4 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 295 – 100 000, Wasserkraft 160 000, Beleucht.-, Wasser- u. Telephonanlagen 10 000, Utensil. u. Geräte 1, Inventar 1, Patentkto 1, Debit. 32 781, Magazingeräte 28 066, Roherzvorräte 42 472, Kaut.-Kto 3030, Kassa 2740, also in Sa. M. 3 009 268. In Anrechnung auf diesen Kaufpreis übernahm die A.-G. die auf dem Grundbesitz ruhenden Hypoth. von zus. M. 329 000, die laufenden Ver- pflichtungen mit M. 180 268; zus. M. 509 268. Zur Ausgleichung des Überschusses von M. 2 500000 erhielt die Gew. 1000 Aktien à M. 1500 u. 1000 Aktien à M. 1000. Zweck: Erwerb, Betrieb u. Ausbeutung des konsolidierten Bergwerks Friedrichssegen, belegen in den Feldmarken Oberlahnstein, Braubach, Frücht, Hinterwald, Becheln, Sulzbach, Kreise St. Goarshausen und Unterlahn, Bergrevier Diez. Das an der Lahn gelegene Berg- werkseigentum der Ges. liegt 7 km von Bad Ems und 10 km von Coblenz entfernt und hat eigene Bahnstation, es umfasst 32 Verleihungen (3 Einzelfelder) mit zus. 35 240 102 qm Flächen- inhalt, welche auf Silber, Blei, Kupfer, Nickel, Eisen, Mangan, Schwefelkies u. Dachschiefer konzess. sind; Gesamtgrundeigentum 29 ha 73 a 8 qm = 119 Morgen. Die gesamten Schacht- u. Stollnanlagen sind mit zus. M. 210 000 bewertet. Die Bewert. der Konz. einschl. Stolln u. Schachtanlagen erfolgte mit M. 1 500 000 u. steht heute mit M. 1 510 000 zu Buche, während der Grundbesitz u. die Tageanl., welche zus. mit M. 1 400 178 übernommen wurden, auf zus. M. 2 019 985 geschätzt sind. Die Ges. verfügte Ende März 1905 über einen Stock bauwürdiger Gangmittel in Höhe von 47 974 cbm, der, unabhängig von dem für den Abbau alljährlich zu gewinnenden Abbauquantum, als Abbaureserve gilt und, unter Zugrundelegung der letzt- jährigen Förderung, einen Abbau auf 2–3 Jahre gewährleistet. Die mechanische und elektromagnetische Aufbereitung können 160 000 kg Roherze täglich verarbeiten. Der gegen- wärtige Betrieb findet einesteils durch den „Inneren Schacht“' mit 195 m Teufe, andernteils durch den „Hauptmaschinenschacht“' mit 483,7 m Teufe statt. Ferner ist auf dem Berg- werkseigentum ein dritter ausser Betrieb befindlicher Schacht, der „Providence-Schacht“ mit 89 m Teufe, ein „Wetterschacht“ am Bärenskopf mit 80 m Teufe, sowie zwei Haupt- stollenanlagen, der „Heinrichsstolln“ mit etwa 835 m und der ,Felixstolln“ mit etwa 1576 m Länge vorhanden. Die Maschinen-Anlage besteht aus 15 Maschinen mit zusammen 909 PS., die Kesselanlage aus 14 Dampfkessel mit zus. 762 qm Heizfläche, ferner sind 2 Dampf- lokomotiven mit 140 PS. im Betrieb. Es ist eine mechan. u. eine elektro-magnetische Auf- bereitung und eine 1904/1905 errichtete elektr. Kraft- u. Lichtzentrale vorhanden. Das Werk besitzt im ganzen 18 Betriebs- u. 1 Verwaltungsgebäude, 18 Beamten- u. 85 Arbeiter- wohnungen, 12 Schlafsäle. 1 Arbeiterkaserne, 2 Kantinen, 1 Kasino, Kirche, Schule u. mehrere Okonomiegebäude. Die Zugünge auf den Konten Masch., Gebäude, Dampfkessel, Apparate, Utensil. 1906/1907 betrugen M. 70 977. 