272 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. arbeitung der selbsterzeugten oder angekauften Metalle im ausgedehntestem Umfange für den Handel und Verbrauch; Errichtung, Erwerb und Betrieb aller zur Erreichung der vor- gedachten Zwecke dienlichen Anlagen. Der Phoenivx besitzt folgende Werke bezw. Bergwerke und Berechtsame: 1. die Hütte zu Duisburg-Ruhrort, umfassend eine Hochofenanlage von 6 Hochöfen, 5 Koksöfenanlagen mit 170 Koksöfen, wovon 48 mit Gewinnung von Nebenprodukten, ein Thomasstahlwerk mit zugehöriger Dolomitanlage nebst zwei Blockwalzwerken, ein Martinwerk mit 6 Siemens- Martin-Schmelzöfen, die Abteil. Walzwerke (Walzenstrassen für Halbfabrikate, Schienen und Schwellen, Universal-, Grob- und Mittelstrasse, sowie 2 Feinstrassen für Laschen ind Stab- stahl etc., Walzendreherei etc.), ein Hammerwerk und eine Radreifenfabrik, ein Presswerk für die Herstellung von nahtlosen Hohlkörpern, eine Maschinenbau-Werkstätte, Kessel- schmiede und Giesserei, eine Fabrik für feuerfeste Steine und ein Wasserwerk; 2. die Hütte zu Eschweiler-Aue, umfassend ein Martinwerk (4 Öfen), eine Räderfabrik, ein Blechwalzwerk und eine Steinfabrik; 3. die Hütte zu Berge-Borbeck mit 3 Hochöfen und 101 Koksöfen; 4. die Hütte zu Kupferdreh mit 2 Hochöfen und 36 Koksöfen; 5. die Abteil. Westfälische Union in Hamm, umfassend ein Puddel- und Walzwerk (Stabeisen und Draht), eine Drahtzieherei, Drahtstiftfabrik, Verzinkerei, Geflechtfabrik, Stacheldrahtfabrik, Draht- Lachkiererei, Eisenvitriolfabrik, Fassfabrik, Nietenfabrik, Achsenschmiede, die Abteilung für komprimierte Wellen und gezogenes Stangeneisen, die mechanischen Werkstätten und die Giesserei; 6. Abteil. Lippstadt, bestehend aus einem Puddel- und Walzwerk (Stabeisen und Draht), einer Drahtzieherei, Drahtstiftfabrik, Springfedernfabrik, Blumendrahtfabrik, Fassfabrik, und einer mechanischen Werkstatt; 7. die Abteil. Belecke mit einer Drahtzieherei, Draht- stiftfabrik, Fassfabrik und den mechanischen Werkstätten; 8. die Abteil. Nachrodt, umfassend ein Puddel- und Walzwerk (Stab- und Bandeisen, sowie Draht), ein Blechwalzwerk für dekapierte und undekapierte Bleche, eine Weissblechfabrik, sowie die mechanischen Werk- stätten und eine Giesserei; 9. die Steinkohlenzeche „Westende“ mit 18 064 100 qm Berecht- same und 2 Fördersshächten, sowie einer Koksofenbatterie von 60 Öfen; Koksproduktion 1906/07: 67 040 t; 10. sonstiges Bergwerks-Eigentum, und zwar: Verleihungen auf Eisenstein- bergbau in der Rheinprovinz, in Hessen-Nassau und in Westfalen, 319 Gruben mit 635732801 qm Feldergrösse, sowie in Luxemburg-Lothringen gemeinschaftlich mit der Gutenhoffnungshütte zu Oberhausen 19 Gruben mit 37 215 293 qm Feldergrösse. Zum Teil sind diese Felder gleichzeitig auf Manganerze verliehen. Ferner besitzt die Ges. zahlreiche Verleihungen auf Kupfer-. Blei-, Zink- und Schwefel-Erze, sowie auf Braunkohlen und Tone. Die Braunkohlen- felder Vertrauen und Vertrauen-Erweiterung in Grösse von zus. 1300 ha liegen zwischen Jülich u. Eschweiler. Von den Gruben