Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 305 auszuüben (auf je M. 6000 nom. alte Aktien kam eine neue), der nicht übernommene Teil (M. 37 000) wurde anderweitig zu 106 % begeben. Zwecks Sanier. der Ges., Tilg. der per 30./6.1903 auf M. 702 830 angewachsenen Unterbilanz, Abstoss. von Bankschulden u. zur Schaffung neuer Betriebsmittel fasste die G.-V. v. 5./12. 1902 folg. Beschlüsse: Das A.-K. wird durch Zus. legung von 3:5 Aktien um M. 1 020 000 auf M. 1 529 500 herabgesetzt. Frist bis 20./5. 1903. Die zus.- gelegten Aktien werden gegen Zuzahl. von M. 100 auf jede Aktie à M. 500, von M. 200 auf jede Aktie à M. 1000 als Vorz.-Aktien abgestempelt. Frist zur Zuzahl. 9./1.–10./2. 1903. Die Zuzahl. erfolgte mit M. 100 auf 1306 zus. gelegte Aktien à M. 500, mit M. 200 auf 601 solche à M. 1000, die damit Vorz.-Aktien wurden. 106 nicht zur Zus. legung eingereichte Aktien à M. 500 u. 93 solche à M. 1000 wurden für ungiltig erklärt u. die an deren Stelle ausgegebenen neuen Aktien 18./9. 1903 öffentl. versteigert. Der Erlös kann gegen Rückgabe der alten Aktien bei der Berg. Märk. Bank in Hagen i. W. mit M. 171.20 auf jede Aktie à M. 500, mit M. 342.40 auf jede Aktie à M. 1000 in Empfang genommen werden. Sanierungsbuchgewinn M. 1 270 800, stammend mit M. 1 020 000 aus der Aktien-Zus. legung, mit M. 250 800 aus der 20 % Aufzahl. der in Vorz.-Aktien umgewandelten St.-Aktien. Von dem nach Deckung obengenannter Unter- bilanz verbliebenen Gewinn dienten M. 250 000 zur Reservebildung, M. 310 969 zu ausserord. Abschreib., restl. M. 7001 wurden dem Delkr.-Kto zugeführt. Die G.-V. v. 11./4. 1904 beschloss, die nachträgl. Umwandlung der verbliebenen St.-Aktien in Vorz.-Aktien unter Zuzahlung von 20 % u. 5 % Verzugs-Zs. seit 10./2. 1903 zuzulassen. Frist bis 15./6. 1904. M. 209 500 St.-Aktien haben von dieser Erlaubnis Gebrauch gemacht. Die G.-V. v. 14./11. 1904 bewilligte für die noch umlaufenden St.-Aktien zur Umwandlung in Vorz.-Aktien eine neue Frist unter den gleichen Bedingungen bis 15./12. 1904, bis wohin M. 54 000 St.-Aktien (347 à M. 500, 90 à M. 1000) in Vorz.-Aktien umgetauscht wurden. Es flossen der Ges. durch die nach- trägliche Umwandlung in Vorz.-Aktien im ganzen M. 41 900 zu, die dem R.-F. überwiesen wurden. Die Umwandlung der noch restierenden M. 12 000 St. in Vorz.-Aktien unter vor- stehend genannten Bedingungen wurde in der G.-V. v. 9./10. 1906 beschlossen, sodass jetzt ein einheitliches A.-K. von Vorz.-Aktien existiert. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im Oktober in Hagen oder Berlin. Stimmrecht: Jede Aktie à M. 500 = 1 St., jede Aktie à M. 1000 = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. bis 10 % des A.-K., event. Sonderrücklagen u. Abschreib., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Übrigen 5 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergütung von zus. M. 8000), Rest weitere Div. bezw. zur Verfüg. der G.