374 Kohlenbergbau. Die Fortuna u. die Gew. Beisselsgrube gehören wie alle im Betriebe stehenden rheinischen Braunkohlenwerke dem Braunkohlen-Brikett-Verkaufsverein G. m. b. H. in Cöln bis zum 31./3. 1915 an. Die Ges. ist bei dem Verkaufsverein, der vertragsmässig von den vereinigten Werken deren Produkt. an Briketts kauft, mit M. 18 500 St.-Kapital und 15.386 % (222 000 t) am Absatz beteiligt; die Gew. Beisselsgrube mit M. 4500 bezw. 3.592 %. Der Absatz des Verkaufsvereins betrug im letzten Geschäftsjahr (1./4. 1905 bis 31./3. 1906) 5 112 433 t gegen 1 830 405 t im Vorjahre, stieg mithin um 15.4 % und betrug 76.16 % der Leistungsfähigert der vereinigten Werke. Gemäss den Bestimmungen des Ges.-Vertrages des Verkaufsvereins wurde beschlossen, dass bis zum 1./10. 1907 die Produktionsfähigkeit der Vereinswerke von 2 773 850 t auf 4 000 000 t gebracht werden soll. Entsprechend der Beteiligungsziffer von 15, 386 % hat die Fortuna ihre Leistungsfähigkeit um 187.078 t zu vermehren. Die G.-V. v. 31./7. 1905 genehmigte Erwerb des gesamten Vermögens bezw. der Kuxe der Gewerkschaft Sibyllagrube in Frechen bei Cöln. Als Kaufpreis waren rechnungsmässig M. 5600 pro Kux in Aktien der Fortuna vereinbart; es ist dann eine Einigung dahin erzielt, dass die sich so ergebenden Ges.-Kapitalien von M. 6 400 000 resp, M. 5600 000 für beide Teile im Verhältnis von 4:3 verringert wurden. Diese Transaktion ist 80 durchgeführt worden, dass die A.-G. Fortuna ihr Kapital von 4:3 auf M. 4 800 000 verringert und dann wieder um M. 4 200 000 auf M. 9 000 000 erhöht hat. (S. auch bei Kapital.) Die Gew. Sibyllagrube besass Grubenfelder in Grösse von rund 4200 Morgen, mit einer Kohlen- mächtigkeit von durchschnittlich 24 m. Auf den Feldern Sibyllagrube und Grefrath waren Brikettfabriken mit je 7 Pressen vorhanden, die früher eine Jahresleistungfähigkeit von 170 000 t Briketts hatten und auf eine Leistungsfähigkeit von rund 210 000 t vergrössert worden sind. Ausserdem besass die Gew. Sibyllagrube die vorgenannten 100 Kuxe der Gew. Louise, die über ein noch unverritztes Grubenfeld verfügt. Dadurch, dass die Aktionäre der Fortuna, wie vorher gesagt M. 1 600 000 in Aktien zur Verfügung stellten, wurde ein Buchgewinn in gleicher Höhe erzielt; derselbe wurde zu folgenden ausserord. Abschreib. bestimmt: M. 1 050 000 auf Kuxenerwerbs-Kto, M. 141 444 auf Abraumgeräte, M. 123 122 auf Wasserhaltungsanlage, M. 200 000 auf Abraum-Kto, M. 85 434 auf Gruben- ausbau-Kto, zus. M. 1 600 000. Kapital: M. 9 000 000 in 9000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 6 400 000, herabgesetzt lt. G.-V. v. 31./7. 1905 beim Ankauf der Sibyllagrube in Frechen auf M. 4 800 000 u. dann wieder um M. 4 200 000 auf jetzigen Stand erhöht. Näheres siehe oben. Die Berg. Märk. Bank hat die neuen Aktien zu pari übernommen und dafür sämtliche 1000 Kuxe der Sibyllagrube an die Fortuna übergeben, also zum Preis von M. 4200 pro Stück. Die a. o. G.-V. v. 4./1. 1908 beschloss die Vereinigung mit der Gew. Brühl-Kölner-Braunkohlenbergwerk Donatus und dem Gruhl'schen Braunkohlen-Brikettwerk m. b. H. Zur Durchführung der Vereinigung Fortuna- Gruhl-Donatus wird die A.