Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 133 Zweck: Bau u. Betrieb einer Kleinbahn von Rixdorf über Britz nach Mittenwalde u. Schöneicherplan. Die Bahn ist 32 km lang, eingeleisig mit 1,435 m Spurweite und für den Betrieb mit Lokomotiven hergestellt. Betriebseröffnung auf der Stammlinie Rixdorf-Mitten- walde 28./9. 1900, auf der Erweiterungsstrecke Mittenwalde-Schöneicherplan 26./5. 1903. Den Betrieb führen Vering & Waechter in Berlin auf 25 Jahre (bis 31./3. 1926), für welche Zeit genannte Firma für die St.-Aktien A eine 3 % Zinsgarantie übernommen hat, zu deren Be- streitung 1904/05 u. 1905/06 M. 10 064 bezw. 16 456 zuzuschiessen waren; für 1906/07 aus dem Betriebsergebnis gezahlt. Kapital: M. 2 530 000, und zwar M. 2 360 000 in 2360 St.-Aktien A à M. 1000 u. M. 170 000 in 170 St.-Aktien B à M. 1000. Die St.-Aktien A gewähren bis 6 % Vorz.-Div. u. Vorrecht im Fall der Liquid. (siehe unten). Urspr. M. 1 170 000. Zwecks Ausführung des Baues der Strecke Mittenwalde-Schöneicher Plan beschloss die G.-V. v. 5./9. 1901 bezw. 20./9. 1902 Erhöhung des A.-K. um M. 360 000 durch Ausgabe von 360 neuen St.-Aktien A, begeben zu pari. Die G.-V. v. 8./12. 1905 beschloss Erhöhung um M. 1 000 000 in 1000 Vorz.-Aktien (A) mit Div.-Ber. ab 1./10. 1906. Diese neuen Aktien sind von dem Kreise Teltow zu pari über- nommen. Die Betriebspächterin der Bahn, die Firma Vering & Wächter, garantiert dem Kreise eine Div. von 3½ % jährl. Die neuen Mittel werden zum weiteren Ausbau der Bahn insbesondere zum Bau grösserer Bahnhofsanlagen bei Britz in der Nähe des Teltow-Kanals Verwendung finden. Anleihe: M. 830 000 zu 4¼ %. Tilg. ab 1./1. 1908 bis 1964 mit ½ % jährl. Sicherheit: Erststellige Bahnpfandschuld-Bestellung. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 18t. Gewinn-Verteilung: Dotation des Ern.-F., ferner 5 % z. Bilanz-R.-F., Dotation des Spec.- R.-F. nach den Normativbestimmungen, dann vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, vom Rest vorweg an St.-Aktien A bis zu 6 % Div. (ohne Nachzahlungsanspruch), der noch verbleib. Gewinnrest gleichmässig auf die St.-Aktien A u. B. Zinsgarantie für Aktien A s. oben unter Zweck. Bilanz am 31. März 1907: Aktiva: Uneingezahltes A.-K. 450 000, Eisenbahnbau 2 420 080, Grunderwerb 480 565, Asservate 40 000, Bankguth. 24 804. Guth. bei Betriebspächterin 61 188, Fondsanlage 48 340, Pens.-Kasse 1183. – Passiva: A.-K. 2 530 000, Hypoth. 830 000, Bilanz- R.-F. 6973 (Rückl. 3240), Ern.-F. 57 241, Spec.-R.-F. 697 (Rückl. 324), Kaut. Vering & Waechter 40 000, Div. an Aktien A 53 725, Vortrag 7524. Sa. M. 3 526 162. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zinszahlung an Vering &. Waechter 772, z. Ern.-F. 9300, Verwalt.-Kosten u. Steuern 4264, Zs. 33 948, Gewinn 64814. – Kredit: Vortrag 6, Zinseinnahmen aus Baugeldern 772, Betriebspacht 112 320. Sa. M. 113 098. Dividenden 1900/01–1906/07: St.-Aktien A: 3, 3, 3, 3, 3, 3, 3½ %; St.-Aktien B: Bisher 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Kreissyndikus Wilh. Borgmann, Schmargendorf; Reg.-Baumeister a. D. Ludw. Hossbach, Berlin; Rittergutsbes. Hauptmann Gust. Neuhauss, Selchow. Aufsichtsrat: Vors. Rittergutsbes. Dr. Otto Wrede, Hornhausen; Stellv. Reg.-Baumeister Ernst Quandt, Schöneberg; Dr. Max Waechter, Bank-Dir. Ferd. Zimmermann, Berlin; Ge- meindevorsteher Carl Massante, Rudow; Gemeindevorst. Ferd. Thiele, Brusendorf; Bürger- meister Dr. Laue, Mittenwalde. „ Zahlstelle: Berlin: Gesellschaftskasse. Ruhlaer Eisenbahn-Gesellschaft in Ruhla. Gegründet: Im Jahre 1880. Letzte Statutenänd. vom 10. Nov. 1900. Zweck: Bau und Betrieb einer Nebenbahn zwischen Ruhla und Wutha; Länge 7,29 Km. Der Betrieb der Bahn wird von der Centralverwaltung für Secundärbahnen Herrmann Bach- stein in Berlin gegen Verrechnung der Selbstkosten geführt. Kapital: M. 360 000 in 800 Aktien à M. 300 und in 2 Aktien à M. 60 000. Die Aktien sind sämtlich im Besitz von Herrm. Bachstein in Berlin. Anleihen: I. Prior.-Anleihe M. 100 000 in 4 % Oblig. à M. 500 u. 200. Am 31./3. 1907 noch in Umlauf M. 83 200; dieser Rest gekündigt zum 1./7. 1908, doch konnten die 4 % Oblig. in Stücke der neuen 4½ % von 1907 zum Kurse von 100 % umgetauscht werden. Zahlst. wie bei Div. II. M. 280 000 in 4½ % Prior.-Oblig. lt. Grossherzogl. Genehm. v. 15./11. 1907, Stücke à M. 1000, 500 u. 200. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1908 bis 1946 durch Auslos. im Dez. auf 1./4. Zahlst. wie bei Div. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1907: Aktiva: Bahnanlage 672 731, Effekten 39 624, Oberbaumaterial. 4504, Guth. bei der Zentralverwaltung für Sekundärbahnen Herrmann Bachstein-Berlin 21 318, Kassa 386. – Passiva: A.-K. 360 000, Anleihe 83 200, getilgte do. I 53 000, do. II 16 800, Anleihe bei H. Bachstein, Berlin 40 000, Kredit. 68 757, Disp.-F. 60 000, Ern.-F. 33 246, R.-F. 10 719, Amort.-F. 3594, (Bilanz-R.-F., gedeckt durch getilgte Prior.-Anleihe 69 800), Div. 9000, Eisenbahnsteuer 225, Vortrag 23. Sa. M. 738 565. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben 72 282, Zs. a. Anl. 6800, z. Ern.-F. 5052, R.-F. 360, Betriebsführung 2900, ausserord. Rückl. do. 15 000, Gewinn 9248. – Kredit: Vortrag 389, Betriebseinnahmen 111 254. Sa. M. 111 643.