102 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. und schliesst in Mattierzoll an die preuss. Staatsbahn an. Ausserdem wird sie in Mattierzoll mit der normalspurigen in Privatbesitz befindlichen Kleinbahn Heudeber- Mattierzoll (A.-G.) verbunden, sodass aus den Linien der Braunschweig-Schöninger Eisenbahn-Akt.-Ges., der Braunschweig. Landeseisenbahn-Ges., der Bahn Oschersleben- Schöningen und der Kleinbahn Heudeber-Mattierzoll ein zusammenhängendes Netz normalspuriger Privateisenbahnen von insgesamt etwa 120 km Betriebslänge entsteht. Die Betriebslänge der beiden Bahnen der Braunschweig-Schöninger Eisenbahn-Akt.-Ges. beträgt rund 69 kKm. Die G.-V. v. 23./9. 1907 beschloss Ankauf der Anschlussbahn von Lucklum nach dem Kalkwerk bei Hemkenrode. Durch Einstellung des Betriebes des Kaliwerkes Asse wurden die Einnahmen der Jahre 1906/08 ungünstig beeinträchtigt. Die Dir. der Braunschweig-Schöninger Bahn leitet auch den Betrieb der Oschersleben- Schöninger Eisenbahn. Die G.-V. v. 25./2. 1901 hat einen zwischen der Braunschweig-Schöninger Eisen- bahn und der Westdeutschen Eisenbahn-Ges. gethätigten Vertrag genehmigt, nach welchem die Betriebseinnahmen der beiden Bahnlinien Mattierzoll-Braunschweig (Glies- marode) und Hötzum-Schöningen auf die Dauer von 15 Jahren der Westdeutschen Eisenbahn-Ges. überlässen werden, während die Westdeutsche Eisenbahn-Ges. sämtliche Unkosten des Betriebes bestreitet und der Braunschweig-Schöninger Eisenbahn 37 % der jährl. Bruttoeinnahmen, mind. aber den Betrag von M. 225 000 jährl., auszahlt. Be- trägt die jährl. Bruttoeinnahme mehr als M. 600 000, so hat die Westdeutsche Eisenbahn- Ges. 60 % der Mehreinnahmen an die Braunschweig-Schöninger Eisenbahn abzuführen. Beträgt der nach der Betriebsrechnung sich ergebende Reinertrag der Bahnen in drei aufeinander folgenden Jahren mehr als M. 225 000, so sind beide Gesellschaften berechtigt, den Vertrag mit einjähriger Frist zum Schlusse eines Geschäftsjahres aufzukündigen. Ausserdem ist die Braunschweig-Schöninger Eisenbahn nach Ablauf von drei Betriebs- jahren berechtigt, den Pachtvertrag zu kündigen, wenn das herzogl. braunschweigische Kommissariat diese Kündigung verlangen sollte. Durch den Vertrag fliessen der Braun- schweig-Schöninger Eisenbahn Einnahmen zu, aus welchen die für den Dienst der An- leihe erforderlichen Ausgaben in vollem Umfange bestritten werden können. Kapital: M. 3 950 000 in 3950 Aktien à M. 1000. Von diesen Aktien übernahmen die Westdeutsche Eisenbahn-Ges. M. 3 363 000, der braunschweig. Staat M. 300 000 u. sonst. Interessenten M. 287 000. Der braunschweig. Staat leistete einen Zuschuss von M. 300 000, welcher erst dann, und zwar gegebenenfalls bis zur Höhe von 3½ % zu verzinsen ist, wenn das A.-K. in drei aufeinander folg. Jahren eine Div. von je 4 % erhalten hat. Auch das Kaliwerk leistete einen Zuschuss von M. 100 000. Anleihe: M. 3 950 000 in 4½ % Schuldverschr. à M. 1000, auf den Inh. lautend, aus- gegeben mit braunschweig. Priv. v. 22./3. 