-G. Fortuna ihr A.-K. auf M. 15 000 000 erhöhen mit Div.-Ber. ab 1./4. 1907 und M. 4 100 000 Schuldverschreibungen auf den Bergwerksbesitz des Gruhlwerkes eintragen lassen. Diese werden mit 4½ % verzinst und zu 102 % rückzahlbar gestellt; die Gruppe Gruhl-Donatus übernimmt die Stücke zum Nennwert. Überdies wird die Akt.-Ges. Fortuna zur teilweisen Beschaffung der Mittel für den Bau zweier neuer Brikettfabriken auf Grube Louise das A.-K. um weitere M. 2 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./4. 1908 erhöhen, die den alten und neuen Aktionären zu 150 % angeboten werden sollen. Das Gesamtkapital wird dann betragen: M. 26 000 000 Aktienkapital, M. 9 006 000, Schuldverschreibungen einschl. der auf Grube Donatus bestehenden M. 529 000. Anleihen: I. M. 1 000 000 in 4½ % Oblig., rückzahlbar zu 102 %. Stücke a M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 2./1. 1904. Die Anleihe ist auf den Bergwerks-Konc. bezw. Grubenfeldern Fortuna, Schlenderhan, Urwelt, Urwelt II u. der alten Brikettfabrik samt Zubehör an 1. Stelle hypoth. sichergestellt. Zahlst.: Gesellschaftskasse; Elberfeld u. Cöln: Berg. Märk. Bank. —–II. M. 1 500 000 in 5 % Oblig. von 1903, rückzahlb. zu 103 %. Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 2./1. 1905. Als Sicherheit dient Hypoth. von M. 1 600 000 an 1. Stelle auf die neue Brikettfabrik und den Ringofen samt Zubehör, sonst an 2. Stelle hinter der Hypoth. für Anleihe I. Zahlst. wie bei Div. u. Berlin u. Hamburg: Commerz- u. Disconto-Bank; Essen: Essener Credit-Anstalt. In Umlauf inkl. Anleihe I Ende März 1907: M. 1 377 000. Anleihe der vorm. Gew. Sibyllagrube: M. 2 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1904, in 40 Stücke à M. 5000, 1500 Stücke à M. 1000, 600 Stück à M. 500. Zs.: 1./4., 1./10. Tilg. ab 1./4. 1908 durch Verl. (spät. bis 30./6. jeden Jahres) auf 1./10. zu 102 %%; vom 1./4. 1908 ab Verstärk. u. Total- künd. zulässig. Sicherheit: Als Sicherheit für die Anleihe nebst Zs. u. Kosten aller Art ist lt. notarieller Verpfändungsurkunde vom 25./11. 1904 eine Sicherungshypothek auf den Namen der Bank für Handel u. Ind. in Darmstadt u. Berlin in Höhe von M. 2 200 000 an erster Stelle auf dem im Grundbuche der Bergwerke des Kgl. Amtsgerichts Cöln Band 3 Blatt 41 eingetrag. Grund- u. Grubenbesitze der Gew. mit Ausnahme des in der Gemarkung Horrem gelegenen Wasserwerks eingetragen. Zur weiteren Sicherheit für die Anleihe hat die Gew. Sibyllagrube lt. Urkunde v. 25./11. 1904 die sämtl. ihr gehörigen 100 Kuxe der Gew. Louise zu Kerpen der Bank für Handel u. Ind. unter Übergabe der Kuxscheine verpfändet. Als Pfandhalter dient die Bank für Handel u. Ind. in Berlin. Zahlst.: Horrem: Ges.-Kasse; Berlin: Bank f. Handel u. Ind., Nationalbank f. Deutschland, Jacquier & Securius; Bonn: A. Schaaffh. Bankverein. Verj. der Zinsscheine in 4 J. (K.), der verl. Stücke in 30 J. (F.). Kurs Ende 1905–1907: 101.50, 101.75, 99.50 %. Eingef. in Berlin 20./2. 1905 zu 102 %. ―――