Kohlenbergbau. 359 0 * 3 2 Braunkohlen-Industrie- u. Handels-Gesellschaft in Berlin, Oberwallstrasse 20a. Gegründet: 1896. Letzte Statutänd. 6./9. 1900. Zweck: Braunkohlenbergbau, Brikett- fabrikation u. Handel mit den Produkten. Die Gruben der Ges. befinden sich zu Grube Friedrich Wilhelm I bei Costebrau in der Niederlausitz. Niedergebracht ist 1901 eine neue Förderanlage u. aufgestellt im Nov. 1900 eine vierte Brikettpresse. Gefördert 1903/1904 bis 1906/1907: 1 957 172, 2 626 498, 3 019 258, 2 634 944 hl Kohlen; Brikettproduktion: 4596, 6377, 6993, 6103 Wagen à 10 t. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Die G.-V. v. 16./11. 1897 beschloss Er- höhung um M. 500 000 (auf M. 1 500 000), noch nicht durchgeführt. Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Oblig. von 1900, rückzahlbar zu 110 %, Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1902 in längstens 30 Jahren durch jährl. Ausl. v. M. 18 000 im Jan. auf 1./4. Aufgenommen zum Ausgleich von Kredit. u. denselben zu Pari überlassen. M. 181 000 standen Ende März 1907 noch zur Verf. der Ges. In Umlauf Ende März 1907 M. 699 000. Zahlst.: Gesellschaftskasse; Berlin u. Breslau: S. L. Landsberger. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im Juni. Stimmrecht: 1 Aktje = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl., 4 % Div., vom Ubrigen 5 % Tant. an A.-R. (ausser M. 3000 fester Jahresvergüt.)7 Rest zur Verf. d. G.-V. Bilanz am 31. März 1907: Aktiva: Grunderwerb 389 765, Eisenbahn u. Wege 27 575, Grubenanlage 914 059, Wohnhäuser 221 484, Fabrikanlage 623 618, elektr. Licht- u. Telephon- anlage 26 311, Utensil. u. Inventar 67 150, Wagen 300, Assekuranz 11 842, Material. 13 028, Kassa 1237, Debit. 41 748, Verlust 182 881. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Teil-Oblig. 699 000, do. Zs.- Kto 2857, Kredit. 319 146, Abschreib.-Kto 500 000. Sa. M. 2 521 003. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 141 329, Zs. 50 937, Assekuranz 2851, Steuern 1594, Handl.-Unk. 2811, Gehälter 25 260, Knappschaft 16 275, Löhne 239 502, Abschreib. 50 000, Betriebs-Unk. 60 054. – Kredit: Briketts 404 284, Pacht u. Mieten 3452, Verlust 182 881. Sa. M. 590 617. Dividenden 1897/98–1906/1907: 0 %. Coup.-Verj.: Ohne Angabe im Statut. Direktion: Walter Vielitz. Aufsichtsrat: (5–9) Vors. Komm.-Rat Rob. Landsberg, Carl Thieme, Dir. Adolf Gradenwitz, Berlin; Fabrik-Dir. Max Venator, Ramsdorf; Dir. Walter Müller, Grube Ilse. Jocksdorfer Bergbau-Akt.-Ges. in Berlin. Gegründet: 28./6. 1902 mit Anderungen v. 21./11. 1902 u. 8./1. 1903; eingetr. 15./6. 1903. Gründer s. Jahrg. 1903/1904. Otto Paegelow und Rob. Bork haben das ihnen verliehene Recht auf Auflassung des bei Forst (Lausitz) geleg. Ritterguts u. Bergwerks Jocksdorf, 2 Par- zellen von ca. 1 Morgen Grösse ausgenommen, zum Werte von M. 1 680 000 in die A.-G. ein- gebracht. Letztere hat M. 180 000 Hypoth. mit übernommen und für den Restbetrag von M. 1 500 000 den Inferenten den gleichen Betrag in Aktien à M. 1000 gewährt. Zweck: Erwerb von Mineralablagerungen jeglicher Art, Gewinnung dieser Mineralien, sowie Betrieb aller hiermit in Verbindung stehenden land- u. forstwirtschaftl. Anlagen, Ver- wertung der gewonnenen Produkte. Mit dem Braunkohlenbetrieb aus Grube Gertrud bei Simmersdorf ist 1904 begonnen worden. Bahnanschl. u. eine ca. 2 km lange Feldbahn 1904 fertiggestellt. Kapital: M. 1 800 000 in 1800 Aktien à M. 1000. M. 184 150 noch nicht eingezahlt. Die G.-V. v. 21./12. 1906 sollte über einen Antrag auf Zus. legung und Erhöhung des A.-K. event. über Auflös. der Ges. beschliessen. Mangels Mittel ist der Betieb eingestellt. Die a. o. G.-V. vom 19./5. 1906 sollte die Verpachtung des Grundbesitzes und der Bergbaurechte der Ges. genehmigen. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Dividenden 1902/1903–1904/1905: 0 %. Direktion: Ing. H. Andrée, Altona. Aufsichtsrat: Otto Paegelow, Berlin; Gem.-Vorsteher F. Leonhardt, Neutrebbin. Niederlausitzer Kohlenwerke in Berlin, NW., Neue Wilhelmstrasse 1, mit Zweigniederlassung in Fürstenberg a. 0. Gegründet: 23./5. 1882; eingetr. 26./6. 1882. Letzte Statutänd. 4./8. 1903, 17./7. 1905, 24./3. u. 16./6. 1906. Sitz der Ges. bis 17./7. 1902 in Fürstenberg a. 0. Um den Brikett- vertrieb vorteilhafter zu gestalten, beschloss die G.-V. v. 12./5. 1902 Verlegung des Sitzes der Ges. nach Berlin, woselbst ein Central-Verkaufsbureau errichtet ist. Zweck: Ausbeutung u. Betrieb von Braunkohlenwerken, Verarbeitung der Kohlen zu Briketts und sonstigen Brennmaterialien, sowie Betrieb von Ziegeleien und der Betrieb der Spedition zu Wasser und zu Lande. Die Speditionsanlage ist seit 1906 verpachtet. Die Ges. erwarb das 1858 aufgemachte Bergwerk Präsident im fiskalischen Stiftsforst Neuzelle. Die Regierung hat das Abbaurecht auf ca. 5000 Morgen bis 1932 verliehen, dafür hat die Ges. von 2.2 hl Kohlen 2 Pf. Tonnenzins, sowie für Bewirtschaftung der Erd- oberfläche Pacht zu zahlen. Ausserdem besitzt die Ges. noch die Grube Glück mit eigenen