354 Kohlenbergbau. Kohlenbergbau. Gewinnung von Koks und anderen Nebenprodukten. Consolidiertes Braunkohlenbergwerk „Marie“ bei Atzendorf bei Egeln, Prov. Sachsen, Direktion in Berlin-Wilmersdorf, Motzstr. 51. Gegründet: 10./12. 1872. Letzte Statutänd. 28./12. 1899 u. 9./12. 1901. Börsenname: „Con- solidierte Marie“. Zweck: Übernahme und Weiterbetrieb der aus 10 Grubenfeldern be- stehenden Braunkohlengrube „Marie“ ab 1./7. 1872 für M. 2 250 000. Zu dem früher von einer Gew. betriebenen Bergwerk gehört ein aus 10 Grubenfeldern zus. gelegtes Areal. Die Förder. geschieht jetzt von der 9. Sohle aus. Als Ersatz für den im Okt. 1900 zu Bruch gegangenen alten Förderschacht der Otto-Anlage ist ein neuer Förderschacht angelegt u. seit 13./7. 1901 im Betriebe, wodurch u. durch Verbesserung der Wasserhaltung noch 30 000 000 hl Kohlen auf den alten Gruben gewonnen werden sollen. Kosten für den vollendeten Ersatzbau M. 77 971. Die Arbeiten an dem schon in den früheren Jahrg. dieses Buches erwähnten Marbe- Schacht über einem Kohlenfelde v. mind. 120 000 000 hl Reichtum wurden 1903/1904 vollendet; der Schacht ist seit 10./7. 1902 in Förderung. Die Mittel zum Bau wurden 1902/1903 durch einen Bankkredit von M. 300 000 gegen Aufnahme einer Kaut.-Hypoth. gesichert, der jedoch nur teilweise u. vorübergehend in Anspruch genommen u. 1905 zurückgezahlt wurde. 1906/07 Ankauf von ca. 21 Morgen Ackerland für M. 19 240. Die Ges. ist Mitglied des Magdeburger Braunkohlen-Syndikats. Die Ges. hat sich an einer zur Konsolid. von Gruben- feldern in der Gemarkung Ottleben bei Oschersleben 1905 gebildeten 100 teil. Gewerkschaft Ver. Bertha-Emilie durch Übernahme von 6 Kuxen für etwa M. 17 000 beteiligt, jetzt mit M. 12 946 zu Buch stehend. Förderung 1900/1901–1906/07: 2 149 035, 2 334 755, 2 113 850, 1 966 170, 2 181 436, 2 444 717, 2 492 477 hl; Absatz: 1 975 332, 2 123 040, 1 957 015, 1 807 765, 2 028 375, 2 302 806, 2 342 775 hl. Tägl. Förderung jetzt etwa 10 000 hl in einer Schicht. Kapital: M. 1 797 600 in 5992 Aktien à M. 300. Vorher bis Ende Juni 1896 M. 2 250 000 in 7500 Aktien à M. 300. Die G.-V. v. 23./6. 1894 beschloss Rückkauf von M. 600 000 nicht über 48 %; es wurden jedoch nur M. 3000 angekauft. Die G.-V. v. 5./12. 1896 hob besagten Beschluss auf und be- stimmte, dass von je 5 eingelieferten Aktien à M. 300 4 abgestempelt oder an deren Stelle eine à M. 1200 zurückzugeben und die fünfte zu M. 300 einzulösen sei. Von der G.-V. vom 6./12. 1897 wurde dieser Beschluss dahin geändert, dass nicht neue Aktien auszugeben, sondern eine für M. 300 einzuziehen war. Es sind bislang 1508 Aktien eingelöst, sodass die Konvertierung beendet ist. — Frist zum Umtausch bezw. zur Abstemp. war am 1./10. 1898 abgelaufen; nicht abgestemp. Aktien haben Stimm- u. Div.-Recht verloren. Bei Kapital- erhöhungen bestehen Bezugsrechte al pari für die ersten Zeichner u. die jeweiligen Aktionäre je zur Hälfte, worüber jedoch im neuen Statut nichts erwähnt wird. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. auf Grube „Marie“ bezw. in Magdeburg oder Berlin. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 6 % vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, 4 % Div., vom verbleib. Betrage 12 % Tant. an A.-R. (und M. 5000 feste Jahresvergütung), Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1907: Aktiva: Gruben 1 332 425, Eisenbahn u. Wege 54 441, Wohn- u. Wirtschaftsgebäude 79 407, Grubenbetriebsgebäude 81 827, Masch. u. Inventar 166 544, Pferde u. Wagen 879, Eisenbahnwagen 1, Acker 163 003, Förder.-Kosten 17 447, Holz 3150, Bahnunter- halt. 5797, Syndikatsrückstell. 9628, Interimskto 2858, Effekten- u. Kuxenkto 45 059, Kassa 861, Feuerversich. 3252, Debit. 200 757. – Passiva: A.-K. 1 797 600, R.-F. 169 489 (Rückl. 5135), Spec.-R.-F. 35 000 (Rückl. 7000), Interimskto 8122, Steuern 6840, Kredit. 27 192, Tant. an Vorst. u. Beamte 5854, do. an A.-R. 2377, Grat. 3500, Div. 104 865, do. alte 846, Vortrag 11 654. Sa. M. 2 167 344. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Förder.-Kosten 214 251, Holz 82 817, Masch.-Unterhalt. 19 475, Steuern, Unfall etc. 17 474, Eisenbahn-Unterhalt. 5171, Ackerpacht 9592, Unk. 32 140, Syndikatskosten 2250, Abschreib. 95 000, Gewinn 134 389. – Kredit: Vortrag 32 020, Kohlen 573 029, Nebeneinnahmen 2297, Zs. 5214. Sa. M. 612 562. Kurs Ende 1887–1907: 108.50, 94.50, 92.50, 67, 49.25, 41.60, 39.30, 45.50, 62.40, 116, 118.75, 105, 80.50, 69.25, 80.60, 79.50, 77.75, 100.50, 108.10, 110.50, 101 %. Notiert in Berlin u. Magdeburg. Dividenden 1885/86–1906/1907: 6½, 6, 3, 4, 3½, 2¼, 0, 0, 0, 0, 5, 5, 6½, 4, 4, 4, 4, 0, 3, 4, 5, 5½ %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Louis Aschkinass. Aufsichtsrat: Vors. G. Lilienthal, Oberst z. D. Frantz, Alb. Spurgat, Vikt. Rosenstein. Zahlstelle: Berlin: Dienstbach & Möbius, Oberwallstr. 20. Bantorfer Kohlenzechen, Act.-Ges. in Bantorf a. D. Gegründet: 8./7. 1884; besteht seit 1857. Letzte Statutänd. 2./11. 1907. Die G.-V. v. 29./6. 1907 beschloss den Verkauf der sämtl. Mobil., Immobil. und Rechte, die der Ges. eigen-