-V. Die jährl. Abschreib. müssen betragen mind. 1 % auf Grundstücke, Gebäude u. Gerechtsame, 5 % auf Masch. u. Öfen, 10 % auf Fuhrwerk u. Mobil. Bilanz am 30. Juni 1907: Aktiva: Gerechtsame 73 060, Grundstücke 304 019, Gebäude 677 360, Masch. 410 375, Ofen 72 381, Geleise 17 714, Fuhrwerksmobil. 1, Modelle 1, Mobil. 1, Patentkto 1, Vorräte 369 883, Utensil. 108 576, Kassa 4174, Wechsel 7799, Giroguth. 4513, Debit. 311 540, Avale 11 615. – Passiva: A.-K. 1 529 500, R.-F. 285 890, Delkr.-Kto 15 866, Kredit. 417 711, Löhne 17 251, Avale 11 615, Div. an Vorz.-Aktien 76 475, do. alte 950, Tant. 4955, Vortrag 12 800. Sa. M. 2 373 014. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 112 020, Steuern 3774, Arb.-Wohlf. 16 351, Abschreib. 106 732, Gewinn 94 230. – Kredit: Vortrag 12 033, Betriebsgewinn 320 389, Mieten 687. Sa. M. 333 110. Kurs Ende 1886–1902: Alte Aktien: 90, 77, 121, 153.50, 141.50, 116.25, 106.30, 94.75, 93.10, 111.75, 113, 129.50, 134.50, 125, 81.75, 55.75, 34.75 %. Notiert in Berlin, u. zwar seit 26./1. 1903 franko Zs. Notiz eingestellt 18./9. 1903. Zulass. der Vorz.-Aktien erfolgte Jan. 1904 bezw. April 1905. Kurs Ende 1905–1907: 81.25, 130.10, 65 %. Dividenden: Stamm-Aktien 1885/86–1906/07: 2, 3, 4, 10, 10, 8, 6½, 2½, 4, 6, 4½, 6½, 6½, 6, 6, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %; Vorz.-Aktien 1902/03–1906/07: 0, 0, 0, 5, 5 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: M. Siegers, Carl Krause. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Fabrikant H. Eulenberg, Mülheim a. Rh.; Stellv. Hugo Schmitz, Bank-Dir. W. Steinmeyer, Hagen; Bankier Ad. Oppenheimer, Wiesbaden. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Deutsche Bank; Hagen: Berg. Märk. Bank. Westfälische Drahtindustrie in Hamm i. Westf. mit Zweigniederlassung in Riga. Gegründet: 12./12. 1872 als Westfälischer Draht-Industrie-Verein. Firmenänderung wie oben am 22./10. 1890. Letzte Statutänd. 5./12. 1899. Zweck: Übernahme des Drahtwerkes von Hobrecker, Witte & Herbers in Hamm ab 1./7. 1872. Das Werk, welches bedeutend erweitert wurde, umfasst jetzt ein Puddelwerk, Drahtziehereien, Stiftfabriken, Verzinkereien, Drahtseilereien etc. Es arbeiten 60 grosse Dampfkessel mit 95 Dampfmasch. Verausgabt wurden für Grunderwerb, Neubauten u. Masch. 1903/04–1906/07: M. 295 865, 220 067, 493 933, 350 338. 1874 Errichtung eines Drahtwerk. in Riga unter der Firma Rigaer Draht-Ind.; den Bestimm. der russischen Steuerbeh. entsprechend, wonach Fil. aus- wärtiger Geschäfte mit einem bestimmten Grundkapital zu arbeiten haben, kamen 1900/1901 die in früheren Bilanzen aufgeführten Posten a) Rigaer Anlagekto, b) Betriebskapitalkto in Fortfall, dagegen wurde ein Grundkapitalkto mit Rbl. 1 700 000 = M. 3 672 000 gebildet und in der Bilanz aufgeführt; das Rigaer Werk arbeitet mit gutem Gewinn, welchem Umstande Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1907/1908. II. 20