198 Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. in 107 Aktien à M. 1000 zu pari. Dieselbe G.-V. beschloss Aufnahme eines mit 1½ %. zu verzinsenden Darlehens von M. 53 000. Bilanz am 31. März 1907: Aktiva: Bahnanlage 405 492, Effekten, Kassa u. sonst. Guth. 31 295. – Passiva: A.-K. 377 000, R.-F. 2193, Darlehen u. Vorschüsse 51 898, Kredit. 635, Gewinn 5059. Sa. M. 436 787. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben 33 547, Kosten für Neubeschaffung. 4323, Kapitalabtrag 277, z. Ern.-F. 2220. – Kredit: Vortrag 2220, Betriebseinnahmen 37 669, Rechnungsdefizit 479. Sa. M. 40 370. Dividenden 1899/1900–1906/1907: 0 %. Direktion: Max Altmüller. Aufsichtsrat: Vors. Landrat Dr. Hagen, Schmalkalden; Stellv. Oberamtmann Günther, Eisenach; Bürgermeister Dietsch, Herges-Vogtei; Eisenbahn- Dir. Recke, Erfurt; Reg.-Rat Schumann, Cassel. Elektrische Strassenbahn Valparaiso A.-G., Sitz in Berlin, Kanonierstrasse 29/30. Zweigniederlassung in Valparaiso: „Compafia de Tranvias Eléctricos de Valparaiso“. Gegründet: 25./9. 1903 mit Wirkung ab 1./5. 1903; eingetr. 24./12. 1903. Letzte Statutänd. 21./6. 1904 u. 9./1. bezw. 3./4. 1906. Gründer: Deutsche Bank, Allg. Elektrizitäts-Ges., Union Elektrizitäts-Ges., Berliner Handels-Gesellschaft, Disconto-Ges., Siemens & Halske, A.-G., Berlin; Saavedra, Bénard & Co., Valparaiso; Elektrizitäts-Akt.-Ges. vorm. Schuckert & Co., Nürnberg; Elektrische Licht- u. Kraftanlagen-A.-G., Berlin. Zweck: Gegenstand des hauptsächlich in Valparaiso zu betreibenden Unternehmens ist der Bau und Betrieb elektrischer Anlagen aller Art sowie der Erwerb u. die Finanzierung von Unternehmungen auf dem Gebiete der angewandten Elektrizität, insbesondere der Be- leuchtung u. des Transportwesens. Die Kommandit-Ges. Saavedra, Bénard & Co. hat die ihr von der Stadt Valparaiso er- teilten Genehmigungen zum Bau und Betrieb elektrischer Strassenbahnlinien von 27 km u. zur Abgabe elektrischer Energie auf die Allg. Elektrizitäts-Ges. in Berlin übertragen. Damit gehen auch die bisher vom Ferrocarril Urbano betriebenen Linien sowie eine vom Ferrocarril Urbano Wheelright Playa Ancha u. eine früher vom Ferrocarril del Sauce betriebene Linie in der ungefähren Länge von zus. 17 km auf die Ges. über, so dass etwa 10 km neue Linien zu bauen sind. Ferner wurde von der Stadt die Versorgung der öffentl. Beleuch- tung durch Elektrizität auf 10 Jahre der Firma Saavedra, Bénard & Co. übertragen und ihr das Recht zur Verwendung von Wasser als Triebkraft aus dem Peüuelas-See auf 30 Jahre eingeräumt. Als Gegenleistung hat die Firma insbesondere die Verpflichtung übernommen, neben einer einmaligen Zahlung von 150 000 Pesos einen verzinsbaren Vorschuss von 300 000 Pesos, ferner für jedes Strassenbahnkilometer bestimmte jährliche Abgaben und für jedes Kubikmeter entnommenen Druckwassers ½ Centavo zu entrichten. Die Übertragung der Verträge auf die Allg. Elektrizitäts-Ges. in Berlin ist erfolgt gegen das Versprechen der Er: stattung sämtlicher Auslagen u. ausserdem der Zahlung von M. 260 000 Entschädigung. Dabei hat sich die Firma verpflichtet, die Erstreckung der Genehmigungsfrist des die Beleuchtung betreffenden Vertrags von 10 auf 30 Jahre, die Erteilung der Zollfreiheit für die zu Bau- zwecken nach Chile einzuführenden Gegenstände u. die Erteilung der staatlichen Ge- nehmigung zu der von der Stadt Valparaiso gegebenen Wassergenehmigung herbeizuführen. Von der Allg. Elektrizitäts-Ges. sind die Genehmigungen auf die Deutsche Bank u. von dieser auf die neue Ges. übertragen worden. Die Firma Saavedra erhielt M. 260 000 in Aktien der neuen Ges. als Entschädigung für die Einbringung der Verträge u. die Vorarbeiten. Ausser- dem wurden ihr die M. 650 000 betragenden Auslagen ersetzt, ebenso sämtliche Ausgaben der Deutschen Bank, welche die von der Allg. Elektrizitäts-Ges. gemachten Auslagen ihrerseits zurückerstattet hat. Die erste elektr. Bahnlinie wurde am 26./12. 1904 betriebsfertig her- gestellt, die Vollendung der gesamten Anlage Anfang Mai 1906 bewirkt. Das Elektrizitäts- werk erzeugte 1906 an 2 919 090 Kw.; im Betrieb war bis Mai 1906 ausschl. nur die Reserve- Dampfanlage mit rund 500 Kw. Leistungsfähigkeit; vom Mai ab die Wasserkraftanlage, deren weiterer Ausbau stattfindet. Anschlusswert Ende 1906 abgesehen von der Strassenbahn 2057 Kw. Der Betrieb des Unternehmens wurde durch die Erdbebenkatastrophe, von der Valparaiso im August 1906 heimgesucht wurde, jäh unterbrochen; die Beseitigung der durch das Erdbeben entstandenen Materialschäden erfordert ca. M. 300 000. Weiter wurde das Resultat des Jahres 1906 durch den niedrigen Wechselkurs ungünstig beeinflusst. Der Reingewinn betrug M. 236 523, der dem Erneuerungskonto überwiesen wurde. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000. (Serie I–V à 1000 Aktien.) Das A.-K. ging 1906 in den Besitz der Deutsch-Uberseeischen Elektric.-Ges. in Berlin über. Anleihe: Mit der Bank für elektr. Unternehmungen in Zürich u. der Elektrischen Licht- und Kraftanlagen A.-G. in Berlin traf die Ges. ein Abkommen, betr. die Gewährung eines Kontokorrent-Kredits in Höhe von M. 7 000 000, wovon Ende 1905 M. 5 500 000 behoben. Seitens der Vorschussgeber ist dieser Kredit unkündbar bis zum 31./12. 1908, dagegen hat die Ges. das Recht, die Beträge ganz oder teilweise auch schon vorher mit 3 monat. Kündig. zurückzuzahlen. Dieser Vorschuss ist inzwischen von der Deutsch-Uberseeischen Elektricitäts- Ges. in Berlin erworben worden. Schuldverschreib. darf die Ges. nach dem Statut bis zur Höhe des jeweiligen A.-K. ausgeben.