194 Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. – Strassburger Strassenbahn-Gesellschaft in Strassburg i. Els. mit Zweigniederlassung in Stadt-Kehl. Gegründet: Am 5. April 1877. Letzte Statutenänd. vom 19. Dez. 1899. Zweck: Bau und Betrieb von Strassenbahnen in Strassburg und Umgebung (Länge ca. 46 km, Konc. bis 1./1. 1965); Linien: Steinplatz- Hönheim, Metzgerplatz-Kehl, Central- bahnhof-Breuschwickersheim, Kleberplatz-Ruprechtsau, Metzgerplatz-Neuhof, Metzger- platz-Centralbahnhof, Steinplatz-Kleberplatz, Tivoli-Schlachthausstaden-Lingolsheim, Rundbahn (Germania-Centralbahnhof-Steinplatz-Brautplatz-Germania), Brautplatz-Kehler Thor, Alter Weinmarkt-Kronenburg, Metzgerplatz-Schachenmühle. — Die Ges. kann auch elektrische Stromlieferungsanlagen errichten und betreiben. Ferner Betrieb der Nebeneisenbahnen Strassburg-Markolsheim nebst Abzweigungen Boofzheim-Rheinau und Erstein (Rheinstr.) nach Erstein (Reichsbahnhof) (Länge ca. 62 km, Koncession bis 1. Jan. 1984), Strassburg-Truchtersheim (Länge ca. 15 km, Koncession bis 1./1. 1985), Oberhausbergen-Westhofen (Länge ca. 21 km, Konc. bis 26./4. 1999); Lokal- bahn Kehl-Lichtenau-Bühl (Länge ca. 39 km, Konc. bis 30./4. 1940) und Kehl-Altenheim- Ottenheim mit Abzweigung Altenheim-Offenburg (Länge ca. 36 km, Konc. bis 20./11. 1946). Diese Nebenbahnen unterstehen der Eisenbahn-Bau- u. Betriebsordnung v. 4./11. 1904, sowie der Verkehrsordnung für die Eisenbahnen Deutschlands v. 15./11. 1892. Der Bau der Linie Schwarzach-Rastatt ist beschlossen. Dampf- u. elektrischer Betrieb. Am 1./8. 1906 betrug die Länge aller Dinien 220 km. Kapital: M. 3 000 000 in 1600 Aktien Ser. I (Nr. 1– 1600) a M. 400, 360 Aktien Ser. II (Nr. 1–360) à M. 1000 und 2000 Aktien Ser. III (Nr. 361–2360) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 640 000, erhöht 1890 auf M. 1 000 000; die G.-V. vom 1. Juli 1897 beschloss fernere Erhöhung um M. 2 000 000 durch Ausgabe von 2000 Aktien, Ser. III à M. 1000. Diese Aktien erhielten vom Tage der jeweiligen Einzahlung bis zum Beginn des gesamten elektrischen Betriebes, längstens aber bis zum 30. Juni 1899, statt eines Anteils am Reingewinn 4 % Bauzinsen; dieselben wurden im Sept. 1897 der Allg. Lokal- und Strassenbahn-Ges. in Berlin zu 115 % plus Unkosten überlassen und waren im Febr. 1899 volleingezahlt. Diese Aktien wurden den alten Aktionären 28. Febr. bis 30. März 1899 in der Weise zu 120.75 % offeriert, dass auf je 2 alte Aktien à M. 400 eine neue à M. 1000 oder auf je 5 alte Aktien à M. 400 vier neue à M. 1000 oder auf je eine alte Aktie à M. 1000 zwei neue à M. 1000 erhoben werden konnten. Die a. o. G.-V. v. 14./1. 