Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 309 Bilanz am 30. Juni 1907: Aktiva: Grundstücke 947 261, Wohngebäude 175 000; Hoch- ofenwerk: Fabrikgebäude 395 000, Hochöfen 6 052 000, Masch. 2 593 000, Geleise 873 000, Trans- portmittel 313 560, Werkzeuge, Geräte u. Mobil. 52 000; Stahl- u. Walzwerk: Fabrikgebäude 984 000, Masch. u. Anlagen 1.847 000, Geleise 144 000. Werkzeug, Geräte u. Mobil. 53 000, Fa- brikat.-Kto 2 214 939, Kassa 11 968, Wechsel 53, Debit. 3 491 886, Avale: a) Accepte von Ban- Kiers 345 375, b) eigene Sicherheitsaccepte 2 268 205, Versich. 28 814, Beteilig.-Kto 1 295 888. – Passiva: A.-K. 5 000 000, Teilschuldverschreib. 4 800 000, do. Zs.-Kto 106 740, R.-F. 1 1 286470, do. II 350000 (Rückl. 50 000), Hochofen-Ern.-F. 50 000 (Rückl. 20 000), Delkr.-Kto 57048, Beamten-Pens.-F. 148 000 (Rückl. 20 000), Arb.-Unterst.-F. 126812 (Rückl. 20000), Kredit. 8 258 766, rückständ. Löhne 114 967, Eisenbahnfrachten 280 925, Avale 2 613 580, Div. 600 000, do. alte 990, Tant. 98 735, Grat. 28 000, an alte Arb. u. Witwen 5000, f. gemeinn. Zwecke 6000, Vortrag 153 916. Sa. M. 24 085 953. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet; Gen.-Unk. 451 413, Zs. 442 344, Abschreib. 952 654, Reingewinn 1 006 651. – Kredit: Vortrag 76 398, Fabrikat.-Ertrag 2 773 249, Pacht 3415. Sa. M. 2 853 064. Kurs Ende 1897–1907: 105, 249.50, 364.50, 196, 127.50, 148, 188, 199, 241.50, 219.80, 148.50 %. Eingef. 4./11. 1897 zu 136 %, erster Kurs 12./11. 125 %. Notiert in Berlin, u. zwar seit Nov. 1904 sämtl. Stücke. Dividenden 1894/95–1906/07: 0, 0, 10, 10, 22½, 30, 0, 2, 7, 8, 9, 10, 12 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Walter Haenel, Alfred Waeschle. Prokuristen: Ing. M. Langer, Fr. Becker, W. Kann, A. Hahn, Jos. Schwarzenberg, A. Pühl, Clemens Hannen. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat P. Klöckner, Duisburg; Stellv. Gen.-Konsul Komm.- Rat Freih. Aug. von der Heydt, Elberfeld; Bergrat E. Othberg, Eschweiler; Wilh. Lehment, Friedenau; Florian Klöckner, Duisburg. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank, Berl. Handels-Ges.; Berlin, Cöln, Crefeld u. Düsseldorf: A. Schaaffh. Bankverein; Koblenz u. Duisburg: Mittelrhein. Bank; Barmen u. Hagen: Barmer Bankverein: Cöln: J. H. Stein: Elberfeld: von der Heydt-Kersten & Söhne; Mülheim (Ruhr): Mülheimer Bank; Gevelsberg u. Haspe: Märkischer Bankverein.? ― Bergbau- u. Hütten-Actien-Gesellschaft „Friedrichshütte“, Sitz in Herdorf, Zweigniederlass. in Wehbach bei Kirchen a. d. Sieg. Gegründet: 9./9. 1896; eingetr. 22./9. 1896. Statutänd. 3./3. 1900 u. 3./2. 1906. Die G.-V. vom letzteren Tag beschloss den Sitz der Ges. von Neunkirchen nach Herdorf zu verlegen. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Die Erben des Komm.