8 Kredit-Banken und andere Geld-Institute. Dissener Volksbank in Dissen, Prov. Hannover. Gegründet: 10./11. 1890. Letzte Statutänd. 27./8. 1898. Zweck: Betrieb von Bank- und Geldgeschäften jeder Art. Kapital: M. 400 000 in 400 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 54 000, 1892 um M. 54 000, 1894 um M. 42 000 und 1898 um M. 100 000 erhöht. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 11./9. 1905 um M. 150 000 (auf M. 400 000) in 150 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./6. 1906, begeben an die Aktionäre 5: 3 zu 107.50 %, event. nichtbezogene anderweitig zu 112.50 %, einzuzahlen 25 % und das Aufgeld bei der Zeichnung, 25 % am 1./4. 1906, restliche 50 % am 1./6. 1906; die eingez. Be- träge erhielten bis dahin 4 % Zs. Geschäftsjahr: 1./7.30./6. Gen.-Vers.: Bis Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1907: Aktiva: Kassa 30 293, Effekten 64 248, Wechsel 240 807, Hypoth.- Debit. 442 209, Kontokorrent-Debit. 976 478, Inventar 1255. – Passiva: A.-K. 400 000, Spar- einlagen u. Kontokorrent 1 221 882, R.-F. 68 000 (Rückl. 6000), Spec.-R.-F. 23 000 (Rückl. 5000), Delkr.-Kto 7633 (Rückl. 5000), Div. 24 000, do. alte Div. 60, Invent.-Abschreib. 300, Tant. 3900, Vortrag 2416. Sa. M. 1 755 292. % Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwaltungskosten 6000, Unk. 2625, Reingewinn 46 116. – Kredit: Vortrag 389, Zs. 31 068, Provis. 6258, Effekten 1491, Wechsel 15 533. Sa. M. 54 741. Dividenden 1890/91–1906/07: 5, 5, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6 %. Direktion: F. Leonhardt, F. Möller, H. Horst. Aufsichtsrat: Vors. F. Frieling, Stellv. H. Möller. Creditanstalt für Industrie u. Handel in Liq. in Dresden, Johannesstrasse 4. Die Bank war das Finanzinstitut der am 15./6. 1901 in Konkurs geratenen Akt.-Ges. Elektricitäts-Werke (vorm. O. L. Kummer &- Co.) in Dresden, welcher Ges. nebst ihrem Koncern die Bank übergrosse Kredite eingeräumt hatte, wodurch sie im Juni 1901 selbst in Zahlungsschwierigkeiten geriet. Zur Befriedigung der Einleger und Buchgläubiger beschloss eine Anzahl Banken und Bankhäuser unter der Bedingung, dass die Wechsel- gläubiger Stundung gewähren, der Creditanstalt ca. M. 6 000 000 gegen Unterpfand zur Ver- fügung zu stellen, Durch diese Hilfsaktion wurde der Ausbruch des Konkurses verhindert und eine ruhige Abwickelung der Geschäfte ermöglicht. Die G.-V. v. 12./7. 1901 beschloss die Liquid. der Bank. (Siehe d. Jahrg. 1901/1902–1903/1904 d. Handbuches.) Das Bankgrund- stück wurde im Dez. 1906 zum Buchwerte von M. 1 350 000 verkauft. Bei Beendigung der Liquidation der Allg. Ind.-Akt.-Ges. hat die Bank zu ihrem eigenen Besitz noch nom. M. 535 000 Aktien der Nordischen Elektrizitäts- u. Stahlwerke in Danzig hereinnehmen müssen, worauf bei der Sanier. 1905 M. 130 000 nachzuzahlen waren. Die G.-V. der Credit- anstalt v. 10./12. 1906 beschloss dann die in ihrem Besitz befindl. nom. M. 652 000 Vorz.-Aktien der Nord. Elektrizitäts- u. Stahlwerke als II. Liquid.-Rate an die Creditanstalts-Aktionäre im Verhältnis von M. 30 000 Creditanstalts-Aktien zu M. 1000 Nordstahl-Aktien = M. 166 666 in natura zu verteilen, wobei es dem Ermessen der neuen Besitzer freigestellt war, auf letztere Aktien anlässlich der 1906er Sanierung 35 % zuzuzahlen. Die Nord. Elektrizitäts- u. Stahl- werke meldeten übrigens Ende Januar 1907 den Konkurs an. Das am 12. Juli beendete 6. Liquidationsjahr 1906/07 schloss mit einer Unterbilanz von M. 17 566 142 ab. Die Eröffnungs- bilanz vom 12. Juli 1901 hatte einen Fehlbetrag von nur M. 17 542 249 ausgewiesen. Während die Veranlassung zur letztjährigen Erhöhung besonders der Zusammenbruch der Nordischen Elektrizitäts- und Stahlwerke in Danzig gewesen war, stieg diesmal der Fehlbetrag wegen sich erneut nötig machender Rückstellungen auf Grundstücke und Aussenstände. Nachdem bis zum Vorjahre die vorgenommenen Rückstellungen sich auf insgesamt M. 5 386 027 belaufen hatten, wovon M. 5 344 322 bis dahin nicht erforderlich geworden waren, sind nunmehr nach Zuendeführung des Kummer-Konkurses von den noch M. 5 380 263 betragenden Gesamt- rückstellungen M. 5 127 152 aufgezehrt worden und es sind nur M. 253 111 bisher nicht erforderlich gewesen. Die 2.846 % betragende Schlussquote des Kummer-Konkurses ging ein. Wegen der Ungunst der Verhältnisse auf dem Grundstücksmarkte glaubt der Liquidator keine baldige Beendigung der Liquidation in Aussicht nehmen zu können. Grössere un- belastete Bauländereien in Riesa und Reick, sowie die Steinbrüche im Plauenschen Grunde sind noch zu veräussern. Die Verwaltung hofft durch längeres Zuwarten doch einzelne Konti noch besser verwerten zu können, als sie jetzt zu Buche stehen. Liquidator: Max Hörisch. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. Dr. Paul Elb, Stellv. Kurs- makler Otto Schröder, Dresden; Dr. jur. Adolph Getz, Berlin. Bilanz am 12. Juli 1907: Aktiva: Kassa 1628, Effekten 205 394, Hypoth. 155 000, Grund- stücke 360 000, Mobil. 1, Bankguth. 474 543, Schuldner 421 048, zus. 895 591, davon Rück- stellungen 328 803, bleibt 566 788, Verlust 17 566 141. – Passiva: A.-K. 20 000 000, ab I./II. Liquid.-Raten 1 166 666, bleibt 18 833 333, unerhobene I. Liquid.-Rate 7700, Kredit. 13 920. Sa. M. 18 854 954. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustübertrag 17 407 825, Effektenverlust 878, Handl.-Unk. 55 699, Neurückstellungen u. auf Grundstücke-Kto u. Aussenstände 367 675. — Kredit: Eingänge a. abgeschrieb. Forder. 845, do. a. Zs. 10 601, do. a. Mobil. 1303, Wechsel 77, von den im Vorj. gemachten Rückstell. in Sa. 5 380 262 sind bei Abwickel. von verschied.