je nominal M. 1000 eingezahltes A.-K. entfallenden Div.-Beträge, um welche die jährlich festzusetzende Div. 5 % dieses A.-K. übersteigt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1906: Aktiva: Grundstücke 231 350, Gebäude 974 942, Masch. 1 070 728, Fabrik-Utensil. u. Werkzeuge 18 565, elektr. Messinstrumente etc. 46 661, Bureau-Utensil. u. Bibliothek 3278, Konsum-Utensil. u. Einricht. 23 042, Kabeldampfer 2 027 662, vorausbez. Versich. 102535, Kaut. 43 800, Vorräte u. fert. Fabrikate 2 185 342, Kassa 14 345, Debit. 2 714 433. – Passiva: A.-K. 6 000 000, R.-F. 303 881 (Rückl. 3462), Spec.-R.-F. 630 000, Kaut. 43 800, Kredit. 320 025, Pens.-Prämien-F. 356 360, Beamten-Unterstütz.-Kasse 40 133 (Rückl. 10 000), Arb.- do. 51 812, Div.- u. Amort.-F. 1 000 000, Disp.-F. 100 000 (Rückl. 50 000), 5 % z. R.-F. 3462, Div. 300 000, Vortrag 310 675. Sa. M. 9 456 689. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 248 418, Abschreib. 343 476, Gewinn 674 137. – Kredit: Vortrag 604 891, Fabrikat.-Ertrag 620 880, Kabelverlegungs- u. Reparat.-Kto 40 260. Sa. M. 1 266 032. Dividenden 1899–1906: Aktien: 0, 0, 0, 0, 0, 8, 15, 5 %; Genussscheine: –, –, % % Direktion: Ernst Diederichs. Prokuristen: Ludw. Schneidt, Ewald Dreyling. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Max v. Guilleaume, Stellv. Ob.-Reg.-Rat Heinrich Schröder, Komm.-Rat Louis Hagen, Cöln a. Rh.; Komm.-Rat Dr. ing. Emil Guilleaume, Dir. Steven, Mülheim a. Rh.; Geh. Ober- Finanzrat Wald. Mueller, Ministerial- Dir. a. D. Hoeter, Geh. Justizrat Dr. Riesser, Berlin; Fabrikbes. Franz Clouth, Köln-Nippes; Gen.-Dir. Dr. jur. H. Chr. Wiegand, Bremen; Prof. Salomon, Frankf. a. M. Osteuropäische Telegraphengesellschaft in Cöln. Gegründet: 19./7. 1899; eingetr. 2./10. 1899. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Letzte Statutänd. 16./3. 1905. Sitz der Ges. bis dahin in Berlin. Zweck: Die Erwerbung von Koncessionen jeglicher Art für telegraphische und tele- phonische Verbindungen, sowie Herstellung, Unterhaltung und Betrieb solcher Verbindungen, ferner Beteiligung an ähnlichen Unternehmungen –— alles im Einvernehmen mit dem Reichs- Postamt. Die Ges. legte Mai 1905 zunächst das Kabel zwischen Constanza (Rumänien) und Kilios bei Konstantinopel. Nachdem 1905 auch die anschliessenden Landlinien hergestellt aind, ist das Kabel am 20./7. 1905 dem Verkehr übergeben und der direkte Betrieb zwischen Bukarest und Konstantinopel eröffnet worden. Die Überwachung der Verwaltung des Kabels steht der deutschen Postverwalt. zu. Diese zahlt der Ges. auf 30 J. eine jährl. Beihilfe von M. 40 000, die bei Überschreit. einer Kabelgebühreneinnahme von jährl. M. 125 000 um die Hälfte des Überschusses gekürzt wird. Die rumänische Koncession für die Ges. läuft 30 Jahre mit dem Vorrechte für eine Erneuerung, und die rumänische Regierung hat sich verpflichtet, während der Dauer des Vertrags kein anderes Kabel zwischen Rumänien und der Türkei zu koncessionieren. Sie verpflichtete sich ferner, der Ges. einen jährl. Zuschuss von M. 40 000 zu gewähren, der um je M. 4000 für jede vollen M. 8000, um welche die Kabelgebühren- einnahmen der Ges. in irgend einem Jahre den Betrag von M. 40 000 überschreiten, gekürzt werden wird. Die Verhandl. mit der ottoman. Reg. sind erst im Sept. 1905 zum Abschluss gelangt. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr; Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn Verteilung: 5 % zum R.-F., Rest zur Verf. der G.-V. Der A.-R. erhält 10 % Tant. nach Vornahme aller Abschreib. u. Rücklagen und nach Abzug von 4 % Div. Bilanz am 31. Dez. 1906: Aktiva: Kabel 890 255, Mobil. 3463, Werkzeuge u. Geräte 24 764, Apparate 10 351, Immopbil. 17 922, Debit. 192 629, Vorschuss El Arich 331 836, Kassa 659.