238 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Nach Einstellung des Betriebes auf der Verkohlungsanstalt und dem Hochofen in Zorge 1894, 1895 mit Rücksicht auf die hohen verlustbringenden Produktionskosten auch Betriebs- einstellung des Hochofenwerks Blankenburg. Die Giesserei daselbst ist dagegen bedeutend vergrössert u. mit Vernickelungsanstalt, Emaillieranstalt u. mech. Werkstätte versehen worden. In Rübeland sind 2 Holzkohlen-Hochöfen installiert (davon einer in Betrieb, die aus selbst- gewonnenen Erzen direkt Ofenguss, Kunstguss etc. darstellen; auch Holzverkohlungsanstalt u. Destillation daselbst. 1898 Anlage einer 2. Giesserei in Zorge aus vorhandenen Mitteln. Für Neuanlagen u. Verbesserungen sind auch fernerhin bedeutende Mittel aufgewandt ohne Erhöhung des A.-K., so wurden 1905/06 für Neueinrichtungen und Erweiterungen der Giesserei-Anlagen und für den Neubau eines Emaillierwerkes M. 201 895 verausgabt; für 1906/07 betragen die Zugänge M. 191 588. Die Giessereien wurden zur Massenerzeugung eingerichtet. 1905 Ankauf von 11 Morgen Terrain bei der Giesserei Unterzorge. Die Ges. beteiligte sich 1906 bei der Bahn Ellrich-Zorge mit M. 110 000 in Aktien, durch welche das Zorger Werk direkten Bahnanschluss erhielt. 1898/99 nahm die Masch.-Fabrik als solche in Zorge wiederum die Fabrikation auf. Spec.: Dampfmasch., Einrichtung für Gypsfabriken, Mühlenanlagen, Drehbänke, Trockenapparate für Brennereien, Brauereien und Zuckerfabriken etc. 1898 Verkauf des Kalkwerks Garkenholz an die neu errichtete A.-G. Vereinigte Harzer Kalkindustrie in Elbingerode für M. 1 200 000, wovon M. 700 000 bar, M. 250 000 in Aktien u. M. 250 000 in Oblig. der neuen Ges an die Harzer Werke entrichtet wurden. Von diesem Erlös wurden M. 568 148 zu Abschreib. an Buchwerten und aus dem wirklichen Buchgewinn von M. 631 851 ca. M. 325 000 = ca. 15 % zur Erhöhung der Div. verwendet. Ab 1./4. 1906 Pachtung des Eisenwerks Barbarossa bei Sangerhausen für M. 25 000 jährlich. Das Geschäftsjahr 1906/07 ist durch verschiedene Momente ungünstig beeinflusst worden. Die neu aufgenommene Fabrikation des Trockenapparates hat die erwarteten Resultate nicht oder wenigstens noch nicht gezeitigt; die vorige Verwaltung hat für die Einführung des Apparates zu Lasten der Generalunkosten wesentliche Aufwendungen gemacht; beeinflusst ist das Ergebnis ferner durch den erheblich höheren Zinsfuss und wiederholte, den regel- rechten Betrieb störende Arbeiterbewegungen. Das von der Ges. übernommene Eisenwerk Barbarossa in Sangerhausen hat im ersten Jahre noch keine erheblichen Überschüsse geliefert; die Verwaltung erachtet aber die Übernahme des Werkes nach wie vor als im Interesse der Harzer Werke liegend. Von Zahlung einer kleinen Div. für 1906/07 wurde Abstand genommen. Produktion: Gussw. 1901/1902–1906/1907: 3 450 761, 3 458 771, 4 398 985, 5 062 124, 6 340 346, 8 935 843 kKg. – Holzkohlen-Roheisen (erblasen aus den in den Hüttenröder Gruben gewonn. Erzen): 1 717 245, 1 371 185, 1 346 621, ?, 1 249 400, 1 223 680 kg. – Die Ges. hat 1906 einen 10jähr. Vertrag zur Lieferung grösserer Mengen Eisenstein getätigt. Kapital: M. 2 137 500, und zwar M. 1 800 000 in 6000 Aktien Lit. A (Nr. 1–6000) u. M. 337 500 in 1125 Aktien Lit. B (Nr. 1–1125) à M. 300, jetzt sämtl. gleichberechtigt. Erstere berechtigten bis 30./6. 1899 zu 4 % Vorz.-Div. (früher 6 %) ohne Nachzahlungsanspruch u. zur Voreinlösung im Falle einer Liquid. der Ges., doch beschloss die G.-V. v. 25./11. 1899 die Gleichstellung beider Aktienarten. Urspr. A.-K. M. 3 600 000 in Aktien à M. 600, dazu 1872 noch M. 1 800 000; Reduktion des sich danach ergebenden Kapitals von M. 5 400 000 auf die Hälfte durch Abstemp. der Aktien von M. 600 in Aktien Lit. B à M. 300 zufolge G.-V. v. 22./12. 1879, fernere Reduktion der verbleib. M. 2 700 000 durch Zus. legung von 4 Aktien zu 1 Aktie zufolge G.-V. v. 11./4. 1891 und der danach besteh. M. 675 000 durch Zus. legung von 2: 1 Aktie zufolge G.-V. v. 19./11. 1895 = M. 337 500. Urspr. Prior.-A.-K. M. 4 500 000 in Aktien à M. 300, emitt. lt. G.-V. v. 15./10. 1879; Reduktion durch Zus. legung von 5: 4 Aktien zufolge G.-V. v. 11./4. 1891 auf M. 3 600 000 u. von 2: 1 Aktie auf M. 1 800 000 zufolge G.-V. v. 19./11. 1895. Betreffs der Kapitalswandlungen vergl. die früheren Jahrgänge dieses Buches. Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 27./11. 1905, aufgenommen zur Tilg. von Bank- u. Hypoth.-Schulden, rückzahlb. zu 103 %. Die Anleihe ist durch Eintrag. einer Sicherungs-Hypoth. in Höhe von M. 1 150 000 gewährleistet. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., darnach vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, vom verbleib. Betrage 4 % Diy., vom Rest 8 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahres- vergütung von zus. M. 5000), Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1907: Aktiva: Immobil.: Grundstücke 270 312, Gebäude 1 213 238, Wasserkräfte 1, Bergwerkseigentum 691 328, Wasserleitung u. Reservoir 1, Laboratorium 1, Museum 1, elektr. Anlagen 67 735, Geräte u. Masch. 443 847, Modelle 22 105, Mobil. 1471, Fuhr- park 2523, Material. 447 097, Eisenstein 13 758, Waren 657 196, Kassa 1860, Wechsel 10 120, Wertp. 89 194, Avale 10 875, Aussenstände 781 369, Unfall- u. Haftpflichtvers. 2982, vorausbez. Versich. 3564, im Bau begriff. Anlagen 14 909, Oblig.-Kosten 27 016. – Passiva: A.-K. 2 137 500, Oblig. 1 000 000, do. Zs.-Kto 7177, R.-F. 84 166 (Rückl. 3000), Verfüg.-F. 3737, Bank- schuld 1 090 653, Kredit. 371 345, Restlöhne 25 354, Avale 10 875, nicht abgeh. Div. 270, Delkr.-Kto 11 120, Abschreibung auf Oblig.-Kosten 5016, do. auf Trockenapparate 12 000, do. auf Kursverlust 4586, Tant. an A.-R. 5000, Vortrag 3707. Sa. M. 4 772 511.