108 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. kommt bei Ermittelung des Kaufpreises, welcher mindestens die Anlagekosten erreichen muss, von dem gesamten Reinertrag in Abzug. Diese Anlagekosten der Schmalspurbahn Rhein-Ettenheimmünster betrugen M. 375 449.91. Die hierin nicht enthaltenen Kosten der Drahtseilbahnanlage betragen ca. M. 60 000. Der Betrieb der Bahn wurde vom 15./11. 1898 ab für Rechnung der Ges. geführt. Die Seilbahn ist im Herbst 1898 erbaut. 3) u. 4) Normalspurige Nebenbahnen Krozingen-Staufen-Sulzburg und Haltingen- Kandern, 11 bezw. 13 km lang mit der dazu gehörigen Reparaturwerkstatt in Sulzburg, Kaufpreis M. 967 500. Beim Bau der Bahnen haben der Staat zu den Baukosten un- verzinsliche nicht rückzahlbare Zuschüsse von M. 481 300, die Gemeinden solche in Höhe von M. 153 650, sowie freien Grund und Boden im Werte von M. 200 000 geleistet. Die- Übergabe an die Ges. ist am 31. März 1899 erfolgt. Dauer der Koncession 90 Jahre, von der am 22. Dez. 1894 auf der Strecke Krozingen-Sulzburg und am 1. Mai 1895 auf der Strecke Haltingen-Kandern erfolgten Betriebseröffnung an gerechnet. Nach Ablauf der Koncession gehen die Bahnanlagen unentgeltlich in das Eigentum des Staates über. Für das Ankaufsrecht des Staates vor Ablauf der Koncession sind gleiche Bestimmungen wie bei der Bahn zu 2 getroffen. Die Anlagekosten sind mit M. 736 296 nachgewiesen. Ausserdem betreibt die Ges. folg. Bahnen im Pachtbetriebe: Die Bahn Müllheim- Badenweiler, 7,5 km lang, Im Spurweite, Vertragsdauer bis 1./3. 1926; die Bahnen Ensdorf- Saarlouis-Wallerfangen u. Saarlouis-Fraulautern, zus. 9 km lang, 1,435 m Spurweite, Ver- tragsdauer bis 1./4. 1918 (werden von der Firma Vering & Waechter für gemeinsame Rechnung betrieben). Für den Übergang obiger Betriebe, sowie inzwischen erloschene Pachtverhältnisse auf die A.-G. (s. Jahrg. 1904/1905) wurde der Firma Vering & Waechter eine Kapitalabfindung nicht gewährt, dieselbe bleibt indes am Reinerträgnis zur Hälfte beteiligt. Die Ges. ist an folg. Geschäften beteiligt: Nebenbahn Gütersloh-Hövelhof. Die Teutoburger Wald-Eisenbahn-Ges. hat das für diese Verlängerung (25 km) ihrer Stammlinie erforderliche Anlagekapital von M. 1 650 000 durch Ausgabe von M. 825 000 Aktien Lit. A mit 4 % Vorz.-Div. u. M. 825 000 B-Aktien beschafft. Die Zeichnung der M. 1 650 000 Aktien ist von dritter Seite erfolgt. Zur Be- leihung der neuen Vorz.-Aktien A mit 80 % des Nominalbetrags hat sich ein Konsortium unter Führung der Mitteldeutschen Creditbank gebildet, dem die Ges. mit 15 % angehört. Nebenbahnen Rosheim-Ottrott-St. Nabor (11,6 km, Eröffnung 19./7. 1902) u. Dieden- hofen-Mondorf (26 km, Eröffnung 3./4. 1903). Der Geldbedarf für diese Linien, deren Konc. von der Firma Vering & Waechter nachgesucht wurde, betrug nach Abzug der staatlichen Subvention von zus. M. 984 000 noch M. 1 400 000, deren Aufbringung ein unter Führung der Mitteldeutschen Creditbank stehendes Konsortium übernahm, dem die Ges. mit M. 420000 beigetreten ist. 1903/1904 beteiligte sich die Ges. an der 15./12. 