2 302 Kohlenbergbau. Prüfungstermin berichtete der Konk ursverwalter, dass die beiden zur Konkursmasse gehörigen Gruben Hansa und Elisabethglück, sowie die in Berlin befindliche Bureauein- richtung für den Preis von M. 2 619 220 freihändig verkauft und auch bereits aufgelassen worden sind. Von dem Kaufpreise wurden bei der Auflassung M. 1 150 479 bezahlt, während der Restbetrag erst bei Fälligkeit der übrigen Hypotheken zur Auszahlung gelangt. Die Hypotheken-Gläubiger erhalten sonach volle Befriedigung. Für die ungedeckten Gläubiger kommen nach dem augenblicklichen Status nach Abzug der Kosten des Verfahrens ca. M. 120 000 zur Verfügung. Sollten jedoch noch 2 nach eingetretener Zwangsverwaltung bewirkte Hypotheken-Eintragungen im Betrage von M. 125 000 mit Erfolg für die Masse angefochten werden, dann würde sich die Teilungsmasse auf M. 245 000 erhöhen. Forderungen sind bis jetzt angemeldet M. 114 772 mit Vorrecht und M. 2 130 145 ohne Vor- recht. Von ersteren konnten aber z. Z. nur M. 19 441, von letzteren nur M. 162 415 aner- kannt werden. Von den mit Vorrecht angemeldeten Forderungen findet ein grosser Teil seine Erledigung infolge des Verkaufs der Werke. Die ohne Vorrecht angemeldeten Forderungen setzen sich zusammen aus: M. 138 132 für Waren und Wechsel, M. 937 432 Schadenersatzansprüche, M. 1 030 532 Ausfallsforderungen, M. 9932 Tantiemen, M. 14 123 Prozess- und Gerichtskosten. Nach dem Bericht des Verwalters sind auch die meisten Aus- fallsforderungen durch den Verkauf der Gruben hinfällig geworden und werden endgültig bestritten bleiben. Bei dieser Sachlage und in Rücksicht auf die voraussichtlich entstehenden Prozesse dürfte die Dividende noch erheblichen Schwankungen unterworfen sein und im günstigsten Falle 77 % für die vorrechtlosen Gläubiger betragen. Die G.-V. der Aktionäre v. 3./11. 1906 beschloss gegen die Hauptabnehmerin, die Kohlenfirma Ed. J. Weinmann, strafrechtlich und civilrechtlich vorzugehen und eine Schadenersatzklage von M. 350 000 anzustrengen. Bei obsiegendem Urteil dürften für die Aktionäre noch etwa 50 % des A.-K. zu retten sein. Zwischen dem Verwalter des Konkurses der Senftenberger Akt.-Ges., und dem Käufer der beiden Gruben Hansa und Elisabethglück, der Firma Peter Wehrhahn in Neuss, haben sich Zwistigkeiten herausgestellt, die zu einem Prozesse geführt haben. Es handelt sich dabei um Streitigkeiten betreffend die bernahme von Verbindlichkeiten etc. durch die Firma Peter Wehrhahn. Durch diesen Prozess dürfte die Beendigung des Kon- kurses verzögert werden. Kapital: M. 1 400 000, u. zwar in 871 abgest. St.-Aktien u. 529 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht zwecks Ankaufs des Gruübenfeldes Hansa b. Tröbitz u. Bau einer Brikettfabrik daselbst lt. G.-V. v. 28./12. 1900 um M. 1 000 000 in 1000 ab 1./10. 1901 div.-ber. Aktien, begeben zu pari, u. zwecks Stärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 18./9. 1902 um M. 300 000, wovon nur M. 100 000 zu pari zuzügl. 3 % Kostenanteil nebst Aktien- u. Schlussscheinstempel verausgabt. Die G.-V. v. 27./5. 1903 beschloss zur Konsolidierung der Verhältnisse der Ges. das A.-K. im Verhältnis 3: 2 auf M. 1 400 000 herabzusetzen und wieder bis um M. 1 400 000 durch Ausgabe von Vorz.-Aktien zu erhöhen. Die Besitzer der zus.gelegten Aktien hatten 5./8.–5./9. 1903 das Recht, auf jede zus. gelegte Aktie eine Vorz.-Aktie zu beziehen, wenn sie die zus.gelegte Aktie mit 70 % in Zahlung gaben und 30 % zuzügl. 2 % für Stempel zu- zahlten; mit 529 zus.gelegten St.-Aktien geschehen, die Vorz.-Aktien wurden; dieselben erhalten 6 % Vorz.-Div. mit Nachzahl.-Pflicht, werden im Falle Auflös. der Ges. vor den konvertierten Aktien befriedigt. Von den der Ges. durch die Ausgabe der Vorz.-Aktien zu- geflossenen Mitteln wurden M. 150 000 zur Tilg. von Hypoth. auf Hansa verwandt; der Buch- gewinn mit der Zus. legung (M. 700 000) diente zu Abschreib. Betriebsmittel sind der Ges. also durch die Transaktion nicht zugeflossen. Hypotheken: Bei Ausbruch des Konkurses: M. 2 452 400, wovon M. 1 046 400 auf Elisabeth- glück, M. 1 406 000 auf Hansa; hiervon sind M. 200 000 zu Kaut.-Zwecken hinterlegt und M. 243 900 im Besitz der Ges. selbst; demnach Saldo der Hypoth.-Schulden M. 2 008 500. Dividenden: Auf Aktien 1900/1901–1904/1905; 6, 6, 0, 0, 0 %; auf Vorz.-Aktien 1903/1904 7 Monate): 6 %; 1904/05–1905/06: 6, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Carl Alb. Schultz, Felix Richter. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Rittergutsbes. Kurd Jaeger, Kleinhof b. Dobrilugk. Jahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Dresdner Bank, Commerz- u. Disconto-Bank. Briket-Verkaufsverein in Dortmund in Liquidation. Firma ist am 6. 12. 1907 gelöscht. Bilanz am 31. Dez. 1906: Aktiva: Bankguth. 5428, Verlust 31 716. – Passiva: Steuer- rückl. 531, Delkr.-Kto 22 613, R.-F. 14 000. Sa. M. 37 144. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. u. Provis. 87 252, Handl.-Unk. 14 006, – Kredit: Vortrag 69 542, Verlust 31 716. Sa. M. 101 258. Liquidator: Hugo Schulze-Vellinghausen. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Carl Funke. * * 3 0 Harpener Bergbau-Actien-Gesellschaft in Dortmund. Zweigniederlassung in Mülheim (Ruhr). Gegründet: 4./1. 1856; eingetr. 31./5. 1862. Letzte Statutänd. 30./10. 1899, 29./7. 1902, 23./7. 1904, 27./10. 1905 u. 26./10. 1907.