-Rats H. D. F. Schneider haben die ihnen gehörige Hochofenanlage Friedrichshütte bei Herdorf mit Gebäulichkeiten u. allem Zubehör, insbes. Masch., Kessel, Gas-, Wind-, Wasser- u. Dampfleitungen, der Platzanlage, Eisenbahn- anschluss u. Drahtseilbahn, Vorräte etc. nach dem Stande vom 1./7. 1869, ferner eine Reihe ihnen gemeinschaftl. gehöriger Gruben u. Grubenanteile mit den auf den Gruben lagernden Vorräten in die A.-G. zum Preise von M. 2 480 000 eingebracht. Zweck: Betrieb von Bergwerken u. Eisenwerken. Die Ges. betreibt ein Stahl- u. Walz- werk u. 2 Hochöfen mit 8 Cowper-Apparaten und einer Produktionsfähigkeit von 5000–6000 t pro Monat. Zugänge erforderten 1906/07: Auf Hüttenbesitz M. 128 768, auf Stahl- u. Walz- werk M. 389 348. Produziert wurden an Roh- und Spiegeleisen 1899/1900–1906/1907: 55 314, 56801, 32 915, 54 264, 44 683, 41 045, 62 770, 65 617 t. Betriebsmittel der Ges. 1./7. 1907 M. 1 436 721. Die G.-V. v. 3./3. 1900 beschloss den Ankauf (mit Wirkung ab 1./5. 1900) des Siemens- Martin-Stahlwerkes u. Blechwalzwerkes Carl Stein G. m. b. H. in Wehbach bei Kirchen a. d. Sieg für M. 1 654 783.12, wofür 1030 Aktien von 1900 à M. 1000 der Friedrichshütte mit Div.-Ber. ab 1./7. 1900 und M. 624 783.12 bar gewährt wurden. Das hinzugekaufte Werk hat eine Produktion von 22 000 t Blechen auf Grund der vorhandenen Einrichtungen, die 4 Blech- und Platinenstrassen, darunter eine ganz neue Grobstrasse, und 2 Martinöfen umfassten; ein dritter Martinofen zu 20t Produktion nebst einer Dolomitanlage wurde 1900/1901 hergestellt. Grund- besitz 733,2 a, wovon 124 a Fabrikterrain und 380 a noch unbebaut. Am 30./6. 1905 besass die Ges. die Kuxe der Gruben: San Fernando (128), Leopoldzeche (128), Malscheid (128), Einigkeit (50), Stahlert (514), Pfannenberger Einigkeit (145), Bolln- bach (71), Hollertszug (113), Brüderbund (46), Dax (56), Ende und Adelaide (117), Gruben der Bataven (128), Unterster Osemund (115), ausserdem die sämtl. Anteile von 46 Gruben à 128 Kuxe und eine grosse Anzahl von Anteilen von anderen Gruben. Mit dem gesellschaft- lichen Bergwerksbesitz wurden in den letzten Jahren einige Anderungen vorgenommen, indem mehrere dem Gesellschaftsbetriebe benachbarte Grubenfelder angekauft wurden und da- gegen, ausser einigen unerheblichen Veräusserungen, der Gesellschaftsanteil von 1―Kuxen von Grube Einigkeit an Fried. Krupp, Akt.-Ges. verkauft wurde; auch trat die Ges. 81900 Kuxe von Grube Brüc erbund an die Charlottenhütte ab. Man hat den dabei erzielten Buch- gewinn zu vermehrten Abschreibungen und Rücklagen verwandt. Zugänge 1906/07 M. 212 671, somit Buchwert des Bergwerksbesitzes der Ges. am 30./6. 1907 zus. M. 1 024 329. Kapital: M. 4 000 000, zerlegt in 4000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 480 000, erhöht lt. G.-V. v. 3./3. 1900 um M. 1 520 000 (auf M. 4 000 000) in 1520 Aktien zu M. 1000, div.-ber. ab 1./7. 1900, hiervon übernommen M. 490000 von der Pfälz. Bank zu 135 %, wovon angeboten