unter 10. sind gegenwärtig nur 2 Eisensteingruben in Luxemburg-Lothringen in eigenem Betrieb. Eine grosse Anzahl der Grubenfelder in der Rheinprovinz und in Nassau sind noch unaufgeschlossen, eine kleinere Zahl eigener Erzbergwerke nahezu abgebaut. Zu obigem Besitz kommen infolge der Fusion mit dem Hoerder Verein (siehe diese Ges.) noch folgende Anlagen: 11. das Hoerder Hochofenwerk, bestehend aus 6 Hochöfen und 292 Koksöfen, von denen 120 zur Gewinnung von Nebenprodukten eingerichtet sind; 12. das Dortmunder Hochofenwerk mit 2 Hochöfen und 100 Koksöfen; 13. die Hermanns- hütte, in den Gemeinden Hoerde, Berghofen u. Schüren belegen und folgende Anlagen um- fassend: ein Thomasstahlwerk mit zugehöriger Dolomitanlage, ein Siemens-Martinwerk mit 7 Öfen, eine Stahlformgiesserei, ein Hammerwerk nebst Pressbau, ein Blockwalzwerk, 2 Stahlschienenwalzwerke, ein Blechwalzwerk, ein Feinwalzwerk, ein Bandagen- und ein Radscheibenwalzwerk, eine Werkstatt zum Pressen von Kesselböden, Eisenbahnwagen- u. Drehgestellteilen, eine Kesselschmiede, Eisengiesserei, Räderfabrik, mechanische Werkstatt, Walzendreherei, Zentralreparaturwerkstatt und Fabrik feuerfester Steine; 14. 3 Ringofen- anlagen, davon je eine auf dem Hoerder Eisenwerk, auf der Zeche Schleswig und in der Nähe der Hermannshütte belegen. Die letztere Ringofenanlage ist verpachtet; 15. das Hoerder Kohlenwerk mit einer Berechtsame von 12 652 102 qm und den Zechen Schleswig bei Brackel (2 Förderschächte) und Holstein bei Asseln (ein Förderschacht in Betrieb, ein weiterer seit Mai 1905 im Abteufen begriffen); 16. die Eisensteingrube Reichsland bei Bollingen in Lothringen (Minette) Gesamtgrösse 579 ha 15 a 25 qm. Die Ges. ist hieran zu beteiligt; 17. sonstiger Bergwerkebesitz: eine Anzahl Kohlen- u. Eisenstein-Konzessionen in Westfalen, im Harz, im Siegerlande, in Nassau, im Grossherzogtum Hessen u. an der Mosel. Gesamt- grösse der Kohlenfelder 5 175 000 qm, der Eisensteinfelder 195 712 000 qm. Ein Kalkstein- bruch im Hönnetal, Gemeinde Hemer, Areal 2½ ha. 18. Nach Aufnahme der Akt.-Ges. Steinkohlenbergwerk Nordstern im März 1907 kamen noch folgende Besitzungen hinzu: Die Steinkohlenbergwerke Nordstern zu Horst-Emscher, Holland zu Gelsenkirchen-Wattenscheid und Graf Moltke zu Gladbeck, mit 11 vollständig ausgebauten und modern eingerichteten Förderschächten, wovon 3 auf Zeche Nordstern und je 4 auf Zeche Holland und Zeche Graf Moltke. Die Zechen haben 451 Koksöfen, darunter 265 mit der Einrichtung zur Gewinnung von Nebenprodukten, als welche Teer, schwefelsaures Ammoniak und Benzol gewonnen werden. Teer und Benzol werden in besonderen Anlagen auf Zeche Holland weiter verarbeitet. Hier befindet sich auch eine Brikettfabrik System Tigler-Surmann mit 3 grossen Pressen zur Herstellung von 10kg-Briketts. Auf den 3 Zechen sind 4 Ringofenanlagen. 19. Sonstiges Bergwerkseigentum, und zwar: die stilliegende Zeche Helene Nachtigall bei Witten. Ferner besitzt die Ges. mehr als o sämtlicher Kuxe von 12 Maximalfeldern auf der linken Rheinseite unterhalb Orsoy.