Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 291 Deutsche Gold- u. Silber-Scheide-Anstalt vorm. Roessler in Frankfurt a. M. Gegründet: Jan. 1873; eingetr. 28./1. 1873. Statutänd. 30./6. 1899, 29./4. 1902 u. 2./7. 1907. Die Ges. ist hervorgegangen aus den Frankfurter Firmen „Friedr. Roessler Söhneé u. , Hector Roessler“ u. erwarb Jan. 1873 das Edelmetallgeschäft der Firma Ph. Abr. Cohen in Frankf. a. M. Zweck: Ein- u. Verkauf von Edelmetallen, Schmelzen u. Scheiden derselben, Präparation derselben für bestimmte Zwecke u. Fabrikationszweige, Herstellung von chemischen Pro- dukten, keram. Farben, elektr. Öfen etc.; auch Bank-Abteil. Die Ges. hat eine Kommandite in Berlin u. Pforzheim und ist beteiligt bei der Usine de Deésargentation (Entsilberungs- anstalt u. Schmelzhütte) i. Hoboken b. Antwerpen, The Rössler & Hasslacher Chemical Co. in New York, der Consolidated Mines Selection Company in London, der Niagara Eleetro- Chemical Co. in New York, der Elektro-chem. Fabrik Natrium, G. m. b. H. (mit Fabrik in Rheinfelden), der Chem. Fabrik Residua, G. m. b. H. u. der Chem. Fabrik Schlempe, G. m. b. H. (letztere 3 in Frankf. a. M.), Chemische Fabrik Wesseling b. Cöln, Australian Metal Co., der chem. Fabrik Ammonia, G. m. b. H. in Hildesheim, u. der Holzverkohlungs-Ind. A.-G. zu Konstanz, den Kaliwerken A.-G. in Kolin, der Société d'Elektrochimie in Paris u. der Société Suisse des Produits Azotés in Genf. Die oben erwähnte Hobokener Ges. ist die Besitzerin sämtl. Aktien der Compania metalürgica de Mazarron. Der angelegte Betrag der Frankf. Ges. in Kommanditen belief sich ult. März 1907 auf M. 1 567 155 gegen M. 1 618 155 1906, die Beteil. durch Aktienbesitz stiegen 1906/07 von M. 4 129 098 auf M. 4 420 000. Die Ver- grösserung der elektro-chem. Betriebe der Ges. ist 1906 durchgeführt. Die neuerliche Dotierung des Ern.-F. mit M. 400 000 wird mit umfangreichen baulichen Umänderungen in den alten Geschäftsräumen begründet. Die Ges. hat eine Anzahl südlich an ihrem jetzigen Besitz in der Schneidwallgasse anstossende Grundstücke erworben, doch wird die auf-, gewendete Summe erst in der Bilapz für 1907/08 zum Ausdruck kommen. Da das Grund- stück an der Gutleutstr. keinen Raum für eine Ausdehnung bietet, so steht die Erwerbung eines neuen Geländes ausserhalb der Stadt für zukünftige Zwecke der Ges. in Erwägung. Kapital: M. 10 000 000 in 3000 Aktien (Nr. 1––3000) à M. 600 u. 8200 Aktien (Nr. 3001–11 200) A M. 1000. Urspr. M. 1 200000, erhöht 1882 um M. 600 000, 1887 um M. 900 000, 1889 um M. 900000 1892 um M. 1 400 000 (mit 175 % begeben); fernere Erhöh. lt. G.-V. v. 30./6. 1899 um M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./7, 1899, davon bezogen auf Grund der Statuten 333 Stück von der Bank f. Handel u. Ind. zu 190 %, angeboten die restl. 667 Aktien den Aktionären 11.–29./7. 1899 zu 190 %, auf nom. M. 15 000 alte Aktien entfielen nom. M. 2000 neue Aktien; neuerlich erhöht zwecks Vergröss. u. Neuanlagen lt. G.-V. v. 29./4. 1902 um M. 1 500 000 (auf M. 7 500 000) in 1500 ab 1./7. 1902 div.