Kredit-Banken und andere Geld-Institute. 25 Übergang an die Krone Bayerns erhielt die Bank die Firma „Königl. Bayer. Bank. Der Sitz derselben wurde am 1./7. 1807 nach Nürnberg verlegt. Satzungen durch Kgl. Verordnung v. 13./12. 1878 neu geregelt. Die Bank ist eine Staatsanstalt mit kaufm. Geschäftsführung, sie untersteht dem Minist. der Finanzen u. geniesst die vollkommene Garantie des Staates. Zweck: Die Bank hat als Depositen-, Wechsel- u. Leihbank verfügbare Kapitalien nutzbar zu machen und insbesondere durch Darlehen den Handel, die Industrie, die Gewerbe und die Landwirtschaft zu unterstützen und zu fördern. Ihr Wirkungskreis umfasst die Behandlung der gerichtl. u. administrativen Depositen; die Annahme verzinsl. oder unverzinsl. Gelder vom Staate, von Stiftungen, Gemeinden u. Privaten in provisionsfreier Scheckrechn. u. gegen Ausstell. von Schuldscheinen, ohne dass sie zur Annahme solcher Gelder von Privaten verpflichtet ist; Diskontier., An- u. Verkauf von Wechseln u. wechsel- mässigen Handelspapieren; sie gewährt zinsbare Darlehen auf Zeit gegen bewegliche Pfänder (Lombardverkehr), Kredite in laufenden Rechnungen oder anderer Form gegen entsprechende Sicherheit; sie besorgt Kommissionsgeschäfte, An- und Verkauf von Wertpapieren, jedoch nur innerhalb der bestimmten Grenzen; die Kassageschäfte der kgl. Versich.-Kammer, Giroverkehr mit der kgl. bayer. Post- u. Eisenbahnverw., mit den Kassen der allg. Finanzverw. und der Militärverw. Ferner übernimmt die kgl. Bank bei allen ihren Anstalten Wertp. in verschlossenem Zustande (verschlossene Depots) zur Auf- bewahrung und ausserdem bei der kgl. Hauptbank in Nürnberg und den xgl. Filialbanken Augsburg, Hof, Ludwigshafen a. Rh., München u. Würzburg Wertp. in offenem Zustande (offene Depots) zur Verwahr. u. Verwalt. Bei der kgl. Hauptbank in Nürnberg u. den kgl. Filialbanken Ansbach, Aschaffenburg, Augsburg, Bamberg, Fürth, Kempten, Ludwigshafen, München u. Würzburg stehen Tresorschrankfächer (Safes) mietweise zur Verfügung. Kapital: Die Betriebsfonds bestehen aus dem Stamm- und Dotationskapital des Staates, aus dem Reservefonds und aus den gerichtlichen und administrativen Depositen des ganzen Königreichs und den sonst bei ihr zur Anlage gelangenden Kapitalien. Gewinn-Verteilung: Vom Reingewinn fällt die eine Hälfte an den Reservefonds, die andere Hälfte nach Abzug der Nebenbezüge der Bankbeamten bildet die an die Centralstaats- kasse abzuliefernde Ararialrente, welcher die Zinsen aus dem Stammkapital hinzutreten. Bilanz am 31. Dez. 1906: Aktiva: Kassa 8 910 672, Wechsel 124 543 491, Lombarddarlehen 17 154 274, Darlehen u. Guth. in Kontokorr. 63 191 570, do. auf hypoth. Kredit-Kaut. 5 454 664, do. auf Hypoth. 1 159 522, Effekten 8 817 374. Guth. im Verkehr mit den Filialen 89 445 025, Realitäten u. Mobil. 