248 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Nationalbank f. Deutschl., A. Schaaffh. Bankver. u. bei dessen Niederlass. in Cöln; Elberfeld, Duisburg u. Cöln: Berg. Märk. Bank; Essen a. d. R., Mülheim (Ruhr) u. Duisburg: Rhein. Bank; Brüssel: Banque Internat. de Bruxelles; Luxemburg, Metz und St. Johann: Internat. Bank in Luxemburg; ausserdem bei weiteren von der Ges. jeweils bekannt zu gebenden ausländ. Stellen. Westfälische Stahlwerke Actien-Gesellschaft zu Bochum mit Zweigniederlassung in Eiserfeld unter der Firma „Marienhütte, Abteil. der Westfäl. Stahlwerke zu Bochumé. Gegründet: 12./12. 1889; eingetr. 23./1. 1890. Letzte Statutänd. 29./11. 1899, 19./5. 1900, 14./7. 1905 u. 21./9. 1907. Zweck: Herstellung u. Bearbeitung von Stahl, Eisen u. and. Material. zu fertigen Handels- artikeln, sowie deren Vertrieb. 1890/91 Errichtung eines Stahlwerkes bei Bochum zunächst mit 2 Walzenstrassen. 1891/92 Anlage eines Hammerwerks, Bandagenwalzwerks und einer mechanischen Werkstätte zur Herstellung von Schmiedestücken, sowie Eisenbahnradsätzen, 1892/93 eines Fein- und Schnellwalzwerks, 1894/95 einer Fabrik feuerfester Steine, 1895/96 einer Stahlfacongiesserei und zweier Blockstrassen und 1897/98 einer Weichenfabrik, 1899/1900 einer neuen mechanischen Werkstätte, sowie einer neuen Radfabrik. Erzeugnisse: Schienen, Rillenschienen, Schwellen, Laschen, Radsätze, Unterlagsplatten, Radreifen, Achsen für Eisenbahn- und Strassenbahnwagen, Weichen jeder Art, Trag- und Spiralfedern für Lokomotiven und Eisenbahnwagen, Stab- und Fagoneisen, Bandeisen, Schmiedestücke, Stahlfaconguss für Maschinen- und Schiffsbau und Rohstahlhalbfabrikate aller Art etc., hauptsächlich Artikel aus besserem Martinstahl zu höheren Verkaufspreisen. Der Grundkomplex beträgt ca. 34 ha. Das Werk ist mit Station Bochum durch Bahnanlagen verbunden und 1903 durch Bau einer Federnfabrik erweitert, dem sich 1904 Einricht. eines Radscheibenwalzwerks hinzugesellte. Mit Wirkung ab 1./1. 1900 wurde die Marienhütte in Eiserfeld b. Siegen mit einem Areal von etwa 6,5 ha erworben (s. Kapital), auf welcher 2 Hochöfen vorhanden sind, die jährl. zus. ca. 23–25 000 t Roheisen liefern; die Anlage ist mit dem Bahnhof Eiserfeld durch Anschluss- und mit 2 in der Nähe liegenden Eisensteingruben durch Seilbahnen verbunden. Die Ges. muss eine beträchtliche Menge Roheisen hinzukaufen. Die Bochumer Werksanlagen, die nicht mehr dem heutigen Stande der Technik entsprechen, werden einem Neu- bezw. Umbau unterzogen. Unter anderen wird ein neues Martin-Stahlwerk mit 5 Öfen zu 35–40 Kapazität u. neue schwere Walzenstrassen aufgeführt, deren Inbetriebnahme Anfang 1907 erfolgte. Soweit die hierzu erforderlichen Mittel nicht durch die am 14./7. 1905 beschlossene Kapitalserhöhung gedeckt werden, hat die Ges. sich einen hypothekar. einzutragenden Bankkredit bis M. 3 500 000, unkündbar bis Ende 1908, gesichert und 1907 M. 2 500 000 Vorz.