Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. R erklärte, dass bezügl. vieler Forderungen Prozesse angestrengt seien, die ihre endgültige Entscheidung erst vor dem Reichsgericht finden werden, so dass das Konkursverfahren noch wei Jahre dauern wird. Die Passiva beziffern sich auf ca. M. 4 000 000. Voraus- sichtlich werden aus der Masse nur ¼9 bis % herauskommen. Das A.-K. ist verloren. Die Fabrikanlagen sollten am 28. Oktober 1907 zur Versteigerung gelangen, doch wurde der Termin aufgehoben, da inzwischen ein Vertrag mit der Oberschles. Eisenbahnbedarfs- Akt.-Ges. in Friedenshütte u. der Oberschles. Eisen-Ind. in Gleiwitz abgeschlossen wurde, welcher die Aufrechterhaltung des Betriebes der Ostdeutschen Stahlwerke G. m. b. H. gewährleistet. Der Betrieb wird vom 12. Nov. 1907 ab von den genannten beiden Ober- schles. Hüttenwerken, und zwar zunächst bis 31./12. 1908 übernommen; dabei wird erwartet, dass die Werke in Schellmühl und auf dem Holm in der Zwischenzeit in das Eigentum der genannten beiden Werke bezw. einer grösseren Gruppe oberschlesischer Werke über- gehen. Es ist sonach zu erhoffen, dass durch das beschlossene Abkommen die Betriebe der Ostdeutschen Stahlwerke G. m. b. H. nicht nur im gegenwärtigem Umfange aufrecht erhalten bleiben, sondern dass die Fabrikation auf den Werken in Zukunft noch in er- weitertem Masse ausgestaltet werden wird. Den Oberschlesiern, die ja selbst an der Hypothekensumme von über 3 Millionen beteiligt sind, haben sich die gesamten Werke rechts und links von der Weichsel für M. 1 500 000, also die Hälfte des Hypothekenwertes, anstellen lassen. Von dem Tage der Auflassung an wird die Summe mit 4½ % an die Gläubiger verzinst, die, da der Anteil der Oberschlesier an dem Wert des Grundstücks abgerechnet werden muss, M. 1 371 000 erhalten würden. Die Zahlung erfolgt in Jahres- raten von M. 150 000 nach einem besonderen Amortisationsplane. Die Oberschlesier können dieses Angebot der Gläubiger jederzeit, spätestens aber bis zum 1./11. 1908 annehmen. Während so die Kaufofferte bis 1908 freibleibend ist, übernehmen die Oberschlesier aber die Verpflichtung, das Werk auf ihre Kosten und ihr Risiko vom 12./11. 1907 ab in Betrieb zu setzen. Gesetzt nun den Fall, die Oberschlesischen Werke nehmen das Kaufangebot der Hypothekengläubiger nicht an, so müssen sie den von ihnen übernommenen Betrieb am 31./12. 1908 einstellen. Sie müssen dann alle von ihnen angeschafften Maschinen und Apparate mit übergeben, haben aber auch das Recht, Maschinen und Apparate, die ihrer Meinung nach für einen rationellen Betrieb unbrauchbar sind, zu veraussern und den Kaufpreis für sich zu behalten. Schliesslich ist noch, falls die neue Ges. in fünt Jahren den Betrieb einstellen sollte, ein Rückkaufsrecht der Seehandlung zu dem heutigen Preise zuzüg ich der nachweislich verauslagten Beträge für Neuinvestierungen vorgesehen. Hypotheken: M. 3 250 000 zur 1. Stelle eingetragen; daran partizipieren zu gleichen Rechten: 1. Königliche Seehandlung mit M. 1 950 000, 2. a) Stadt Danzig M. 250 000, b) Nord- deutsche Kreditanstalt M. 75 000, 3. Danziger Privat-Aktienbank M. 325 000, 4. Akt.-Ges. Holm M. 325 000, 5. a) Oberschlesische Eisenindustrie M. 182 000, b) Bismarckhütte M. 55 900, c) Oberschlesische Eisenbahn-Bedarfsgesellschaft M. 87 100. Dividenden 1897–1905: 5, 8, 8, 7 p. r. t., 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Ing. Mich. Scheiffele. Prokurist: Louis Geske. Aufsichtsrat: (3–11) Vors. Gen.-Dir. Liebert, Berlin; Stellv. Geh. Baurat Prof. E. Breid- sprecher, Komm.-Rat F. Wieler, Danzig; Geh. Komm.-Rat O. Caro, Gleiwitz; Bank-Dir. Dr. jur. Ad. Getz, Dresden; Geh. Reg.-Rat Prof. R. Krohn, Langfuhr. Dillinger Hüttenwerke Act--Ges. in Dillingen a. d. Saar. Letzte Statutänd. 1./10. 1899, 3./4., 1./10. 1902 u. 2./3. bezw. 1./10. 1906 u. 19./8. u. 1./10. 1907. Zweck: Blechwalzwerke (von Rohstoffen an), Fabrikation von Blechen u. Platten jeder Art u. Form, von Eisen und Stahl, von den dünnsten Nummern bis zu den schwersten Panzerplatten. Die Ges. hat in unmittelbarer Nähe ihres Thomasstahlwerkes in Dillingen ein neues Hochofenwerk erbaut, das im Herbst 1905 in Betrieb gesetzt ist. Die Anlagenwerte haben sich 1904/1905 mehr als verdoppelt u. sind auch 1905,/06 u. 1906/07 erheblich gestiegen. Erbaut ein neues Walzwerk. Beteiligung beim Stahlwerks- verband 258 569 t, wovon auf Produkte A. 124 009, auf Produkte B. 134 560 entfallen. Kapital: M. 11 250 000 in 750 Aktien à M. 15 000. Urspr. M. 6 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 1./10. 1897 um M. 1 500 000 in 100 ab 1./1. 1898 div.-ber. Aktien à M. 15 000, begeben zu 160 % = M. 24 000 pro Stück. Die G.-V. v. 3./4. 1902 beschloss zu Neubauzwecken, Ankauf von Gruben- u. Hütten-Aktien weitere Erhöhung um M. 1 500 000 (auf M. 9 000 000) in 100 Aktien à M. 15 000; diese Erhöhung ist 1905 ganz durchgeführt. Nochmals erhöht behufs Neuanlagen It. G.-V. v. 19./8. 1907 um M. 2 250 000 (auf M. 11 250 000) in 150 Aktien à M. 15 000 mit Div-Ber. ab 1./7. 1907, begeben zu 160 % = M. 24 000 pro Stück. Die Mehrzahl der Aktien befindet sich im Besitz der Firma Gebr. Stumm G. m. b. H. Anleihe: Die G.-V. v. 23./1. 1905 beschloss zur Beschaffung von Betriebsmitteln Ausgabe von Oblig., worauf bis Ende Juni 1907 M. 7 446 000 eingezahlt waren. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers,: Sept.-Okt. Bilanz am 30. Juni 1907: Aktiva: Immobil. u. Grubenfelder 16 820 128, Inventar 9 812 241, Wechsel 122 886, Effekten 136 690, Kassa 162 535, Debit. 6 719 455. – Passiva: A.-K. 9 000 000, Oblig. 7 446 000, Schulden-Tilg.-F. 2 192 308, Amort.-F. 1 000 000, R.-F. 2 709 400, Fonds für Wohlfahrtseinrichtungen 208 418, verschied. Res. 4 574 347, Feuerversich.-F. 200 000, Garantie-F.