372 Kohlenbergbau. Bank-Dir. Wilh. Heintze, Rechtsanw. Dr. jur. Otto Wachsmuth, Gust. Diederichsen, Hamburg; Gutsbes. Jacob Hosang, Sommersdorf. Zahlstellen: Berlin u. Hamburg: Commerz- u. Disconto-Bank; Frankf. a. M.: J. Dreyfus & Co. Schlesische Kohlen- und Cokes-Werke in Gottesberg i. Schl. Gegründet: 9./5. 1880. Letzte Statutänd. 27./10. 1899. Die Ges. übernahm die gesamten Aktiven u. Passiven der Schles. Kohlenwerks-A.-G. in Liqu. (s. Jahrg. 1901/1902). Zweck: Abbau der im Waldenburger u. Landeshuter Kreise beleg. Steinkohlenbergwerke Konsol. Carl-Georg-Victor zu Neulässig, Gewalt u. Elise zu Altlässig, Gustav Zubehör zu Rothenbach, Konsol. Gustav, Pauline, Hedwig u. Bianca zu Schwarzwaldau, Konsol. Komet u. Gotthelf zu Hartau, sowie Bertha u. Thomas zu Forst. Die Ges. besitzt eine grössere Anzahl Kuxe der Steinkohlenwerke Jenny zu Gottesberg und ,Louise“ zu Landeshut; ferner 23 Grundstücke, 260 Koksöfen, 3 grosse Kohlenwäschen, eine Kettenbahn, eine Schneidemühle, Ziegeleien, Zechenschmieden. Für Neubauten, technische Verbesserungen und Anlagen wurden 1904/05–1906/07 M. 227 217, 727 610, 1 256 313 verausgabt. Produktion: 1901/02 1902/03 1903/04 1904/05 1905/06 1906/07 Kohlen.. . . Ctr. 12 871 260 12 957 420 13 959 600 14 353 506 t 533 460 t 512 934 Ell... 929291 489 899 049 4493 456 182 843 „ 170 654 Teer. „ 56500 55 540 46 470 4% 223 %% Schwefels. Ammoniak „ 20 460 19 900 18 270 17 380 „ 700 „ 709 Die Selbstkosten der Kohlen stiegen 1906/07 um 11.93 % (von M. 7.63 auf M. 8.54 pro t.) Die Ges. hat mit techn. Schwierigkeiten u. überdies 1905/06 mit einem 11 wöchentl. Streik zu kämpfen. Der Verlust 1906/07 betrug nach M. 336 309 Abschreib. M. 833 274 u. die ganze Unterbilanz erhöhte sich damit um M. 833 274 auf M. 2 415 222. Sowohl das Amtsgericht in Gottesberg, wie das Landgericht in Schweidnitz und das Kammergericht in Berlin haben im Jan. bezw. Febr., bezw. April 1907 den Protest des Bankiers Jarislowsky u. Gen. gegen die Beschlüsse der G.-V. der Ges. v. 27./10. 1899 u. ff. abgewiesen. In der Begründ. der Erkenntnisse wurden die Einwendungen Jarislowskys gegen die Abhaltung der G.-V. in Wien und das Fehlen einer deutschen Amtsperson bei der G.-V. als nicht stichhaltig erklärt. Kapital: M. 6 000 000 in 10 000 St.-Aktien (Nr. 1–―10 000) à M. 400 und 2000 Prior.-Aktien (Nr. 10 001–12 000) à M. 1000. Letztere berechtigen zu 6 % Vorz.-Div. ohne Nachzahlungs- verpflichtung und sind im Falle der Liquidation mit Vorrechten dergestalt ausgestattet, dass die Inhaber der Prior.-Aktien bis zur Höhe von M. 2 000 000 vor den Inhabern der St.-Aktien Befriedigung erhalten und, nachdem auf die letzteren M. 2 000 000 (50 %) entfallen. an dem Vermögensüberschuss zur Hälfte partizipieren. Die Prior.-Aktien wurden vom 15. bis 20. Juni 1885, da dies aber erfolglos war, mit erweiterten Vorrechten vom 7. bis 9. Jan. 1886 zur Zeichnung gestellt und wurde den Aktionären Bezugsrecht 5: 1 eingeräumt. Der nicht bezogene Rest wurde von dem Wiener Bank-Verein, Schoeller & Co. und Mayr v. Melnhof in Wien übernommen. Von den Prior.-Aktien besitzen jetzt die Prager Eisen-Ind.-Ges. und die Böhm. Montan-Ges. zus. ca. M. 1 700 000, Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im. I. Geschäftshalbjahr in Gottesberg. Breslau oder Wien. Stimmrecht: Je 5 St.-Aktien = 1 St., jede Prior.-Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 %, höchstens 20 % zum R.-F., etwaige weitere Rücklagen, sodann 4 % Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Übrigen 8 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. Die Gesamt-Div. wird in der Weise verteilt, dass die Prior.-Aktien bis 6 % erhalten, vom verbleib. Betrage die St.-Aktien bis 2 %, vom Rest die eine Hälfte den Prior.-Aktien, die andere Hälfte den St.-Aktien. Bilanz am 30. Juni 1907: Aktiva: Montanbesitz 3 767 799, Grundbesitz 225 396, Hochbauten 280 597, Inventar 619 414, Anlagen 4 599 685, Kassa 8122, österr. Banknoten 3555, Effekten 24 978, Bankguth. 4638, Anzahlungen für Neuanlagen 55 491, Kaut.-Wechsel 218 200, Debit. 808 224, Kohlen u. Koks 46 112, Material. 89 278, Holz 133 903, Kondensat.-Anlage 10 301, Neben- betriebe 563, Verlust 2 415 222. – Passiva: A.-K. 6 000 000, Saldo f. 16 uneingel. Aktien d. Schles. Kohlenwerks-A.-G. in Liquid. 480, Bankschuld 6 512 863, Kaut.-Wechsel 218 200, Kredit. 579 941. Sa. M. 13 311 484. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 1 581 947, gemeinschaftl. Kohlen- u. Cokes-Kto 196 991, allg. Unk. 69 142, Steuern u. Abgaben 14 627, Zs. u. Bankprovis. 341 830, Kursverlust 1499, Versich.-Zuschüsse für Beamte 7024, Abschreib. 336 309. – Kredit: Kondensat.- Anlage 123 888, Ausbeute Jenny-Grube 6402, Nebenbetriebe 295, österr. Bank- noten 3564, Verlust 2 415 222. Sa. M. 2 549 372. Kurs Ende 1886–1907: St.-Aktien: 19, 17, 35.75, 85, 64, 26.10, 23, 24, 52.90, 44.10, 47.60, 41.50, 34.50, 49, 32, 26.50, 23.10, 22, 17.25, 30.90, 24.70, 15.90 %. Notiert in Berlin. Dividenden: St.-Aktien 1886/87–1906/1907: 0 %; Prior.-Aktien 1889/90–1906/1907: 6, 6, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Hugo Roessner. Prokuristen: Carl Riedel, Louis Werner. Aufsichtsrat: (6–9) Vors. Central-Dir. W. Kestranek, Stellv. Bank-Dir. Max Feilchenfeld, Komm.-Rat J. Weinberger, Rich. Lieben, Hofadvokat Dr. Carl Kupelwieser, Komm.-Rat