-ber. Aktien à M. 1000, hiervon bezogen von der Bank f. Handel u. Ind. auf Grund der Statuten M. 500 000 zu 200 %, restl. M. 1 000 000 angeboten den Aktionären 14.–30./6. 1902 zu 200 %; auf M. 6000 nom. alte Aktien entfiel eine neue à M. 1000. Auf Zahl. vor dem 30./6. 1902 wurden 4 % Zs. vergütet. Agio mit ca. M. 1 450 000 in den R.-F. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 2./7. 1907 um M. 2 500 000 (auf M. 10 000 000) in 2500 Aktien zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./4. 1907, hiervon bezogen von der Bank für Handel u. Ind. auf Grund der Statuten M. 833 000 zu 230 %, restl. M. 1 667 000 angeboten den Aktionären v. 1.–15./8. 1907 zu 230 %; auf M. 9000 nom. alte Aktien entfielen 2 neue Aktien zu M. 1000. M. 1658 000 wurden bezogen, verbliebene M. 9000 anderweitig zu 415 % verkauft. Der Erlös der Aktien von 1907 diente zur Vermehrung der Betriebsmittel im Hinblick auf die Entwickelung der Geschäfte, den Ausbau der eignen u. den der Ges. nahestehenden Fabriken etc., ferner zur Abtragung der vor einigen Jahren aufgenommenen Schuld von M. 2 000 000, ausserdem werden davon M. 500 000 zur Ablösung der Gründer- rechte der Darmstädter Bank verwandt (s. u.) Agio mit ca. M. 3 100 000 in R.-F. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. (Bis 1898 v. 1./7.–30./6.) Das Geschäftsj. 1898/99 umfasste die Zeit v. 1./7. 1898 bis 31./3. 1899. Gen.-Vers.: Spät. Sept. Stimmrecht: Jede Aktie zu M. 600 = 1 St., jede Aktie zu M. 1000 = 2 St.; jedoch soll, soweit der Aktienbesitz eines Aktionärs durch 3000 teilbar ist, der Besitz von je M. 3000 Aktien 5 St. gewähren u. bleibt der überschiessende Betrag unter M. 600 ausser Berechnung. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Grenze 10 % des A.-K. ist erreicht), event. Sonderrückl. u. Abschreib., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, bis 5 %, Div., vom Rest 5 % Tant. an A.-R.. wenn derselbe aus 6 Mitgliedern besteht, bei mehr als 6 Mitgliedern je 1 % Tant. mehr; Überrest zur Verf. der G.-V. Die Gewinnreserve kann auf Antrag des A.-R. u. G.-V.-B. zur Verstärk. der Div. verwendet werden, jedoch mehr als 5 % des A.-K. dürfen in einem Jahre nicht entnommen werden. Bilanz am . März 1907: Aktiva: Vorrätige Edelmetalle 3 516 577, Wechsel 4 182 201, Kassa u. Reichsbankguth. 1 365 731, Bankguth. u. kurze börsenm. Darlehen 908 968, vorrätige Chemikal., Farben, Oxyde etc. 599 930, Gebäude 1 890 000, Utensil. 450 000, Mobil. 1, Patent- Kto 1, Bibliothek 1, Assekuranz 1, Grundbesitz 800 000, Effekten 4 420 000, Kommanditkto 1567 155, Avale 950 000, gedeckte Aussenstände u. Vorschüsse auf Waren 3 836 194, teil- weise gedeckte Aussenstände 2 815 111, ungedeckte do. 5 225 346. – Passiva: A.-K. 7500 000. R.-F. 4 600 000, Ern.-F. 2 000 000 (Rückl. 400 000), Gewinn-R.-F. 1 000 000 (Rückl. 500 000), Delkr.- Kto 250 000, Pens.-R.-F. 1 150 000 (Rückl. 126 477), Pens.-Spec.-Kto 150 000 (Rückl. 25 149, Avale 950 000, Tratten 393 753, Versuchskto 100 000, Depots u. Kaut. 3 925 354 vertragsm. unkündb. Posten 3 183 458, vertragsm. Tant. 579 998, Tant. an A.-R. 113 360, Grat. 100 000, Div. 2 250 000, do. alte 6720, Vortrag 508 949. Sa. M. 32 526 618. 19*