244 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. grösserung der Anlagen durch Bau neuer Walzenstrassen, Erweiterung der Sortimente, Ein- führung der Schienenfabrikation u. anderer Massnahmen für die Aufarbeitung des grössten Teiles des Halbzeugproduktes kam 1902–1906 zur Ausführung. – Produktion 1901/1902 bis 1906/1907: Roheisen: 190 197, 215 106, 241 667, 253 802, 286 260, 6 348 816 t; Stahlwerk: 177 058, 198 217, 212 080, 221 318, 252 000, 309 433 t Rohblöcke; Walzwerk: 162 214, 176 124, 182 444, 191 702, 216 100, 264 727 t. Die Ges. ist beim Stahlwerksverband mit 356 463 t beteiligt, davon entfallen auf Produkte A 251 463 t, auf Produkte B 105 000 t. Abteilung Friedrich Wilhelms-Hütte in Mülheim a. d. R. Die G.-V. v. 18./11. 1905 genehmigte den Erwerb des Bergwerksverein Friedrich Wilhelms- hütte zu Mülheim (siehe auch unten bei Kapital). Diese Abteil. besitzt 3 Hochöfen, 72 Koksöfen mit Kohlenaufzügen u. Ausdruckmasch., 26 Dampfkessel von 3300 qm Gesamtheizfläche etc., 9 km normalspuriges Eisenbahngeleis bedient von 5 Lokomotiven u. 80 eigenen Eisenbahnwagen. Jährl. Leistungsfähigkeit der Hoch- öten ca. 120 000 t Giessereiroheisen. Vorhanden sind ferner 3 Giessereien, deren Haupt- erzeugnisse Muffen- u. Flanschenröhren bis zu den grössten Abmessungen, ferner Sand-, Lehm- u. Herdgussstücke aller Art u. Grösse sind. Die Röhrengiessereien haben eine Leistungsfähigkeit von 90 000 t pro Jahr. Die Abteil. besitzt weiter eine Maschinenfabrik, in welcher hauptsächlich grosse Maschinen für den Bergwerks- u. Hüttenbetreb, nämlich Betriebs- dampfmasch., ober- u. unterirdische Wasserhaltungsmasch. mit Darmpf- u. elektr. Antrieb Pumpmasch., Fördermasch., Kompressoren, Gebläsemasch., Gross-Gasmotoren Nürnberger Bauart u. dergl. hergestellt werden. Die Abteil. besitzt endlich eine Reihe Eisenstein- gruben, wovon in der Haup'sache nur die Grube Stangenwage bei Dillenburg betrieben wird. Gefördert 1904/05–1906/07: 25 695, 23 125, 15 894 t Eisenstein. Arb.-Zahl ca. 1750. Die Zugänge auf Anlage-Konti bei Friedrich-Wilhelms-Hütte betrugen 1906/07 M. 247 837. Die Abteilung Mülheim ist beteiligt an dem Rheinisch-Westf. Roheisensyndikat, G. m. b. H. zu Düsseldorf an dem Deutschen Gussröhrensyndikat in Köln u. an dem Verband Deutscher Maschinenfabriken zu Berlin. Produktion: 1900/01 1901/02 1902/03 1903/04 190405 1905/06 1906/07 Roheisen . . t 65 962 68 411 88 833 69 914 78 205 106 320 93 470 Gusswaren . „ 39 326 37 048 42 288 33 687 35 060 44 284 38 098 Maschinen . „ 3 933 3 768 3 088 3 971 4 017 4 432 4 807 Grund- u. Hausbesitz: Insgesamt rund 486 ha. Hiervon entfallen auf die Abteil. Bochum 266 ha. Diese Abteil. hat 240 Beamten- u. Arbeiterwohnhäuser mit 710 Wohnungen. Der Grundbesitz der Abteil. Differdingen ist 184 ha. Diese Abteil. hat 3 Beamten- und 20 Werkmeister- und 67 Arbeiterwohnungen. In Obercorn hat die Abteil. weiterhin noch 165 Arbeiterwohnungen und in Niedercorn ein Krankenhaus, ferner in