Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 259 Krausnick, Syndikus Rud. Nonne, Berlin. Heinr. Aug. Schulte zu Dortmund bringt in die Ges. die Aktiva des zu Dortmund unter der Firma Heinr. Aug. Schulte Eisenhandlung betriebenen Handelsgeschäfts zum Preise von M. 1 795 472.12, der Geh. Komm.-Rat Louis Ravené die Aktiva des unter der Firma Jacob Ravené Söhne & Co. Zweiggeschäft Hannover in Hannover betriebenen Handelsgeschäfts zum Preise von M. 1 204 527.88 ein. Zweck: Handel mit Eisen-, Stahl- und Metallerzeugnissen aller Art, der Betrieb von Unternehmungen aller Art, die auf die Lagerung, den Absatz und die Beförderung von Eisen-, Stahl- und Metallerzeugnissen gerichtet sind. Die Ges. ist die Werksfirma der Dort- munder Union. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 145 300. Geschüftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschättshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie= 18t. Bilanz am 31. Dez. 1906: Aktiva: Kassa 82 176, Bankguth. 1 014 503, Wechsel 219 758, Waren 450 987, Debit. 2 623 116, Beteil. 25 000, Grundstücke u. Gebäude 582 301, Inventar u. Utensil. 24 677. Pferde u. Wagen 3510. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Hypoth. 145 300, Kredit. 1 477 942, z. R.-F. 40 000, Div. 270 000, Tant. 55 200, Vortrag 37 590. Sa. M. 5 026 032. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 52 116, Gen.-Unk. 240 991, Abschreib. auf Dubiosen 25 000, Gewinn 402 790. – Kredit: Waren-Bruttogewinn 655 126, Zs. 65 771. Sa. M. 720 897. Dividende 1906: 9 %. Direktion: Heinr. Aug. Schulte, Dortmund; Max Busse, Hannover. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Louis Ravené, Direktor Dr. Rich. Fuss, Max Plagemann, Berlin; Reg.-Baurat a. D. Herm. Mathies, Dortmund; Dir. Otto Bornebusch, Aachen. Prokuristen: Bruno Bakker, Hannover; Wilh. Nacken, Viktor Toyka, Albert Weinert, Dormund. Union, Akt.-Ges. für Bergbau, Eisen- und Stahl-Industrie in Dortmund. Gegründet: 2./2. 1872. Letzte Statutänd. 9./6. u. 11./10. 1902 u. 21./3. 1906. Zweck: Betrieb von Bergbau auf eigenen und gepachteten Gruben und auf alle nutzbaren, sowie Verhüttung resp. Verwertung der selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Mineralien, Errichtung von Hochöfen und Verarbeitung der gewonnenen Metalle. Die Ges. entstand aus der Vereinigung der Werke der Akt.-Ges. Henrichshütte zu Hattingen, des Aktien-Vereins Neu-Schottland in Horst bei Steele, der Dort- munder Hütte in Dortmund und der Steinkohlenzeche Glückauf-Tiefbau bei Barop gegen Umtausch der Aktien von Henrichshütte und Neu-Schottland in solche der Union M. 15 000 000) und Zahlung von M. 18 000 000 für die Dortmunder Hütte und Glückauf- Tiefbau an die Vorbesitzer, Allg. Eisenbahnbau-Ges. und Dr. Strousberg in Berlin. Auf Umbauten und Erweiterungen wurden bisher M. 56 139 922 verwendet. (Henrichshütte 1904 verkauft, siehe unten.) Die Ges. besitzt zur Zeit folgende Anlagen und Werke: a) Dortmunder Eisen- und Stahlwerke: Hochofen, Puddel- u. Walzwerk, Guss- stahlwerk, Waggonfabrik, Räderfabriken, Brückenbauanstalt, Weichenfabrik, Mech. Werk- stätte u. Giesserei; Verwalt.-Gebäude, Beamten- u. Arb.-Wohn.; Schiffswerft; Schlacken- mühle für Thomasmehl, welche bis Ende Aug. 1901 an die Firma Schüchtermann & Kremer verpachtet war und für M. 525 000 erworben wurde. Specialisierung der Anlagen und Fabrikate: Die Hochofen-Anlage mit 4 Hochöfen, 16 Heizapparaten, 6 Gebläsemaschinen, 5 Aufzugmaschinen; das Stahlwerk mit 4 Kon- vertern, 4 Stahlschmelzöfen, 9 Gasgeneratoren, 2 Dolomitbrennöfen, 2 Flammöfen, 3 Kupolöfen, 2 Roheisenmischer, 1 Steinfabrik, 3 Gebläsemaschinen, 8 Aufzugmaschmen, 2 Walzenzugmaschinen, 2 Wakzenstrassen, 8 div. Dampfmaschinen, 2 Dampfhämmer, 30 Werkzeugmaschinen; das Walzwerk I mit 1 Walzenstrasse für Schienen u. Schwellen, 3 Bandagenwalzwerke: der Siemens-Martin-Schmelzerei für Fabrikation von Flusseisen und Facgonguss; das Walzwerk II mit 12 Puddel- und Wärmöfen und 8 Schweissöfen, 9 Wakzenstrassen, 7 Dampfhämmern für Fabrikation von Handelseisen; die Brücken- bauanstalt mit einer Produktionsfähigkeit von 20 000 t pro Jahr; der Weichenbauanstalt mit einer Produktionsfähigkeit von 3800 vollständigen Weichen; eine Eisengiesserei u. mechanische Werkstätte mit 3 Kupolöfen und einem grossen Flammofen und einer Räderfabrik mit 13 Schmiedefeuern, 106 Bohr-, Dreh- und Hobelbänke und 6 Dampf- maschinen zur Fabrikation von Lokomotiv-, Tender- und Waggonsätzen. b) Horster Eisen- und Stahlwerke: 2 Hochöfen, 80 Koksöfen, 8 Heizapparaten und 4 Gebläsemaschinen, Mech. Werkstätte und Giesserei, Achsen-, Haken-, Schrauben- u. Mutternfabrik, Verwaltungsgebäude, Beamten- und Arbeiterwohnungen. c) Kohlenbergbau: Zeche Glückauf-Tiefbau bei Barop mit 3 Schächten: Gotthelf, Gisbert und Traugott (Förderung 1906/1907: 236 680 t) und 100 Koksöfen, der älteste Holzschacht wurde 1907/08 neu abgeteuft u. erweitert; Zeche Adolf von Hanse- mann bei Mengede mit 2 Schächten (Förderung 1906/1907: 352 740 t) und 140 Koksöfen (S. auch unten); Steinkohlenbergwerke bei Hattingen: Carl Friedrich bei Weitmar, ca. 4 000 000 qam Berechtsame, mit einem Förder- und einem Wasserhaltungsschacht (För- * .............