-Aktien ausgegeben, da die urspr. veranschlagte Summe von M. 7 000 000 um ca. M. 3 500 000 überschritten wurde. Mit Rücksicht auf die vorgenommenen Neubauten wurden auch im Geschäftsjahr 1904/05 grössere Abschreib. vorgenommen, zu denen nicht nur der gesamte Jahresgewinn von M. 245 905 verwandt wurde, sondern auch M. 1 063 994 aus der gesetzl. Res., die sich dadurch auf M. 1 082 532 ermässigte. 1905/06 kamen M. 575 453 zur Abschreib., 1906/07 M. 654 222. Gesamtabschreib. seit 1889 bis 1907 M. 7 820 923. Die Zu- gänge auf die alten Anlagen betrugen 1905/06 u. 1906/07 M. 618 453 bezw. 1 421 942. Die neuen Anlagen erforderten bis Ende Juni 1907 M. 6 728 197. Mit Rücksicht auf die Neu- bauten wurde für 1906/07 keine Div. verteilt, sondern der Reingew. von M. 680 813 vor- getragen. Die Ges. gehört dem Stahlwerksverbande mit 160 000 t an, davon entfallen 69 200 t auf Produkte A und 90 800 t auf Produkte B. Produktion in Bochum: 1900/01 1901/02 1902/03 1903/04 1904/05 1905/06 1906/07 Stahl-u. Flusseisenblöcke . t 61 500 59 600 62 300 nicht 67 500 nicht Walzfabrikate u. Schmiede- veröffent- veröffent- stücke ete.. „ 51 400 53 400 50 200 licht 54 300 licht Kapital: M. 12 500 000 in 2500 Vorz.-Aktien u. 10 000 St.-Aktien à M. 1000. Crspr. M. 2 000 000, erhöht 1894 um M. 1 000 000, lt. G.-V. v. 9./7. 1895 um M. 1 000 000, div.-ber. ab 1./7. 1896 (für 1895/96 mit 4 % Bauzinsen bedacht), angeboten den Aktionären 3: 1 bis 2./8. 1895 zu 160 %, u. lt. G.-V. v. 5./11. 1898 um M. 1 500 000 in 1500 Aktien, angeboten den Aktionären 3: 1 v. 26./11. bis 5./12. 1898 zu 175 %. Diese Aktien waren pro 1898/99 zur Hälfte div.-ber., ab 1./7. 1899 voll div.-ber. Die G.-V. v. 19./5. 1900 beschloss weitere Erhöhung des A.-K. um M. 1 500 000 in 1500 Aktien, div.-ber. ab 1./7. 1900, davon übernommen M. 900 000 von der Nationalbank für Deutschland zu 160.50 % mit der Verpflichtung, hiervon M. 688 000 den Aktionären 8: 1 zu 190 % anzubieten, was Ende Mai bis 15./6. 1900 geschah. Die Em. von 1900 diente zur Aus- führung von neuen Anlagen auf dem alten Werke, zur Verstärkung der Betriebsmittel, sowie mit nom. M. 600 000 Aktien zum Erwerb der Marienhütte in Eiserfeld (Kaufpreis ca. M. 1 500 000) und der Aktien der Finnentroper Hütte (A.-K. M. 300 000). Letztere erworben von der Nationalbank für M. 200 000 bar, welche gleichzeitig den Rest der neuen Aktien der Stahl- werke im Betrage von M. 900 000 zu 160.50 % übernahm. Zwecks Umbau der Bochumer Werksanlagen beschloss die G.-V. v. 14./7. 1905 das A.-K. um M. 3 000 000 (auf M. 10 000 000) in 3000 ab 1./7. 1905 div.-ber. Aktien zu erhöhen, übernommen von einem Konsort., das alle mit der Em. verbundenen Unk. trug, angeboten den Aktionären 7: 3 v. 31./7.–17./8. 1905 zu ――