104 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Die a. o. G.-V. v. 13./2. 1907 beschloss a) die Erweiter. der Cöln-Bonner Kreisbahnen u. dementsprechend Erhöhung des Anlagekapitals auf M. 15 500 000; b) ebenso beschloss diese G.-V. die Umwandlung der Strecke von Cöln-Marienburg bis Bonn-Ellerstrasse der Rhein- uferbahn in eine Hauptbahn. Das A.-K. soll demzufolge um M. 1 750 000 (also auf M. 7 750 000) erhöht werden. Da zum Bau der im $ b genannten Bahnen u. sonst. Betriebserweiterungen ein Kapital von M. 3 500 000 erforderlich ist, so soll der noch fehlende Betrag von M. 1 750 000 im Wege der Anleihe beschafft werden. Für die aufzunehmende Anleihe von M. 1 750 000 gewährleisten die vier beteiligten Städte u. Kreise eine Verzinsung u. Amort. bis zu 5 %, also die Stadt Cöln für M. 875 000, die Stadt Bonn für M. 350 000, der Landkreis Cöln für M. 262 500, der Landkreis Bonn für M. 262 500, zus. M. 1 750 000. Nachstehende Bestimmung wurde in die Urkunde betr. Abänderung der Koncess. für den normalspur. Ausbau aufgenommen: Der Staatsregierung verbleibt, unbeschadet des gesetzl. Ankaufsrechtes, das Recht vorbehalten, jederzeit, jedoch nicht vor Ablauf von 10 Jahren nach Inbetriebnahme der vollspur. Rheinuferbahn, das gesamte Unternehmen der Ges. gegen Erstattung der von ihr aus eigenen Mitteln aufgewendeten, notwendigen und nützlichen An- lagekosten eigentümlich zu erwerben; jedoch sollen hiervon diejenigen Bahnstrecken aus- geschlossen sein, welche innerhalb des Weichbildes der Stadt Cöln liegen und nach dem Ermessen der Staatsregierung mehr den Charakter von Strassenbahnen haben. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 900 000, erhöht lt. G.-V. v. 7./7. 1897 um M. 1 300 000. Die G.-V. v. 4./4. 1900 beschloss behufs Aufbringung des für die Erweiterung der Vorgebirgsbahn, sowie für den Ausbau der Verbindungslinie Brühl- Wesseling mit einer Abzweigung nach Godorf-Sürth, der Rheinuferbahn und der Anschluss- linie Dransdorf-Bonn weiter erforderl. Baukapitals von M. 7 500 000 Erhöhung des A.-K. um M. 3 800 000 (auf M. 6 000 000) und Aufnahme eines weiteren Darlehens von M. 3 700 000 (siehe unten). Auf die in der G.-V. v. 4./4. 1900 beschlossene Aktien-Em., begeben zu pari, gelangten 25 % 1./9. 1904, 15 % 15./9. 1904, 20 % 30./11. 1904, 20 % 20./5. u. 20 % 1./8. 1905 zur Einzahlung. Die Aktien besitzen die Städte und Landkreise Cöln und Bonn. Anleihen: Stand Ende März 1907: M. 5 634 378, aufgenommen bei der Sparkasse der Stadt Cöln mit jetzt noch M. 760 025 u. bei der Landesbank d. Rheinprov. mit jetzt noch M. 4 874 353. Garantiert von der Stadt Cöln, von der Stadt Bonn, sowie von den Landkreisen Cöln und Bonn. Wegen Erhöhung der Anleihe s. oben. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: April-Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1907: Aktiva: Baukto Vorgebirgsbahn 4 786 720, do. Vochem- Wesseling 1 897 043, do. Rheinuferbahn 5 707 970, noch nicht abgerechn. Grundstücke 62 418, Bureauinventar 13 248, Material. 119 732, Effekten 323 471, Kassa 4558, Bankguth. 168 198, Fahrkartensteuer 16 299, Debit. 14 578, Depos. 130 949. – Passiva: A.-K. 6 000 000, Anleihen: Sparkasse Cöln 760 025, Landesbank der Rheinprovinz: I 1 292 725, II 964 753, III 952 404, IV 484 468, V 1 180 000, Anleihen-Tilg.-Kto 365 621, nicht fäll. Tilg.-Raten 12 266, do. Zs. 17 106, Ern.-F. 343 785, Spec.-R.-F. 51 595, R.-F. 12 406, Arb.-Unterst.-F. 4501 (Rückl. 1500), Kredit. 438 460, Kaut. 130 949, Div. 150 000, Eisenb.-Steuer 3846, Tant. 7416, Vortrag 72 857. Sa. M. 13 245 190. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben abzügl. 31 938 Ern.-F., 4579 Spec.-R.-F. 1 194 309, Anleihe-Zs. 202 739, davon Baukto 17 026, Anleihen-Tilg.-Kto 64 760, Ern.-F. 100 171, Spec.-R.-F. 12 000, R.-F. 12 134, Gewinn 235 619. – Kredit: Vortrag 5055, Betriebseinnahmen 1799 653. Sa. M. 1 804 709. Dividenden 1897/98–1906/07: –, 3½, 3, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 2 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Vors. Dir. H. D, Rohlfs, Dir. Aug. Ludewig, Reg.-Baumstr. a. D. Wilh. Rieländer. Aufsichtsrat: (Mind. 6) Vors. Oberbürgermeister Max Wallraf, Geh. Komm.-Rat Gust. Michels, Landrat Minten, Reg.- u. Baurat a. D. Jul. Zschirnt, Cöln; Oberbürgermeister Wilh. Spiritus, Landrat Graf Aug. von Galen, Bonn; Gutsbesitzer Engels, Marienforst. Zahlstelle: Cöln: Ges.-Kasse. Continentale Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft in Berlin W. 9, Schellingstrasse 1. Gegründet: 18./3. 1898. Letzte Statutänd. 13./6. 1905. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Erwerb und Betrieb von Bahnen jeder Art, insbesondere von Klein- u. Neben- bahnen, sowie Förderung des Eisenbahnverkehrs. Bauausführungen für Rechnung Dritter. Im Betriebe befinden sich 1) die 6 km lange nebenbahnähnliche Kleinbahn (Spurweite 75 em) Rheinbrohl-Mahlberg, 2) das Elektricitätswerk in Stassfurt mit 10.5 km langer elektr. Strassenbahn (Spurweite 1 m) von Stassfurt nach Hecklingen und Löderburg, 3) die neben- bahnähnliche, 13.64 km lange elektr. Strassenbahn (Spurweite 1 m) Neumühl-Dinslaken mit Abzweigung Aldenrade-Walsum (2.35 km), 4) die Verlängerung der Strecke von Neumühl nach Staatsbahnhof Meiderich (2 km) im Besitz der Gemeinde Meiderich, 5) die nebenbahnähnliche, normalspurige, 12.47 km lange Kleinbahn Brüggen-Bracht-Kaldenkirchen. An der Ges. der Livländischen Zufuhrbahnen, 220 km lang, hat sich die Cont. Ges. bei Aufbringung des A.-K. u. Oblig.-K. wesentl. beteiligt. Die definitive Inbetriebnahme dieser Bahnen für den Personen- und Güterverkehr hat im Juli 1903 stattgefunden, dann wurde der Betrieb durch die politischen Wirren in Russland bis zum 16./1. 1906 unterbrochen; erst seit dieser Zeit kann der Betrieb wieder regelmässig durchgeführt werden. 1906 Bau der nebenbahn- ähnlichen Kleinbahn Kunersdorf-Ziebingen (22 km). Ü