Obercorn ein Kost- haus für unverheiratete Arb. Ausserdem ist die Ges. in Ottingen beteiligt an einem Be- amtenwohnhaus und 4 Arbeiterwohnhäusern für 20 Familien. Ferner besitzt die Abteil. ein grösseres Verwaltungsgebäude, ein Laboratorium, verschiedene Gebäude für Betriebsbureaus und ein Wohnhaus für Junggesellen. Auf die Abteil. Mülheim entfällt ein Grundbesitz von 36 ha. Es sind hier 27 Beamten- u. Arbeiterwohnhäuser vorhanden mit 74 Wohnungen. Die Abteil. ist mit nom. M. 15 000 an der inzwischen in Liquidation getretenen Akt.- Bau-Ges., Mülheim a. d. Ruhr, welche den Bauvon Arbeiterhäusern zum Zwecke hatte, beteiligt. Beteiligungen: Die Ges. ist mit der Hälfte des Kapitals d. i. mit M. 150 000 am Brikett- werk Dahlhausen G. m. b. H. in Linden-Ruhr beteiligt. Februar 1906 beteiligte sich die Ges. an der Eisenhandl. J. Schoch & Co. in Zürich mit M. 400 000. Ferner Beteiligung mit £ 5000 bei der Engineering Comp. Ltd. in Johannesburg, sowie an der Rheinisch-Westf. Bergwerks-Ges. m. b. H. in Mülheim-Ruhr; diese mit M. 1 765 438 Einzahl. zu Buch stehend. Kapital: M. 24 000 000 in 24 000 Inh.-Aktien à M. 1000, sämtl. gleichberechtigt, hiervon sind Nr. 1–15 222 abgest. Aktien u. Nr. 15 223–19 000 Aktien von 1904 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1904 (s. u.) und Nr. 19 001–24 000 Aktien von 1905 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1905. Das A.-K. betrug bei der Gründung M. 100 000 und bestand aus M. 50 000 Vorz.-Aktien u. M. 50 000 St.-Aktien. Zwecks bernahme der gesamten Geschäftsaktiven der auf Grund des vom Luxemburger Gericht am 18./7. 1901 genehmigten Konkordates in Liquidation ge- tretenen A.-G. für Eisen- u. Kohlen-Industrie Differdingen-Dannenbaum (siehe dieses Jahrb. Ausgaben 1901–1904) ist das A.-K. durch G.-V. v. 19./12. 1901 um M. 24 075 000 und zwar durch Kreierung von 17 050 Vorz.-Aktien u. 7025 St.-Aktien über je M. 1000 erhöht worden. Die Ausg. der neuen Aktien erfolgte zum Nennbetrage; das Recht auf ihren Bezug stand — mit Ausschluss der bisherigen Aktionäre — lediglich der A.-G. für Eisen- u. Kohlen- Industrie Differdingen-Dannenbaum in Liqu. zu. Das A.-K. betrug somit 1901–1904: M. 24 175 000, u. zwar M. 17 100 000 in 17 100 Vorz.- Aktien u. M. 7 075 000 in 7075 St.-Aktien à M. 1000. Anlässlich der Fusionierung mit der Zeche Friedlicher Nachbar beschloss die G.-V. v. 30./9. 1904 Herabsetzung des A.-K. von M. 24 175 000 auf M. 12 087 000 durch Zus. legung der Vorz.- u. der St.-Aktien im Verhältnis von 2: 1 zwecks Vornahme von Abschreib. Frist zur Einreichung u. Abstemp. der Aktien 28./2. 1905. (1 St.-Aktie wurde unentgeltlich eingereicht u. vernichtet.) Die nämliche G.-V. v. 30./9. 1904 beschloss Gleichstellung der Vorz.- u. St.-Aktien, sowie ferner behufs Angliederung der Zeche Friedlicher Nachbar = K. M. 5 000 000) Erhöhung des A.-K. um M. 5 000 000, indem auf 1 Aktie zu M. 1000 von Friedlicher Nachbar 1 neue, ab 1./7. 1904 div.-ber. Aktie zu M. 1000