1901. Zs. 1./4. u. 1./10. Die Westd. Eisenb.-Ges. (A.-G.) zu Cöln a. Rh., hat die Gewähr für die Zahlung von 4½ % Zs. auf die Oblig. für die Dauer des zwischen ihr und der Braunschweig-Schöninger Eisenbahn-Akt.-Ges. ge- schlossenen Pachtvertrages übernommen. Tilg. zu pari lt. Plan durch Ausl. ab 1907 mit mind. ½ % der urspr. Anleihesumme zuzügl. ersparten Zs. Von genannter Frist an ist auch verstärkte Tilg. oder Totalkündigung mit 6monat. Frist zulässig. Verlos. im Sept. auf 2./1. (zuerst 1908). Zahlst. für Zs.: Braunschweig: Ges.-Kasse, Braunschweig. Bank und Credit-Anstalt, M. Gutkind & Co., Carl Uhl & Co.; Hannover: Herm. Bartels; Cöln: Sal. Oppenheim jr. & Co., A. Schaaffh. Bankverein; Berlin: Berliner Handels-Ges., S. Bleich- röder, Disconto-Ges., A. Schaaffh. Bankverein, Bank f. Handel u. Ind., von der Heydt & Co.; Stettin: W. Schlutow. Zahlst. für Stücke: Braunschweig: M. Gutkind & Co. Coup.-Verf.: 4 J. (Kk.) Aufgelegt in Braunschweig, Hannover etc. am 22./5. 1901 zu 100.50 % plus 4½ % Stück-Zs. ab 1./4. 1901. Kurs in Braunschweig Ende 1901–1907: 100, 101.50, –, –, 101, 101, 102 %. Hypothek: M. 98 761 auf Bahnhof Mattierzoll. Anleihe: M. 400 000. Bilanz am 31. März 1907: Aktiva: Eisenbahnbau u. Ausrüstung 8 601 225, Oberbau- Materialien, Betriebs- do. etc. 32 649, Kassa 253, Effekten des Ern.-F. 129 093, Kaut.-Kto (Effekten, Wechsel etc.) 79 202, Bankguth. 13 743, Debit, 329 918. – Passiva: A.-K. 3 950 000, Oblig. 3 950 000, do. Zs.-Kto 32 242, braunschweig. Staatszuschuss 300 000, Zuschuss d. Kali- werks Asse (a fonds perdu) 100 000, Anleihe 400 000, Hypoth. (Bahnhof Mattierzoll) 98 761. Kaut. 79 202, Ern.-F. 166 663, gesetzl. R.-F. 4397, R.-F. A 14 641, Kredit. 83 640, Gewinn 6537, Sa. M. 9 186 085. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Oblig.-Zs. 177 750, Anleihe- do. 25 633, Hypoth.- do. 3981, allg. Unk. 7291, Entschäd. an A.-R. 5000, z. Spec.-R.-F. 32, z. R.-F. 322, Gewinn 6537. – Kredit: Vortrag 416, Betriebspacht 225 000, Zs. 1131. Sa. M. 226 548. Dividende: Der Betrieb wurde 15./2. 1902 aufgenommen; bis dahin wurden auf Div.- Schein Nr. 1 44 Pfg. u. auf Nr. 2 M. 34.89, zus. M. 35.33 Bau-Zs. gewährt, ausgezahlt ab April 1902. Div. 1901/02–1906/07: Bisher 0 %. Kurs: Aktien nicht notiert. Direktion: Eisenbahnbau- u. Betriebs-Insp. a. D. Klinke, Stellv. Verkehrs-Insp. K. Wül- bern, Braunschweig. 4 Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Albert Heimann. Cöln; Stellv. Finanzrat von Rauschenplat, Braunschweig; Eisenbahn-Dir. Johs. Mühlen, Cöln; Geh. Komm.-Rat Fr. Lenz, Berlin; Mühlenbes. Wilh. Becker, Sickte; Rentier Friedr. Curland, Apelnstedt; Geh. Komm.-Rat Rud. Abel, Stettin; Eisenb.-Dir. Carl Plock, Bankier Dr. Mosler, Berlin. Zahlstellen: Für Div. wie oben bei Anleihe.