Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 121 Betriebsleiter: Kgl. Baurat Castner u. Bahnverwalter Fischer (Prokurist). Aufsichtsrat: (5–8) Vors. Geh. Reg.-Rat Gerhardt. Berlin; Gutsbes. Reinh. Katsch, Löwen- berg; Gutsbes. Herm. Gadow, Herzberg; Gutsbes. Haesecke, Paulshorst b. Rheinsberg; Altsitzer Ad. Böldicke, Gemeindevorsteher Carl Haack, Grieben; Amtsvorsteher Henning, Linow; Maurermeister Wieder, Lindow. Zahlstellen: Rheinsberg: Betriebskasse; Berlin: Kur- u. Neumärk. Rittersch. Darlehnskasse. Mecklenburgische Friedrich-Wilhelm-Eisenbahn-Ges. in Neustrelitz in Meckl. Gegründet: Eingetragen 27./3. 1894. Letzte Statutänd. 22./9. 1900, 26./4. 1905 u. 17./12. 1906. Entstanden 1./4. 1894 durch Fusion der Blankensee-Woldegk-Strasburger und Neustrelitz-Wesen- berg-Mirower Eisenbahn. Konc. Neustrelitz-Mirow 7./3. 1889, Blankensee-Strasburg 12./4. 1892. Betriebseröffn. Neustrelitz-Mirow 18./5. 1890, Blankensee-Strasburg 15./10. 1893, Mirow-Buschhof 18./5. 1895. Betrieb der eingeleisigen Neben-Eisenbahn von Strasburg i. U. nach Blankensee i. M.-Str. und von Neustrelitz über Gr.-Quassow, Wesenberg, Zirtow, Mirow bis Buschhof; Bahnlänge 69,34 km, Spurweite 1,435 m. In Buschhof Anschluss an die Prignitzer Eisenbahn, in Strasburg an die preuss. Staatsbahn. Konc. v. 27./3. 1894. Die a. o. G.-V. v. 17./12. 1906 beschloss die Bahnanlagen bei Neustrelitz durch schienen- freie Kreuzung der Preussischen Staatsbahn bei der Bürgerhorst und durch Erbauung eines eigenen Bahnhofes Neustrelitz, östlich der Staatsbahn, umzugestalten und das Unternehmen aut den Bau und Betrieb einer von Neustrelitz über Thurow und Rödlin nach Blankensee führenden Nebeneisenbahn (Länge 14 km) mit einem eigenen Bahnhof in Blankensee aus- zudehnen und bewilligte zur Bestreitung der Baukosten, Beschaffung weiterer Betriebs- mittel, Ablösung der 5½ % Anleihe von M. 250 000 und zur Beseitigung der schwebenden Schuld, die Ausgabe von M. 1 000 000 in 4 % Oblig. und M. 611 000 Prior.-St.-Aktien (siehe unten). Die Meckl. Konzession zu diesen Erweiterungsbauten (Kosten inkl. Betriebsmittel ca. M. 1 300 000) wurde am 24. Mai 1907 erteilt und wurde der Bau im Dez. 1907 vollendet; Betriebseröffnung 15./12. 1907. Die Bahn besitzt dann eine einheitliche Linie von ca. 82 km. Die Dauer der Ges. ist nicht beschränkt, doch steht der Grossherzogl. Landesregierung das Recht zu, die Eisenbahn nach Ablauf von 30 Jahren, vom Tage der Betriebseröffnung an gerechnet oder auch später nach einer in beiden Fällen ein Jahr vorher zu bewirkenden Ankündigung käuflich zu erwerben. Als Kaufpreis zahlt dieselbe nach ihrer Wahl entweder den 25 fachen Betrag des Reinertrages, welcher im Durchschnitt der letzten der Ankündig. Voraufgegangenen 5 Betriebsjahre aufgekommen ist, oder sie ersetzt das für die Bahn ver- wendete Anlagekapital. Kapital: M. 3667 000 in 2031 Prior.-St.-Aktien (Nr. 1–2031), 620 St.