20 33 Kohlenbergbau. Ö mit Brikettfabriken, und zwar Bismarck I bei Poley N.-L., Milly bei Bockwitz N.-L. und Emanuel bei Naundorf a. Elster. Zu diesen Bergwerken gehört ein im Besitze der Ges. befindliches, etwa 2000 ha grosses, in den Gemeinden Särchen, Clettwitz, Bockwitz, Mückenberg, Naundorf, Zschornegosda, Costebrau, Grünewalde, Kleinleipisch, sowie in den Gutsbezirken Mückenberg und Poley belegenes Grundstücksareal. Mit jedem der drei Braunkohlenbergwerke ist eine mit den modernsten technischen Einrichtungen und mit Hauptbahnanschlüssen versehene Brikettfabrik verbunden. Die zum Braunkohlenbergwerk Bismarck I gehörige, in der Gemeinde Särchen belegene Brikettfabrik besitzt eine Leistungs- fähigkeit von 90 000–100 000 t jährlich. Auf der mit dem Braunkohlenbergwerk Milly verbundenen Brikettfabrik kann bei vollem Betriebe jährl. eine Leistung von 200 000 t erzielt werden. Zum Braunkohlenbergwerk Emanuel gehört eine Fabrik mit einer Leistungs- fähigkeit von 300 000 t jährlich. Die Abraumarbeiten werden auf allen 3 Werken in eigener Regie ausgeführt. Zu diesem Zwecke sind 5 Lübecker Dampfbagger u. 11 schmalspur. Loko- motiven mit entsprechend grossem Wagenpark beschafft. Auf sämtl. 3 Werken werden ca. 1400 Arbeiter beschäftigt. Ausgaben für Neuerwerbungen u. Neuanlagen 1900/01–1906/07: M. 2 340 461, 2 113 717, 2 759 520, 142 242, 957 417, 1 694 429, 2 226 860, davon entfallen M. 561 003 auf Ankäufe von Kohlenfeldern in Nachbargemeinden, auch erfolgte 1906/07 Erweiterung der Bockwitzer Werke. Produktion 1901/02–1906/07: 10 703 443, 14 637 421, 18 801 000, 20 718 822, 22 449 655, 22 655 623, hl Rohkohle, 24 039½, 32 123½, 43 219, 48 580, 51531 ¹, 49 828 Waggons à 10 t Briketts. Der Vertrieb der durch die Anlagen gewonnenen Produkte erfolgt durch die Ges. selbst. Mit den der Poleyer Fabrik benachbarten Clettwitzer Werken ist ein Vertrag abgeschlossen, nach welchem die Ges. auf mehrere Jahre die gesamte Erzeugung (ca 250 000 t) übernommen hat; ebenso übernahm die Ges. den Verkauf der Briketts der Grube Ferdinand für das Königr. Sachsen. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000. Hypothek.-Anleihe: M. 3 000 000 in 4½ % (bis Ende 1906 5 %) Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 28./6. 1901, Stücke (Nr. 1–3000) à M. 1000, lautend auf Namen der Berl. Handels-Ges. und an deren Ordre. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1906 bis längstens 1930 durch jährl. Ausl. spät. 15./4. auf 1./7.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 6 Monate Frist vorbe- halten; die Tilg. kann auch durch Ankauf erfolgen. Die Anleihe ist auf dem damals 1003,09,56 ha grossen Grundstücken der Ges. hypothek. sichergestellt, wobei ihr eine bis 1920 rückzahlbare Kaufgelder-Hypoth. von M. 504 000 auf 172,32 ha Kohlenfelder vorangeht. In Umlauf Mitte 1907: M. 2 872 000. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Be- stimmung. Zahlstellen wie bei Div. u. Berlin: S. Bleichröder. Kurs der 5 % Stücke in Berlin Ende 1902–1905: 102, 103.80, 103.50, – %. Zugel. M. 3 000 000, hiervon bei den Zahlst. zur Zeichnung aufgelegt am 25./4. 1902 M. 2 200 000 zu 100.50 % unter Ausgleich der Stück-Zs. Die G.-V. v. 14./11. 1905 beschloss die Herabsetzung des Zinsfusses dieser Anleihe von 5 % auf 4½ % mit Wirkung ab 1./1. 1907 (Frist 30./6. 1906). Die nicht konvertierten Stücke wurden am 11./6. 1906 zum 2./1. 1907 gekündigt. – Die auf 4½ % konvert. Stücke wurden im Jan. 1907 in Berlin zugelassen; erster Kurs 26./1. 1907: 100.75 %. Kurs Ende 1907: 97.75 %. Hypothek: M. 1 480 467 für Kohlenfelder. – Ausserdem schuldete die Ges. am 30./6. 1907 M. 552 372 Restkaufgelder für Kohlenfelder. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (erfüllt 1907), event. besondere Absghreib. u. Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf bis 4 % Div., vom Übrigen 6 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1907: Aktiva: Grundstücke u. Kohlenfelder 4 377 127, Kohlenabbau- gerechtsame 2, Gebäude 2 650 854, Masch. 3 292 901, Gruben-- u. Schachtanlagen 661 938, Bagger- Anlagen 420000, Eisenbahn- do. 186 000, Inventar 34 404, Vorricht Arbeiten 1, Feuerversich. 23 500, Unfall- do. 1, Material. 71 517, Briketts 4702, Holz 20 042, Effekten 39 866, Bankguth. 196 812, Darlehen an Werksangehörige 42 676, Debit. 1 632 360, Anzahlung auf Grundstücke 4795, Wechsel 1211, Kassa 17 373. – Passiva: A.-K. 5 000 000, Oblig. 2 872 000, do. Tilg.-Kto 66 000, do. Zs.-Kto 66 000, R.-F. I 500 000 (Rückl. 117 581), Hypoth. 1 480 467, Bankschulden 1537 325, Bauschulden 413 453, Betriebs- do. 539 073, Restkaufgelder 552 372, Kaut. 1072, Beamten- Unterst.-F. 47 154 (Rückl. 20 000), Arb.-Wohlf.-F. 42 515 (Rückl. 30 000), Div. 450 000, do. alte 480, Tant. an Vorst. u. Beamte 21 763, do. an A.-R. 18 039, Vortrag 70 372. Sa. M. 13 678 088. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Oblig.-Zs. 139 555, sonst. Zs. 51 096, Steuern u. Abgaben 57 213, Abschreib. 834 682, Gewinn 727 756. – Kredit: Vortrag 87 756, Gesamt-Ertrag der Betriebe 1 722 547. Sa. M. 1 810 304. Kurs Ende 1905–1907: 218, 209, 165 %. Zugel. Febr. 1905; erster Kurs 17./2. 1905: 203.50 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1900/01–1906/07: 7, 7, 7, 10, 12, 12, 9 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Vors. Gen.-Dir. Hans Wolff-Zitelmann, Schöneberg; Dir. Otto Wagener, Millygrube; stellv. Dir. Paul Nimé, Poley. Prokuristen: Berthold Cohn, Alb. Katschinsky, Rich. Laxy. Aufsichtsrat: (5–11) Vors. Geh. Komm.-Rat Fritz von Friedlaender-Fuld, Stellv. Dr. phil. W. Rathenau, Kgl. Grossbrit. Gen.-Konsul Dr. Paul von Schwabach, Bergassessor a. D. Dr. Alfr. Martin, Ger.-Assessor a. D. Ernest Linnartz, Berlin; Rich. Gravenstein, Kaufm. Stolpe, Verlags-Dir. Fel. Lehmann, Steglitz. JZahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Berliner Handels-Ges., S. Bleichröder. ―――