Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 131 Reinickendorf-Liebenwalde-Gross-Schönebecker Eisenbahn-Aktiengesellschaft mit dem Sitze zu Berlin, Direktion: W. Lützow- Strasse 2, Betriebsverwaltung: W. Potsdamer Strasse 28. Gegründet: 14./3., 5./5. bezw. 22./6. 1900; eingetr. 27./6. 1900. Konc. v. 12./2. 1900. Gründer S. Jahrg. 1901/1902. Zweck: Bau u. Betrieb einer vollspur. eingleisigen Nebeneisenbahn von Reinickendorf-Rosenthal über Basdorf nach Liebenwalde und von Basdorf nach Gross-Schönebeck. Länge 60,6 km. Betriebseröffnung 21./5. bezw. 3./6. u. 16./7. 1901, sodass die durchschnittliche Be- triebszeit 1901/1902 rund 10 Monate betrug. Der Betrieb der Bahn und deren Unter- haltung ist für 10 Jahre durch Vertrag dem Reg.-Baumeister a. D. Aug. Steinfeld in Berlin übertragen. Der Betriebsunternehmer erhält für die Betriebsführung 33½ % der Betriebseinnahmen, ferner für jedes geleistete Zugkilometer 50 Pf., sowie als Entschädigung für Bureaukosten jährl. M. 5000; jedoch im Ganzen nicht mehr als 64 % der jährl. Be- triebseinnahmen. Die übrigen Einnahmen werden halbjährl. an die Gesellschaftskasse abgeführt. Für die Dauer des obengenannten Betriebsvertrages hat der Betriebsunter- nehmer für die Aktien Lit. A eine Div. von 4 % garantiert. Kapital: M. 3 730 000 in 2830 St.-Aktien Lit. A à M. 1000 und in 900 St.-Aktien Lit. B à M. 1000. Erstere Aktien geniessen bis 4 % Vorz.-Div. (s. oben), Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Aus dem Betriebsüberschuss zunächst eine Rücklage in den Ern.-F. u. Spec.-R.-F., deren Höhe durch das Regulativ festgesetzt wird, dann von dem Reingewinn 5 % an Bilanz-R.-F., event. vertragsm. Tant. an Beamte; vorerst 4 % Div. auf St.-Aktien A, dann den St.-Aktien A etwaige Fehlbeträge aus früheren ) ahren, hierauf 4 % den St.-Aktien B, Überrest gleichmässig an St.-Aktien A u. B. Bilanz am 31. März 1907: Aktiva: Bahnanlage u. Ausrüstung 4 196 290, Debit. 226 114, Kassa 2688, Kaut. 126 576, Effekten des Ern.-F. 166 099, do. d. Spec.-R.-F. 19 020. – Passiva: A.-K. 3 730 000, Kredit. 423 196, Kaut. 126 576, Disp.-F. 63 474, Ern.-F. 200 554, Spec.-R.-F. 23 644, Bilanz-R.-F. 34 295 (Rückl. 6954), unerhob. Div. 2920, Eisenbahnabgabe 3248, Div. an Lit. A 113 200, do. Lit. B 13 500, Vortrag 2178. Sa. M. 4 736 789. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben 284 678, Verwalt.-Kosten 16 885, Zahlung an Betriebsunternehmer 50 240, z. Ern.-F. 36 899, z. Spec.-R.-F. 4196, Zs. auf Bau- gelder 17 838, Gewinn 139 081. – Kredit: Betriebseinnahmen 542 401, Mieten 1900, Zs. 5519. Sa. M. 549 821. Kurs Ende 1903–1907: St.-Aktien A: 93.30, 93, 95.75, 95.75, 91 %. Eingeführt durch die Zahlst.; erster Kurs 26./11. 1903: 90.50 %. Dividenden 1901/02–1906 07: Aktien Lit. A: 3½, 4, 4, 4, 4, 4 %; Aktien Lit. B: 0, 0, 0, 0, 0, 1½ %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Die Aktionäre der Aktien Lit. A haben auf das fehlende, ihnen für 1901/02 noch zustehende % Div. verzichtet, u. sich zur Schadloshalt. wegen etwaiger Ansprüche der Ges. gegenüber hinsichtlich dieses ½ % verpflichtet. Auf die Div. der Aktien Lit. A für 1901/1902 hat der Betriebsunternehmer einen Zuschuss von M. 22 224.64 geleistet, während die Div. seitdem voll aus dem Reingewinn gezahlt werden konnte. Direktion: Gen.-Major a. D. Edm. Grieben, Kgl. Baurat Clemens Mirau. Oberster Betriebsleiter: Reg.-Baumeister a. D. Rud. Luxem; Stellv. Reg.-Baumeister a. D. Max Heubach, Verkehrs-Insp. Baetge. Aufsichtsrat: (8–10) Vors. Bank-Dir. Simon, Stellv. Rechtsanw. Otto Stomps, Geh. Kommiss.-Rat Fr. C. Glaser, Berlin; Gen.-Major a. D. Paul Foss, Charlottenburg; Rechn.-Rat Herm. Hallich, Assessor Dr. jur. Krohn, Berlin; Rittergutsbes. von Dulong, Witaschütz; Bernh. Gottschalk, Schildow. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin und Hamburg: Commerz- und Disconto-Bank; Berlin: C. H. Kretzschmar. Renchthal-Eisenbahn-Gesellschaft in Oberkirch i. Baden. Gegründet: 1875 von den beteiligten Gemeinden Oberkirch, Oppenau, Griesbach, Petersthal. Zweck: Bau und Betrieb einer Vollbahn zwischen Appenweier- Oberkirch- Oppenau; Länge 18,5 km. Den Betrieb führt die Badische Staatseisenbahnverwaltung lt. Vertrag bis 1910 gegen 55 % der Gesamteinnahme. Die a. o. G.-V. v. 28./2. 1908 soll über den Verkauf der Bahn an den Badischen Staat beschliessen. Kapital: M. 1 318 200 in Aktien à M. 3000, 1500 u. 300. Anleihe: M. 610 000 in Prioritäten. Geschättsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im Aug. Stimmrecht: Je M. 300 Aktienkapital = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1906: Aktiva: Bauvorrat 637, Anlagekapital 1 989 978, Guth. bei der Gen.-Dir. 11 146, Guth. in lauf. Rechnung 4672, Effekten 37 354. – Passiva: A.-K. 1 318 200, R.-F. 45 325, Prior.-Anlehen 610 000, Zs.-Kto 8650, noch nicht erhobene Div. 1236, Gewinn 60 376. Sa. M. 2 043 787. Dividenden 1893–1906: M. 9.50, 9.50, 9.50, 9.50, 9.50, 9.50, 10, 10, 11, 12, 12, 13, 13, 13 p. Aktie. Direktion: Bürgermeister J. Geldreich. Aufsichtsrat: Vors. Adolf Droll, Hodapp, Treier, Huber, Müller, Spinner, Ludw. Braun, G. Bohnert, Waag, Linck, G. Jockerst. Zahlstellen: Oberkirch: Gesellschaftskasse; Oppenau: Spar- u. Vorschuss-Verein; Ober- kirch: Vorschussverein. 9*