-Aktien Lit. A (Nr. 1–620) und 1016 St.-Aktien Lit. B (Nr. 1–1016), sämtlich à M. 1000. Die Prior.-St.- Aktien haben Vorzugsrecht auf 4½ %, die St.-Aktien Lit. A auf 3 % Div., beide mit Nach- zahlungsrecht, wobei die Prior.-St.-Aktien zuerst voll. berücksichtigt werden. Im Falle der Auflös. der Ges. wird zunächst das Kapital der Prior.-St.-Aktien, sodann das Kapital der St.-Aktien Lit. A und endlich dasjenige der St.-Aktien Lit. B zurückgezahlt. Ein etwaiger Überschuss wird gleichmässig auf das ganze A.-K. verteilt. Urspr. A.-K. M. 956 000, erhöht lt. G.-V. v. 7./2. 1893 behufs Aufnahme der Blankensee-Woldegk-Strasburger Eisenbahn- Ges. im Wege der Verschmelzung auf zus. M. 3 056 000, nochmals erhéht lt. G.-V. v. 17./12. 1906 um M. 611 000 in 611 Prior.-St.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./4. 1907, übernommen von C. HI. Kretzschmar in Berlin zu pari, angeboten den alten Aktionären 15.–28./6. 1907 zu 104 %. Anleihen: I. M. 550 000 in 4 % (früher 4½ %) Oblig., Stücke Lit. A–0a M. 1000, 500 u. 100. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1901 in längstens 52 Jahren durch jährl. Auslos. von ¼ % im Aug./Sept. auf 2./1. Verstärkte resp. totale Tilg. mit 3 monat. Kündigung zulässig. Zahlstelle: Schwerin: Meckl. Hypoth.- und Wechselbank. Verj. der Coup. 4 J. (F). Getilgt bis 1./4. 1907 M. 23 100. —– II. M. 250 000 in 5½ % (früher 4, 5¼ u. 4½ %) Oblig. III. M. 1 000 000 in 4 % Prior.-Oblig. It. Meckl. Priv. v. 25./5, 1907, rückzahlbar zu pari. 600 Stücke à M. 1000, 600 à M. 500 u. 500 à M. 200, lautend auf den Inhaber. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1912 in längstens 57 Jahren durch jährl. Auslos. mit jährl. ½ % des urspr. Anleihebetrages zuzügl. ersp. Zs. Verlos. im März auf 1./7.; ab 1917 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Für die Sicherheit der Anleihe haftet das gesamte bewegliche und unbewegliche Vermögen der Ges. Die Anleihe ist auf die gesamte Strecke der Bahn hinter den bereits bestehenden M. 5500000 Oblig. im Bahnschuldbuch eingetragen. Aufgenommen lt. G.-V. v. 17./12. 1906 (stehe oben). Coup.-Verj.: 4 J. (F.), der Stücke in 10 J. (F.). Zahlst.: Berlin: C. H. Kretzschmar. Kurs in Berlin Ende 1907: 99.80. Eingeführt daselbst im August 1907; erster Kurs 27./8. 1907: 99.75 %. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Juli-Sept. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Nach Dotierung des I. und II. R.-F. und des Ern.-F. sowie Abzug event. Tant. und Remunerationen bis 4½ % Div. an die Prior.-St.-Aktien, ferner 3 % Div. an die St.-Aktien Lit. A, dann 3 % an die St.-Aktien Lit. B, Rest zum Abtrag der M. 113 870 Landeshilfe-Anleihe und etwaiger weiterer Überschuss Super-Div. an alle Aktien. Bilanz am 31. März 1907: Aktiva: Bahnanlage u. Ausrüstung 4 125 438, Effekten 244 755, Hypoth.-Abtragskto 17 000, Oblig.-Rückzahl.-Kto 23 100, Kassa u. Bankguth. 102 957, Material.