396 Salz-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. Kapital: M. 1 350 000 in 1350 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 313 508. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1907: Aktiva: Grubenfelder 917 005, Grundstücke 186 832, Gebäude 134 655, Masch. 66 683, Seilbahn 31 740, Grubenanlage 76 850, Wegebau 5145, Bahnanschluss 38 255, Pferde u. Wagen 6112, Brikettfabrik 133 556, Inventar 9339, Materialien 1608, Kohlen 338, Kassa u. Bankguth. 63 205. Debit. 4117, Kautionen 6900. – Passiva: A.-K. 1 350 000, Hypoth. 313 508, Lohnkto 508, Kredit. 17 329, Kautionen 1000. Sa. M. 1 682 346. Dividende 1906/07: 0 %. Direktion: Theodor Faber. Prokuristen: H. A. Heckmann, P. O. Hamann. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Eduard Bartling, Wiesbaden; Konsul Salomon Marx, Verlagsbuchhändler Louis Abel, Herm. Gornick, Berlin; Oberrentmeister Hugo Kösters, Münster i. W.; Dir. Wilh. Meuthen, Rechtsanw. Dr. S. Rosenfeld, Mannheim; Rechtsanwalt Carl Siebert, Charlottenburg. ―――――――― Galz-, Kali- und alpeter-Bergwerke. Akt.-Ges. Deutsche Kaliwerke in Bernterode (Eichsfeld). Gegründet: 19./4. 1904; eingetr. 12./7. 1904. Statut zuletzt geänd. 27./5. 1905, 28./6. u. 10./12. 1906. Gründer: Deutsche Tiefbohr-A-.G., Ing. Osk. Widenmeyer, Nordhausen; Kaufm. Wilh. Laupen- mühlen, Berlin; Dir. Dr. Otto Emmrich, Schafstädt; Rechtsanw. Dr. jur. Heinr. Busch, Essen-Ruhr. In die Ges. sind von der Deutschen Tiefbohr-A.-G. zu Nordhausen 2 ihr bezw. der Kali- bohr.-Ges. Sachsenhall gehörige Mutungsgebiete auf Kali in Grösse von 25 preuss. Maximal- feldern, in Bergfreien bei Bleicherode u. Schafstädt gelegen, eingebracht, gegen Gewährung von M. 1 500 000) voll u. M. 2 000 000 mit 50 % eingez. geltende Aktien. Die restl. M. 1 000 000 Aktien des urspr. A.-K. von M. 4 500 000 sind mit M. 997 000 von der Bankfirma Laupen- mühlen & Co., Berlin, mit je M. 1000 von weiteren 3 Gründern übernommen. — Jetziges Besitztum: Die Gerechtsame der Ges. umfasst z. Z. 16 bei Haynrode gelegene Maximalfelder. Ausserdem ist die Ges. Hauptbesitzerin der Bergwerksgesellschaft Westohm, welche 13 Maximal- felder besitzt, bezw. sich gesichert hat, sowie auch der früheren Bohrgesellschaft Sachsen- hall. Letztere besitzt 4 Maximalfelder bei Schafstaedt und 1 Maximalfeld bei Kirchworbis, das mit den Feldern der Ges. markscheidet. Der Haynröder Besitz liegt in den Gemarkungen Neustadt, Haynrode, Kirchworbis, Breitenworbis und Bernterode und markscheidet mit der Kalibohrgesellschaft Felsenfest, den Kaliwerken Sollstedt, dem Königl. Salzbergwerk Bleiche- rode und dem Kaliwerk Neu-Bleicherode; 4 jetzt dem Kaliwerk Neu-Bleicherode gehörige Felder waren früher ebenfalls im Besitze der Ges. und wurden von dieser i. J. 1905 mit dem zugehörigen Schlagkreise an die Firma Laupenmühlen & Co., Berlin, verkauft. Die delder der Bergwerksges. Westohm liegen in den Gemeinden Wintzingerode, Ferna, Tastungen und Wehnde, sie markscheiden mit Neu-Bleicherode und sind von dem Hayn- röder Gebiet durch das Ohmgebirge getrennt. Die Sachsenhaller Felder liegen in den Gemarkungen Schafstaedt und Gross-Gräfendorf, sie markscheiden mit fiskalischem Gebiet. vVon den Bohrungen der Ges. ist nur ein Teil auf Kali durchgeführt worden, während die anderen beim Erreichen des Steinsalzlagers eingestellt wurden. Nach den Aufschlüssen schwankt die Mächtigkeit des Lagers im Haynröder Gebiet zwischen 5 u. 20 m. Im Durch- schnitt beträgt sie etwa 10–12 m. Das Lager besteht zum grössten Teil aus hochprozentigem Sylvinit, z. T. enthält es auch Carnallit. Aus seiner konstanten Teufe unter Normal Null ergibt sich eine grosse Regelmässigkeit der Ablagerung. Im Gebiete Westohm schwankt das Lager zwischen 9–14 m. Es besteht aus Sylviniten und Hartsalz. Die Felder von Sachsenhall enthalten ein über 20 m mächtiges Carnallit-Lager. Zur Sicherstellung des Kohlenbedarfes wurde das Braunkohlenbergwerk Grube ,Marie am Hirschberg' zu Romme- rode bezw. sämtl. Kuxe dieser Gewerkschaft erworben, das für die Kesselfeuerung ein aus- gezeichnetes Produkt liefert. Die Grube entwickelt sich normal und dürfte auch für 1907 ein befriedigendes Ergebnis erzielen. Mit steigender Produktion ist bei der günstigen Lage der Grube und der starken Nachfrage auch mit steigendem Gewinn zu rechnen. Mit dem Abteufen des auf dem Gebiete der Gemeinde Breitenworbis an der Grenze der Gemeinde Bernterode 2 km von der Eisenbahn Halle-Kassel angesetzten 5.25 m weiten Schachtes des Kalibergwerkes wurde am 14./1. 1905 begonnen und derselbe bis zur beabsichtigten Teufe von 572 m niedergebracht. Am 28./10. 1905 wurde in der Teufe von 393 m das jüngere Steinsalz angefahren, welches bis 481 m anhielt. Es folgte von 481–516 m kompakter fester Anhydrit, von 516–540 m Salzton, von 540–572 m Steinsalz mit starken Einlagerungen von Anhydrit, etwas Ton und Kalispuren. In Teufe von 560 m wurden die Füllörter und Querschläge zum Muten neuer Grubenfelder und zur Aufsuchung des infolge lokaler Ver- drückung im Schacht selbst nicht angetroffenen Kalilagers ausgesetzt. Am 14./9. 1906 wurde mittels Querschlag das Kalilager angefahren. Es wurden bisher ausschliesslich Sylvinite