1905 wurde beschlossen mit dem Ausbau der Wasser- kraft zu beginnen, die gesamte Anlage dürfte mit gleichz. Dampfreserve M. 600 000kosten u. eine beträchtl. Ersparnis an Betriebsk. zur Folge haben, da sie den elektr. Betrieb des ganzen Werkes gestattet. Für 1907/08 ist Errichtung einer Zinkhütte für eine jährl. Produktion von 18 000t Zink- blende, verbunden mit einer Schwefelsäurefabrik der Ges. vorgesehen, wozu die Konc. seitens des Bezirksausschusses u. des Ministers f. Handel u. Gew. bereits erteilt ist; Kostenaufwand zus. ca. M. 1 800 000 (s. bei Kap.) Durchschnittl. Belegschaft 1906/07 351 Mann. Produziert u. verwertet wurden 1904/05– 1906/07: 364 071, 250073, 183 111 Kg Bleiglanz mit 67,7, 66, 96, 68,2 % Pb. u. 51,4, 48,61, 50,3 g Ag., 6 584 299, 5 770363, 5693 012 kg Zinkblende mit 45, 6, 45,95, 46,2 % Zn., 4 795 798, 4053 584, 3421 957 kg Spateisenstein. Wert der Gesamtprodukt. mit Nebeneinnahmen M. 944 562, 956 250, 1000 626. Anfangs 1907 Ankauf des Blei- u. Zinkerzbergwerkes Gutehoffnung der Werlauer Gew. mit Sitz in St. Goar für M. 2 000 000, zahlb. in 4 halbjährl. Raten. Das Gruben- feld Gute Hoffnung umfasst ein Areal von 15 746 969 qm. Es wird in seiner Längsrichtung ca. 5 km von zwei Gangzügen, dem sogenannten Werlauer-Holzappeler und dem Holzfelder oder Büchner Gangzug, durchsetzt, von denen der erstere seit Anfang des vorigen Jahr- hunderts durch die Vorbesitzerin, die Werlauer Gewerkschaft, bearbeitet wurde. Während dieser fast 100jährigen Betriebsperiode vermochte die Gew. ohne Zubusse den Betrieb nicht nur aufrecht zu erhalten, sondern ausser zum Teil nicht unerheblicher Ausbeuteverteilung noch einen R.-F. von mehreren M. 100 000 anzusammeln, welcher der Gew. verblieb. Nach der auf Grund des Materials der Gew. gemachten statistischen Zusammenstellung der Jahre 1895–1904/05 wurden im Jahresdurchschnitt bei einer Belegschaft von 175 Mann 14 902 505 kg Roherze verarbeitet und daraus 578 537 kg Bleiglanz mit 61.94 % Pb, 38,83 g Ag per 100 kg, ferner 3 743 265 kg Zinkblende mit 42.2 % Zn produziert, d. s. 3.9 % Blei u. 25.1 % Zinkerz- Ausbringen vom Roherz oder ein Gesamtausbringen von 29 % an Blei- u. Zinkerzen. Die Jahreseinnahmen betrugen im Mittel der 10 Jahre M. 414 436, die direkten Produktions- kosten M. 256 652, woraus sich eine Einnahme pro Tonne Roherz von M. 27.80 gegen M. 17.20 Unk. ergibt, mithin ein Überschuss von M. 10.60 per Tonne Roherz. Die Produktions- fähigkeit der Grube wurde durch Erweiterung resp. Ergänzung der Aufbereitung Ende 1907 auf das Doppelte erhöht. Kapital: M. 4 000 000 in 1000 Aktien à M. 1500 u. 2500 Aktien à M. 1000, voll eingez. Die a. o. G.-V. v. 31./1. 1907 beschloss zum Ankauf des Bergwerkes Gutehoffnung Werlau (Preis M. 2 000 000) sowie zur Erricht. der Zinkhütte (s. oben) die Ausgabe von Oblig. bis zum Höchstbetr. v. M. 2 000 000, sowie die Erhöh. des A.-K. um M. 1 400 000 in 1400 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./4. 1907, übernommen von einem Konsort. unter Führung der Firma S. Zielenziger in Berlin zu 108 %, angeboten den alten Aktionären 2: 1 vom 10.–27. 4. 1907 zu 115 % nebst 2 % Aktienstempel, mithin M. 112 000, Agio mit M. 111 773 in R.-F. Anleihe: M. 300 000 in 6 % Oblig., rückzahlbar zu 105 %, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1.7. Tilg. ab 1902 durch jährl. Ausl. von M. 30 000 im Okt. auf 2./1. Noch in Umlauf