1908 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 2 000 000, übernommen von der Allg. Lokal- und Strassenbahn-Ges., anzubieten den alten Aktionären zu 105 %. Bei jeder Erhöhung des Grundkapitals haben die jeweiligen Aktionäre ein Bezugs- recht. – Nom. M. 2 322 800 Aktien befanden sich ult. 1906 im Besitz der Allg. Lokal- und Strassenbahn-Ges. in Berlin. Subventionen: Die in der Bilanz vom 31./3. 1906 enthaltenen Subventionen von zus. M. 2 685 654 entfallen auf nachstehende Linien: 1) für die Linie Strassburg-Markolsheim nebst Abzweigungen Erstein (Rheinstrasse)-Erstein (Reichsbahnhof) u. Boofzheim-Rheinau M. 880 010, 2) für die Linie Strassburg-Truchtersheim M. 239 485. Diese Beträge sind unverzinsliche und nicht rückzahlbare Zuschüsse (à fonds perdu) vom Staate Elsass-Lothringen. 3) für die Linie Kehl-Bühl a) vom Grossherzogtum Baden M. 390 750, b) von den Gemeinden des Amtsbezirks Kehl M. 110 538, c) desgl. des Amtsbezirks Bühl M. 51 952 = M. 553 240. Diese Beträge sind ebenfalls unverzinsl. u. nicht rückzahlb. Zuschüsse. 4) Für den Bau der Linien Kehl-Ottenheim und Altenheim-Offenburg M. 589 818. 5) Für den Bau der Linie Strassburg-Grafenstaden (Teilstrecke der Linie Strassburg- Markolsheim) wurde ausserdem seitens der Gemeinde Illkirch-Grafenstaden und Maschinen- bauges. Grafenstaden ein unverzinslich nicht rückzahlbarer Zuschuss gezahlt von M. 20100. 6) Oberhausbergen-Westhofen M. 423 100. Genussscheine: 120 Stück, auf Inhaber lautend, erhielten die Urheber des Unternehmens. Diese Genussscheine berechtigen weder zur Teilnahme an den G.-V., noch zu irgend einer Kontrolle über die Angelegenheiten der Ges. Die Inhaber müssen die von der Ges. aufgestellten Rechnungsabschlüsse als massgebend anerkennen (siehe auch Gew.-Vert.). Anleihen: M. 4 050 000 und zwar a) M. 1 720 000 in 4 % Anleihen von 1886, 1888, 1890 u. 1893, b) M. 2 180 000 in 3½ % Anleihen von 1893, 1895, 1896 u. 1897, c) M. 150 000 in 3 % An- leihen von 1885. Zs. 1./5. u. 1./11. Noch in Umlauf am 31.73. 1907 insgesamt M. 3 613 000. Zahlst. wie bei Div. Kurs in Strassburg Ende 1897–1907: 3½ % Stücke: 101, 101, 97, 93, 93, 96, 96, 95, 95, 95, 89 %; 4 % Stücke: 102, 100.50, 99, 100, 100, 101, 100, 100, 100, 100, 99 %. M. 3 000 000 in 3½ % Partialoblig. lt. G.-V.-B. vom 4. Mai 1899, 3750 Stücke Lit. A à M. 400 und 750 Stücke Lit. B à M. 2000. Zs. 1./5. u. 1./11. Rückzahlung zu pari innerhalb 55 Jahren ab 1. Nov. 1910 lt. Plan, mittels Ausl. in der G.-V. Ab 1910 ver- stärkte oder Totalkündigung mit 3 monat. Kündigung zulässig. Specielle Pfandsicherheit ist für diese Anleihe, wie auch für die sämtlichen anderen Anleihen nicht bestellt. Die Ges. haftet für dieselbe mit ihrem ganzen Vermögen. Coup.- u. Oblig.-Verj.-Fristen sind die gesetzlichen. Zahlst.: Wie bei Div. und Mülhausen i. E.: Rhein. Creditbank; Frankf. a. M.: Deutsche Bank. Kurs Ende 1899–1907: In Frankf. a. M.: 95.90, 91, 94, 94.30, 94.90, 95, 95.20, 95, 89.50 %. – Aufgel. im Juli 1899 zu 96.50 %.