5 313 221, Diverse 281 786. – Passiva: Stamm-, Dotations- u. Res.- Kapital 45 211 014, gerichtl. u. administrative Depos. à 2 % 15 503 078, do. à 2½ % 7 811 873, do. à 3 % 9 254 878, do. à 3½ % 32 152, Privat-Depos. à 2 % 3 740 434, do. à 2½ % 1 746 470, do. à 3 % 26 295 390, do. à 3½ % 1 221 540, Schuld in Kontokorrent inkl. des Guth. der kgl. Versich.-Kammer 123 735 904, do. im Verkehr mit den Filialen 89 445 025, Diverse 273 841. Sa. M. 324 271 599. Ararialrente 1890–1906: M. 1 040 658, 921 828, 628 897. 873 459, 585 049, 493 618, 833 955, 949 910, 846 859, 1 059 898, 1 135 596, 1 233 701, 1054 376, 1378341, 1417591, 1440 872, 1 805 349. Direktion: Die Verwaltung und Geschäftsleitung wird ausgeübt durch die kgl. Bank- direktion. Diese besteht aus dem Bankdirektor, dem ersten Bankier, dem Bankkonsulenten, einem kgl. Regier.- u. Fiskalrate als ständigen Vertreter des kgl. Bankkonsulenten, dem Hauptbuchhalter und einem kgl. Regierungs-Assessor; die Hauptbank ist für den Geschäfts- betrieb am Hauptsitze bestellt u. vermittelt den Verkehr mit den Filialbanken; die Filial- banken besorgen den Geschäftsbetrieb an den Zweigniederlassungen. Zur Überwachung ist ein ständiger Kommissär ernannt. Vorstand der kgl. Bankdirektion: Prüsident d. kgl. Bank Andreas Ritter von Seisser; Vorstand der kgl. Hauptbank in Nürnberg: kgl. I. Bankier Finanzrat Adam Kohlmüller; kgl. II. Bankier Chr. Faber, Stellv. Vorstände der kgl. Filialbanken: Amberg: kgl. Oberbeamter u. Kassier Max Dolhopf: Ansbach: kgl. Oberbeamter u. Kassier Ernst von Grundherr zu Altenthan u. Weyerhaus; Aschaffenburg: kgl. Oberbeamter und Kassier Karl Zemsch; Augsburg: kgl. Oberbeamter Rich. Seitz; Bamberg: kgl. Kassier Aug. Seyfferth; Bayreuth: kgl. Oberbeamter Fürth: kgl. Oberbeamter Hieronymus Weber; Hof: kgl. Oberbeamter Sigm. Schertel; Kaiserslautern: kgl. Oberbeamter u. Kassier Rob. Sturm; Kempten: kgl. Oberbeamter und Kassier Karl Fikentscher; Landshut; kgl. Oberbeamter und Kassier Hceh. Baer; Ludwigshafen a. Rh.: kgl. Oberbeamter Rob. Moser; München: kgl. Oberbeamter Finanzrat Leonidas Kiderlin; Passau: kgl. Oberbeamter u. Kassier Otto Mayer; Regensburg: kgl. Oberbeamter Jos. Ott; Rosenheim: kgl. Oberbeamter u. Kassier Max Härtl; Schweinfurt: kgl. Oberbeamter u. Kassier Max Gerstl; Straubing: kgl. Oberbeamter u. Kassier Otto Englmann; Würzburg: kgl. Oberbeamter Finanzrat Joh. Steinheimer. „ * * *= Bayerische Disconto- u. Wechsel-Bank A. G. in Nürnberg mit Zweigniederlassungen in Augsburg, Bamberg, Bayreuth, Hof, Kulmbach, Schweinfurt, Regensburg, Würzburg, Hersbruck, Kitzingen, Lauf, Neumarkt (Oberpfalz), Roth i. B., Rothenburg o. T., Schwabach und Uffenheim. Gegründet: 17./6. 1905 mit Wirkung ab 1./7. 1905; eingetr. 28./6. 1905, Letzte Statut- änderung 25./10. 1906. Errichtet von der Disconto-Ges. in Berlin in Gemeinschaft mit der