314 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Kurs: St.-Aktien Ende 1898–1906: 188.50, 265.75, 207, 134.80, 108.75, 147.75, 206.60, 193.25, 243 %. Aufgel. 1./12. 1898 zu 175 %. Erster Kurs 9./12. 1898: 185 %. Die Nr. 1501–2500 zugelassen Jan. 1906. Vorz.-Aktien Ende 1903–1906: 155.50, 207.10, 193.75, 243 %. Zugel. Okt. 1903; erster Kurs 2./11. 1903: 155 %. Notiert in Berlin. Dividenden: St.-Aktien 1896/97–1906/07: 12, 15, 20, 35, 0, 0, 6, 10, 8, 14, 20 %; Vorz.- Aktien 1902/1903 p. r. t.: 3 %; 1903/04–1906/07: 10, 8, 14, 20 %. Coup.-Verj.: 5 J. (F.) Direktion: Louis Mannstaedt, Carl Mannstaedt. Prokuristen: Anton Schulz, E. Weber, G. Bröse. Aufsichtsrat: (4–7) Vors. Ober-Reg.-Rat a. D. H. Schröder, Stellv. Bank-Dir. Alb. Heimann, Geh. Komm.-Rat Gust. Michels, Geh. Komm.-Rat Otto Andreae, Komm.-Rat Louis Hagen, Cöln. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Cöln, Berlin, Bonn, Crefeld, Düsseldorf: A. Schaaffh. Bank- verein; Cöln: A. Levy; Essen: Rhein. Bank; Frankf. a. M.: Dresdner Bank. Kattowitzer Act.-Ges. für Bergbau und Eisenhüttenbetrieb in Kattowitz in Oberschlesien. Gegründet: 11./6. 1889; eingetr. 23./9. 1889. Letzte Statutänd. 29./3. 1900 u. 21./7. 1906. Die Ges. übernahm als Einlage des Oberst von Tiele-Winckler Steinkohlen- bergwerke, Eisenhütten, Eisenerzförderungen, Grundstücke, Berechtigungen etc., zum Gesamtwerte von M. 18 996 000, als Einlage des Rittergutsbes. von Löbbecke 348 Kuxe der Myslowitz-Grube für M. 1 000 000. Letzterer erhielt für sein Einbringen 1000 Aktien à M. 1000, ersterer 14 996 Aktien à M. 1000; ausserdem übernahm die Ges. als Selbst- schuldnerin zur eigenen Verzinsung und Amortisation – neben einer Hypothek von M. 13 200 auf Nr. 261 Schloss Myslowitz – M. 4 000 000 (restl. M. 2 805 500 wurden er 1. April 1896 ausgelost) von derjenigen 4 % Anleihe, welehe von Tiele-Winckler am 2. Aug. 1887 im Gesamtbetrage von M. 8 000 000 aufgenommen hatte. Zweck: Betrieb des Bergbaues und Gewinnung, Veräusserung, sowie Verwertung von Erzen, Mineralien und Fossilien jeder Art auf eigenen und gepachteten Bergwerken und Erz- förderungen. Besonders wird Roheisen produziert und zu Gusswaren und Walzfabrikaten verarbeitet. Die Ges. besitzt die Rittergüter Hohenlinde und das Grundstück Nr. 415 in Bogutschütz, ferner in Ober-Lagiewnik 3 Hochöfen (wovon 2 im Betrieb), „Hubertus- hütte“ nebst Giesserei, Werkstatt und Kesselschmiede, 5 im Betriebe befindliche Stein- kohlenbergwerke u. eine Koksanstalt auf Florentinegrube (s. unten). Die Ges. erweiterte die Hubertushütte um ein seit 1900 im Betrieb befindl. Stahlwerk; das zugehör. Walzwerk wurde auf Marthahütte angelegt und kam im Dez. 1900 in Betrieb. Auf Hubertus- hütte ist 1905/07 eine neue Koksanstalt errichtet. Ferner sind vorhanden das Eisen- werk Marthahütte mit Puddelwerk, Handelseisen- u. Trägerwalzwerk, mehrere Eisenerz- förderungen bei Tarnowitz und in Ungarn, sowie eine grosse Anzahl Grundstücke. Ein Teil des Grundbesitzes ist an die Arbeiter zu billigem Preise verpachtet. Die Rittergüter Hohenlinde, die Ökonomie der Myslowitzgrube und die Grundstücke der Gruben bei Brzezinka befinden sich in eigenem landwirtschaftl. Betriebe. Auch werden Ziegeleien betrieben, während der Betrieb der Kalksteinbrüche u. Kalköfen, weil unlohnend, zum Teil bezw. ganz eingestellt ist. Der Besitz der Ges. an Steinkohlenbergwerken stellt sich auf 49 644 833 qm u. ver- teilt sich auf 61 Gruben, von denen die konsolidierte Florentinegrube, Ferdinandgrube, Myslowitzgrube, Neu-Przemsagrube u. konsolidierte Carlssegengruben Betriebsgruben sind, während die übrigen im Fristen liegen und zum kleinen Teil von den Betriebsgruben mit abgebaut werden. Ausserdem besitzt die Ges. noch Anteile bezw. Kuxe von 14 Steinkohlenbergwerken, von denen 2 im Betriebe sind und Ausbeute bringen. Die Florentinegrube hat 3 besondere Schachtanlagen mit 3 Förderschächten, die Ferdinand- grube 2 Schachtanlagen mit 3 Förderschächten, die Myslowitzgrube 1 Schachtanlage mit 3 Förderschächten u. die Neu-Przemsagrube u. Carlssegengrube haben je 1 Schachtan- lage mit je 2 Förderschächten. Der ganze Grundbesitz liegt in Oberschlesien u. umfasste Ende 1906 über 1947 ha mit etwa 440 Wohnhäusern, welche von 3331 Parteien bewohnt wurden. Zahl der Beamten u. Arbeiter Ende 1905/06–1906/07: 10 777, 10 968. – Im Frühjahr 1900 wurden die den Gruben der Ges. benachbarten Kohlenfelder Carlssegen u. Glückauf mit Zubehör zwecks Abrundung u. Vervollständigung des Grubenbesitzes erworben. Zur Schaffung der hierfür und zur Ablösung der Freikuxlast von den alten Gruben erforderl. Mittel (ca. M. 3 200 000) beschloss die G.-V. v. 29./3. 1900 Erhöhung des A.-K. um M. 2 000 000 (s. unten). Im Mai 1900 wurden der Ges. ferner die Wandagrube bei Brzezinka angegliedert. Auch 1902 wurden eine Anzahl Bergwerksanteile hinzugekauft. An der Ausgestaltung der Betriebsanlagen wird unausgesetzt gearbeitet, der Besitz an Grubenanteilen u. Grund- besitz ist in den letzten Jahren ständig vermehrt worden. Durch Erwerb von M. 10 501 000 Aktien der A.-G. Preussengrube (A.-K. M. 21 000 000, s. unter Kapital) hat die Ges. sich 1906 massgebenden Einfluss auf diese Firma erworben. Die Preussengrube fördert seit 1./4. 1906 Flamm-, Gas- u. Kokskohlen. Die Erwerbung der Aktienmajorität der Preussengrube, deren Betrieb gemeinschaftlich mit dem der alten Gruben der Katto- witzer A.-G. geführt werden soll, ist erfolgt zum Zwecke einer Expansion der Katto-