382 Kohlenbergbau. können, wie dies bei allen Neuanlagen von Bergwerken der Fall ist. Die Belegschaft beträgt bereits über 2000 Mann. Gegenwärtig ist der Ausbau der Preussengrube im wesentlichen beendet und wird über den 31./3, 1907 hinaus erheblicher Mittel nicht mehr bedürfen. Zur Preussengrube gehört ferner eine Ringofenziegelei mit einer jährl. Produktion von 5 000 000 Stück-Ziegeln, ferner einige kleinere Zinkerzgruben und Anteile an solchen und ca. 340 ha Grundfläche mit einer Reihe von Beamten- und Arbeiterwohnhäusern. Kapital: M. 21 000 000 in 21 000 Aktien à M. 1000, wovon sich M. 10 500 000 im Besitz der Kattowitzer A.-G. für Bergbau u. Eisenhüttenbetrieb befinden, welche Ges. die Preussen- grube gemeinschaftlich mit ihren Steinkohlenwerken betreiben wird. Anleihen: I. M. 5 000 000 in 4½ Oblig. von 1901. Stücke à M. 2000, 1000, 500. Zs. 2./1., 1./7. Tilg.: Von 1907 ab in 20 Jahren durch Verl. im Juli (zuerst 1906) per 2./1. des folg. Jahres zu 102 %, verstärkte Tilg. und Totalkünd. zu 102 % vom 1./7. 1907 ab zulässig. Sicherheit: Als Sicherheit für die Anleihe ist auf das Steinkohlenbergwerk „Preussen“ nebst allem Zubehör eine Sicherheits-Hypoth. zur ersten Stelle in Höhe von M. 5 500 000 eingetragen. Pfandhalterin: Dresdner Bank in Berlin. Zahlst.: Berlin: Dresdner Bank, Disconto-Ges. Aufgel. in Berlin 29./8. 1901 zu 101 %. In Umlauf Ende März 1907 M. 4 937 300. Kurs in Berlin Ende 1901–1907: –, –, 105, 105, –, 103, 101.25 %. Verj. der Zinssch. in 4 J. (K.), der verl. Stücke in 30 J. (F.) II. M. 5 000 000 in 4 % Oblig. von 1906. Stücke à M. 2000, 1000, 500, rückzahlbar zu pari ab 1911 in 30 Jahren. Zs. 1./1. u. 1./7. Sichergestellt durch eine zweite Sicherungs- hypoth. auf das Steinkohlenbergwerk Preussen. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, hierauf 4 % Div., vom verbleib. Überschuss Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. März 1907: Aktiva: Gubenwerte 22 600 000, Immobil. 5 794 411, Mobil. 3 556 576, Material. 100 338, Produkten 9970, Effekten 10 932, Debit. 140 248, vorausbez. Prämien 15 880, Depot 10 326, Kaut. 342 266, Hypoth. 165 000, Verlust 1 250 501. – Passiva: A.-K. 21 000 000, Oblig. I 4 937 310, do. II 5 000 000, Kredit. 2 571 709, Hypoth. 14 700, Kaut. 342 366, rückständ. Berufsgen.-Beiträge 25 910, Anleihezs. 104 455. Sa. M. 33 996 451. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Verwalt.-Kosten 22 832, Anleihe-Zs. 423 205, Zs. u. Provis. 45 951, Steinkohlengrubenbetrieb 835 346, Erzgrubenbetrieb 238. – Kredit: Schmiedebetrieb 23 748, Vekturanzbetrieb 12 416, Ziegeleibetrieb 40 908, Verlust 1 250 501. Sa. M. 1 327 574. Dividende 1906/07: 0 %. Direktion: Bergrat Gust. Williger. Aufsichtsrat: Vors. Graf Franz Hubert von Tiele-Winckler auf Moschen; Stellv. Ober- bergrat Dr. Paul Wachler, Berlin; Wirkl. Geh. Rat Graf August Dönhoff auf Friedrichsstein; Fideikommissbes. Freih. Günther von Tiele-Winckler auf Vollrathsruhe; Reféerendar Eberhard von Garnier, Kattowitz; Justizrat Dr. jur. Eckardt, Breslau. Prokuristen: Bergwerks-Dir. Herm. Kooks, Heinr. Juraschek, Herm. Sauber, Aug. Gebhardt, Theod. Klinger. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Dresdner Bank, Disconto-Ges. Oberbayer. Kokswerke u. Fabrik chemischer Produkte, Akt.-Ges. in München. Gegründet: 6./4. 1905; eingetr. 6./6. 1905. Gründer s. Jahrg. 1906/07. Statutänd. 15./9. 1906 u. 18./11. 1907. Zweck: Ausbeutung von Torfmooren, Herstellung u. Vertrieb von Koks aus Torf zu- nächst nach dem Zieglerschen Verfahren u. Gewinnung von Nebenprodukten, insbesondere von Paraffin, Gasöl, Ammoniumsulfat, essigsaurem Kalk, Methylalkohol; ferner Herstellung u. Vertrieb von Maschinen u. Anlagen zum Zwecke der Torfverkokung, Erwerb, Ausnützung u. Verwertung von Patenten und Musterschutzrechten, welche sich auf das Gebiet der Torf- industrie oder verwandte Gebiete beziehen, insbesondere der Patente und Musterschutz- rechte von Martin Ziegler in Berlin. 1905 wurde die Erbauung einer Vier-Ofenanlage nach diesem System beschlossen und dazu von dem oberbayerischen Torfbrikettwerk Beuerberg G. m. b. H. das von ihr betriebene Presstorfwerk nebst etwa 37 ha Moorland erworben. Das Ankaufsrecht auf weitere etwa 300 ha Moorland wurde durch Verträge gesichert. Be- triebseröffnung Juli 1906. Vorhanden sind 11 Torfmasch., die elektr. betrieben werden. Dampfkraft ca. 400 PS. Die Ges. hat mit der Firma Alphons Custodis in Wien ein Ab- kommen geschlossen, nach dem letztere Firma den Bau von Anlagen zur Verkokung von Torf, Lignit und Holz nebst Gewinnung der Nebenprodukte, sowie die Errichtung von Torf- Generatoren innerhalb OÖsterreich und Ungarn übernimmt. Verhandlungen wegen Patent- oder Lizenzerwerbungen seitens Interessenten in Schweden, Italien und Amerika sind an- geknüpft worden. Die Fabrikat. ergab 1906/07 einen Verlust von M. 83 669, wozu an Unk. u. Zs. M. 45 288 treten. Zu Abschreib. werden M. 71 989 verwandt, so dass sich nach Abzug von M. 1076 Gewinn-Vortrag eine Unterbilanz von M. 199 771 ergibt. Neben M. 100 000 Hypoth. haben sich die laufenden Verbindlichkeiten von M. 36 354 auf M. 305 052 erhöht. Demgegenüber waren wenige M. 971 in bar, M. 30 605 in Vorräten u. M. 13 471 in Debitoren