1904 eröffneten Nebenbahn Biberach-Zell- Oberharmersbach (10.56 km) mit M. 460 000. Der Ankauf und die Übernahme des Betriebes dieser Bahn ist von der Ges. in Aussicht genommen. Die Ges. hat 1906/07 zusammen mit der Firma Vering & Waechter die Koncessionen der nachstehenden beiden Nebenbahnen erworben, mit dem Rechte, jede der beiden Bahnen nach angemessener Entwicklung zu günstigen Bedingungen in alleinigen Besitz zu übernehmen: a) Oberschefflenz-Billigheim. Diese Bahn, bei der die Ges. mit M. 370 000 beteiligt ist, wird voraussichtlich im Frühjahr 1908 dem Betriebe über: geben werden können (Länge 8,5 km); b) Ottrott-Oberehnheim-Erstein. Der Kapitalanteil an dieser Bahn beträgt M. 200 000; sie kam 20./11. 1907 zur Eröffnung (Länge 19 km) Die Ges. hat ferner 1906/07 M. 600 000 Aktien Lit. A der Nebenbahn Vorwohle-Emmerthal zum Kurse von 105 % erworben (Dividende auf Aktien A u. B 1905/06 u. 1906/07: 4½, 5 %). Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000 in 2 Serien à 1500 Aktien: Nr. 1–1500 wurden am 30./3. 1899 vollbezahlt, auf Nr. 1501–3000 waren vorerst 25 % eingez., am 30./3. 1907 restliche 75 % einbezahlt. Anleihe: M. 1 500 000 in 4 % Oblig. von 1899, Serie I. 1000 Stücke à M. 1000, 1000 Stücke à M. 500, lautend auf den Namen der Mitteldeutschen Creditbank. Zs. 1./10. u. 1./4. Un- kündbar bis 1904, rückzahlbar zu 102 %. Tilg. durch Ausl. am 1. Okt. (zuerst 1904) auf 1. April bis 1949. Ab 1. Okt. 1904 verstärkte oder Totalkünd. zulässig. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke nach den gesetzl. Bestimmungen. Zahlst. wie bei Div. In Umlauf 1./4. 1907: M. 1 460 500. Aufgelegt 10./6. 1899 zu 100 %. Kurs in Berlin Ende 1899–1907: 100.50, 96.30, 93.80, 98.25, 101, 100.30, 100.75, 97.75, 94.40 %. Notiert auch in Frankf. a. M.; daselbst Ende 1905–1907: 100.50, 97.50, 93.50 %. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbf. Stimmrecht: 1 Aktie = 1St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum gesetzl. R.-F., dann Dotation der Ern.- u. Betriebs-R.-F., vom verbleib. Betrage 4 % Div., event. ausserord. Rücklagen, vom Rest 10 % Tant. an A.-R. vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte etc., Überrest Super-Div. Bilanz am 31. März 1907: Aktiva: Eigene Bahnanlagen: Kleinbahn Voldagsen-Salz- hemmendorf-Duingen 1 345 190 abzügl. 725 602 Darlehen der Provinz Hannover bleibt 619 588, Kleinbahn Duingen-Delligsen 833 231, Nebenbahn Rhein-Ettenheimmünster 290 060, Draht- seilbahn Ettenheimmünster 26 900, Nebenbahnen Krozingen-Staufen-Sulzburg u. Haltingen- Kandern 1 029 789, Beteil. am Konsortium für Rosheim-Ottrott-St. Nabor u. Diedenhofen- Mondorf 420 000, do. am Konsort. von Teutoburger Waldbahn-Aktien 96 875, do. am Bahn- unternehmen Biberach-Zell-Oberharmersbach 460 000, do. Ottrott-Oberehnheim-Erstein