116 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Königsberg-Cranzer Eisenbahn-Ges. in Königsberg i. Pr. Gegründet: Am 13. Aug. 1884; handelsger. eingetragen am 7. Okt. 1884. Letzte Statutenänd. vom 9. Sept. 1899. Koncession vom 25. Juli 1884, und für Cranz-Neukuhren und Cranz-Cranzbeek vom 16. Dez. 1899, Dauer für alle Linien unbeschränkt, doch kann der Staat nach §$ 42 des Eisenbahn-Gesetzes vom 3. Nov. 1838 die Bahn zu jeder Zeit gegen Zahlung des 25fachen Betrags der Durchschnitts-Div. der letzten 5 Jahre mit allen Aktiven und Passiven erwerben. Nach der Koncessionsurkunde ist die Ges. ver- bflichtet, das Unternehmen gegen dieselbe Entschädigung, mind. aber gegen Zahlung des auf den Bau der Bahn verwendeten Anlagekapitals an den Staat oder an einen von der Staatsregierung bezeichneten Dritten abzutreten, wenn die Ges. es ablehnt, die nach dem Ermessen des Ministers bezw. der obersten Reichsbehörde gebotene Um- änderung zu einer Vollbahn vorzunehmen. Zweck: Bau und Betrieb einer vollspurigen Eisenbahn von Königsberg nach Bad Cranz für Personen- und Güterverkehr. Länge 28,3 km. Betriebseröffnung am 31. Dez. 1885. Gemäss G.-V.-B. v. 8. Aug. 1894 wurde ferner die vollspurige Nebenstrecke Cranz- Cranzbeek, 2,2 km, ausgebaut und am 8. Juli 1895 eröffnet. Die G.-V. v. 29. Jan. 1898 beschloss den Bau der vollspurigen Nebenbahn Cranz-Neukuhren, 18,19 km (Eröffnung des Gesamtbetriebes am 25./5. 1901, teilweise 15 km] schon am 20./12. 1900 eröffnet), sowie die Einführung des Vollbahnbetriebes während der Sommermonate auf der Hauptbahn (am 5./8. 1900 aufgenommen). Kapital: M. 2 000 000, und zwar M. 1 442 000 in 2884 Aktien (Nr. 1–2884) à M. 500 und M. 558 000 in 558 Aktien (Nr. 2885–3442) à M. 1000. Ursprüngl. A.-K. M. 1 442 000; die G.-V. v. 25. Febr. 1899 beschloss Erhöhung um M. 558 000 in 558 Aktien à M. 1000, welche von der Deutschen Genoss.-Bank für M. 700 000, plus Aktienstempel übernommen wurden; von diesen neuen Aktien wurden M. 524 000 den Aktionären 6.–20. März 1900 zu 130 % abz. 4 % Bau-Zs. vom Zahlungstage bis 31. März 1900 angeboten, nicht bezogene Stücke zu 136 % anderweitig begeben. Auf nom. M. 5200 alte Aktien konnten 2 neue Aktien à M. 1000 bezogen werden. Die neuen Aktien sind ab 1. April 1900 div.-ber.; bis 31. März 1900 wurden 4 % Bau-Zs. gewährt. Anleihe: M. 200 000 in 4 % Oblig., emittiert lt. G.-V. v. 25./2. 1899, Stücke à M. 1000. Zs.: 1./4. u. 1./10. Tilg. zu pari ab 1./4. 1905 durch jährl. Ausl. von 1 % im Aug. (zuerst 1904, auf 1./4. 1905; M. 4000 ausgel.) auf 1./4. (Ausgel. M. 4000.) Zahlst.: Berlin: Dresdner Bank. – Die G.-V. v. 17./9. 1904 ermächtigte die Verwaltung zur Aufnahme einer fundierten Schuld von M. 200 000, aufgenommen 1905 bei der städt. Sparkasse zu Königsberg, verzinsl. zu 4 % u. tilgbar mit 1 % ab 1./4. 1906. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Bis 30./9. in Berlin oder Königsberg. Stimmrecht: Jede Aktie à M. 500 = 1 St., jede Aktie à M. 1000 = 2 St. Gewinn-Verteilung: Vorerst Deckung der Verwaltungs- und sonstigen Ausgaben, sowie der auf dem Unternehmen haftenden Lasten, dann Dotation des Ern.-F., des Spec.-R.-F. (bis M. 30 000 erreicht) event. Abschreib., hierauf etwaige Tant. an Dir. und Beamte, 5 % zum Bilanz-R.-E. (Grenze 10 %), event. Sonderrücklagen, Rest bis 4 % als Div. Bleibt alsdann noch ein Überschuss, so erhält von diesem der A.-R. noch bis 7½ % Tant., weiterer Über- rest wieder Div. Bilanz am 31. März 1907: Aktiva: Bahnanlage 2 754 083, Wertp. 323 659, Kaut. 21 195, Material des Ern.-F. 9996, Bankguth. 8527, Kassa u. Wert der Betriebsmaterial., Vorschüsse etc. 45 125. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Oblig. 396 000, getilgte do. 4000, Ern.-F. 312 019, Spec.- R.-F. 30 241, Bilanz-R.-F. 201 410, Neben-Ern.-F. 26 865, Unterst.-F. 652, Kaut. 21 195, Oblig.- Zs. 16 624, do. Tilg. 4300, Tant. 6974, Eisenbahnsteuer 8750, Div. 130 000, do. alte 364, Vortrag 3189. Sa. M. 3 162 587. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgabe 247 786, z. Ern.-F. 29 784, z. Spec.- R.-F. 3872, Gewinn 169 838. – Kredit: Vortrag 27 091, Betriebseinnahme 417 624, Zs. 3587, Überweis. aus Ern.-F. 2978. Sa. M. 451 282. Kurs Ende 1894–1907: 132.75, 140, 144, 151.50, 159.50, 160, 130.50, –, 111, 118, 128. 10, 147, 157, 133 %. Aufgelegt 27./6. 1894 zu 130 %. Die Aktien Nr. 2885–3442 wurden im Juli 1900 eingeführt. Notiert in Berlin. Dividenden 1889/90–1906/1907: 5½, 5 /10, 5¼0, 5 10, 6½¼o, 6½, 6 ¾0, 7 8, 8, 8, 6¾0, 5, 4¼, 5½, 5 /10, 5 0, 6½ %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Kgl. Baurat H. Castner, Berlin; Reg.-Baumeister Max Bernstein, Königsberg. Aufsichtsrat: (4–7) Vors. Bankier Sigm. Weill, Berlin; Stellv. Stadtrat Ludwig Leo, Königsberg i. Pr.; Dr. med. Paul Langerhans, Bankier Gotth. Lilienthal, Bankier Jarislowsky, Berlin; Landrat von Batocki, Bledau. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Dresdner Bank, Jarislowsky & Co. Kremmen-Neu-Ruppin-Wittstocker Eisenbahn-Gesellschaft in Neu-Ruppin. Gegründet: 29./4. 1896; eingetr. 27./11. 1897. Letzte Statutänd. 19./9. 1900. Betriebseröffn. 21./12. 1898 für Güter, 1./2. 1899 für Personen. Konc. 25./6. 1897 mit Nachtrag v. 21./12. 1903. „