386 Kohlenbergbau. Zweck: Übernahme und Weiterbetrieb der der offenen Handelsgesellschaft unter der Firma Adolf Bleichert Braunkohlenwerke Neukirchen-Wyhra gehörigen Braunkohlenwerke nebst der dazu gehörigen Brikettfabrik sowie des von der Gew. Borna-Löbstädt betriebenen Braunkohlenwerkes u. der dazu gehörigen Nasspresssteinfabrik; Erwerb oder Ausbeute and. Gruben u. Kohlenfelder; landw. Ausbeutung der der Akt.-Ges. gehörenden Felder; Verwert. der Produkte des Bergbaues u. Handel damit. Um die Leistung der Brikettfabrik zu Neu- kirchen zu erhöhen, wurde 1905/06 ein vierter Trockenofen daselbst aufgestellt. Das Masch.- Kto erfuhr hierdurch eine wesentliche Erhöhung, ausserdem fanden grössere Zugänge auf dem Grundstücks- u. Kohlenfelder-Kto durch Ankauf der den Bleichertschen Erben bislang noch gehörigen Abbaurechte in der Gemarkung Neukirchen statt. Zusammen betrug die Erhöhung der Substanzkonten 1905/06 M. 116 131: 1906/07: M. 160 804. Die Förderung beider Tiefbaugruben und des Tagebaues betrug 1906/07 3 059 885 hl; hiervon wurden 471 825 hl als Rohkohle abgesetzt, 1 463 502 hl zur Brikettfabrikation verwendet, 232 811 hl zur Press- steinfabrikation verbraucht u. 731 745 hl bei der Kesselfeuerung auf den Gruben verfeuert. Briketts wurden hergestellt 1 084 200 Ztr., Nasspresssteine wurden gepresst 10 852 330 Stück. Abgesetzt wurden (inkl. der aus dem Vorjahre übernommenen Bestände) 1 083 594 Ztr. u. 11 064 865 Stück Nasspresssteine. Der schätzungsweise ermittelte Kohleninhalt der eigenen Kohlenfelder u. der Abbauberechtigungen sichert der Ges. bei der bisherigen jährlichen Förderung eine Lebensdauer von mehr als 40 Jahren. Die Lage der Felder ist derart, dass im Bedarfsfalle die Ges. weitere Kohlenfelder hinzuerwerben kann. Zurzeit 16 Beamte u. 187 Arb. Die Ges. gehört dem Verkaufsverein der Sächs. Braunkohlenwerke an. Kapitel: M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000. Hypothek: M. 156 424 zu 3¾, 4 u. 4½ %. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), event. Sonderrücklage, vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div, vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1907: Aktiva: Grundstücke u. Kohlenfelder 500 094, Schachtanlage 162 155, Gebäude 311 915, Kirschplantagen 1, Seilbahnen 42 467, Anschlussgleise 61 185, Masch. 232 648, Utensil. 35 061, Inventar 1376, Geschirr 2885, Abraum-Kto 8611, Material. u. Hölzer 18 608, Futtervorräte 1010, Effekten 2350, Stammanteile: Verkaufs-Verein der Sächs. Braunkohlen-Werke 5200, do. Landw. Kreditverein für d. Königreich Sachsen 200, Pacht- u. Entschädigungs-Kto 250, Versich. 1824, Bank-Guth. 263 577, Guth. b. Verkaufs-Verein. 39 727, Debit. 30 306, Hypoth. 18 859, fertige Briketts, Nasspresssteine, Kohlen auf d. Halden u. Kies 6985, Kassa 792. – Passiva: A.-K. 1 200 000, Hypoth. 156 424, R.-F. I 120 000, do. II 20 000 (Rückl. 10 000), Accepte 1000, Kaut. 8100, Löhne 1772, Pacht- u. Entschädigungs-Kto 2004, Kredit. 92 674, Div. 120 000, Tant. 14 538, Grat. u. Arb.-Prämien 4822, Vortrag 6759. Sa. M. 1748 096. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebskosten 282 853, Unk. 30 544, Abschreib. 204 684, Gewinn 156 120. – Kredit: Vortrag 3925, Gewinn sämtl. Werke 670 278, Sa. M. 674 203. Kurs: Zulassung der Aktien zur Notiz an der Leipziger Börse erfolgte im Januar 1908. Aufgelegt am 21./1. 1908 zu 140 %. Dividenden 1905/06–1906/07: 8, 10 %. Coup.-Verj.: 3 J. (F.) Direktion: Berg-Ing. Hans A. M. Ziervogel. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Reg.-Rat a. D. Bank-Dir. Dr. Conrad Schönfeld, Stellv. Konsul Paul Bleichert, Geh. Hofrat Justizrat Dr. Karl Gustayv Lohse, Leipzig. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Leipzig: Deutsche Bank. Oberhohndorfer Forst-Steinkohlenbau-Verein in Oberhohndorf bei Zwickau i. S. (In Liquidation.) Gegründet: 11./4. 1855. Die G.-V. v. 4./5. 1904 beschloss Auflös. der Ges. ab 1./7. 1904, da im funi 1904 die beiden besten Flöze, welche noch einen Ausgleich zwischen Einnahmen u. Ausgaben herbeizuführen imstande waren, erschöpft waren; Förderung und Betrieb sind eingestellt. Der gesamte Grundbesitz mit Abbaurechten u. Zubehör ist 1905 an den Ober- hohndorfer Schader-Steinkohlenbauverein für M. 40 000 verkauft. Das Areal in Oberhohndorfer, Bockwaer und Schedewitzer Flur umfasste 17 ha 9049 qm. Kapital: M. 525 000 in 2500 Aktien à 70 Thlr. = M. 210. Die G.-V. v. 26./10. 1905 be- schloss ab 1./11. 1905 M. 50 pro Aktie zu verteilen; weitere Zahlungen erfolgen nach Bei- legung der noch schwebenden 2 Bergschädenprozesse, deren Ende aber nach Mitteilung des Liquidators v. Nov. 1907 noch gar nicht vorauszusehen ist. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1907: Aktiva: Effekten 32 725, do. der Unterst.-Res. 1720, do. des Pens.-F. 11 828, Bankguth. 8369, Kassa 1832, Verlust 362 853. – Passiva: A.-K. 400 000, Unterst.-Res. 1720, Pens.-F. 11 828. unerhob. Div. 930, do. Liquid.-Rate 4850. Sa. M. 419 328. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 359 936, Liquid.-Unk. 2017, Kurs- verlust 2433. – Kredit: Zs. 1533, Verlust 362 853. Sa. M. 364 386. Kurs Ende 1886–1907: M. 380, 395, 475, 430, 320, 340, 345, 310, 200, –, 224, 144, 65, 118, 150, 105, 135, 70, 61, 170, 12, 10 per Aktie. Notiert in Leipzig und Zwickau (daselbst Ende 1906: M. 13). Dividenden 1886–1903: M. 45, 55, 50, 40, 45, 45, 30, 25, 10, 20, 30, 0, 0, 0, 50, 10, 10, 0 per Aktie. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Liquidator: Rechtsanw. C. Hunger, Zwickau.