Salz-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. 401 Prinz Adalbert erhielten für die Abtretung ihrer Kaligerechtsame an die A.-G. für jeden An- teil wahlweise entweder M. 800 in bar oder aber 3 Aktien der neuen A.-G. zu M. 1000, die je mit 33½ % eingezahlt gerechnet wurden. Die Firma S. Rheinhold erhielt für ihre Kali- gerechtsame M. 291 666, in bar. Dieser Betrag wurde um M. 18 000 gekürzt, da der Vertrag mit den Grundbesitzern von Hambühren nachträglich in einigen Punkten geändert werden musste, für alle Gerechtsame wurden zusammen M. 1 523 666 gezahlt. Die Gerechtsame in Hambühren sind ebenso wie die anderen Gerechtsamen der Ges. im Grundbuche eingetragen. Nach den mit den Grundbesitzern abgeschlossenen Ver- trägen sind zu zahlen: a) Ein Wartegeld bis zur Förderung an die Gemeinden OÖldau und Sudwinsen von jährlich je M. 1200. Das Wartegeld für die Gemeinde Hambühren beträgt M. 1 für den hannoverschen Morgen. Vom Jahre 1915 ab erhöht sich das Wartegeld für Hambühren event. auf M. 3 falls Förderzins dann noch nicht gezahlt wird; b) sobald mit der Förderung begonnen wird, ein Förderzins von 2 Pfennig pro Zentner kaufmännisch verwertetes Kalisalz, 1 Pfennig pro Zentner kaufmännisch verwertetes Steinsalz. Von der Petroleum- u. Kalibohr-Ges. Prinz Adalbert sind in den Jahren 1899–1904 in den Gemarkungen Südwinsen und Oldau 4 Tiefbohrungen und 7 Flachbohrungen ausgeführt. Tiefbohrung III hat in der Teufe von 189–265,5 m ein 76,5 m mächtiges Kalilager erschlossen, während Tiefbohrung IV ein kompaktes Salzlager von 1472,2 m Mächtigkeit mit Einlagerung eines Karnallitlagers von 2,5 m und eines Hartsalzlagers von 4,8 m nachgewiesen hat. Die Aus- dehnung des Salzhorstes wurde durch 5 Flachbohrungen festgestellt. Zur weiteren Auf- schliessung der Abbaugerechtsame sind bis jetzt 14 Aufschlussbohrungen in den Gemarkungen Oldau (9) und Hambühren (5) niedergebracht worden, von denen 12 auf Salz bezw. den das Salz überlagernden Gips fündig geworden sind u. den Nachweis erbracht haben, dass sich das Salzvorkommen in dem Abbaufeld der Gesellschaft nach Oldau und nach Ham- bühren zu ca. 3 km weiter erstreckt als ursprünglich angenommen war. Mit weiteren Aufschlussbohrungen wird in systematischer Weise fortgefahren. Mit dem Bau des Schachtes ist Mitte 1906 in der Gemarkung Oldau bei Tiefbohrung III begonnen worden. Der Bau wurde der Firma Haniel & Lueg in Düsseldorf übertragen, welche den Schacht unter An- wendung des Gefrierbohrverfahrens bis ca. 150 m niederzubringen hat, die weitere Ab- teufung soll dann in Mauerung erfolgen. Mitte Sept. 1907 traten auf der Schachtstelle bei Oldau Bodensenkungen ein, in Folge deren die Schachtbaufirma den Betrieb zunächst eingestellt hat, aber nach Reparat. der Betriebseinrichtungen wieder aufgenommen hat u. zwar unter weiterer Anwendung des Gefrierverfahrens. Verschiedene provisorische und definitive Anlagen über Tage sind bereits fertiggestellt, teils noch im Bau. Die 3½ km lange Anschlussbahn nach der Staatsbahnstation Öldau ist vollendet u. schon in Betrieb. Die Ges. betreibt eine eigene Kalksandstein-Ziegelei; tägl. Produktion ca. 11 000 Steine. Die Ölgerechtsame in den Gemarkungen Südwinsen u. Oldau verblieb der Bohr-Ges. Prinz Adalbert, welche den Namen Erdölbohrges. Oldau-Südwinsen angenommen hat. Kapital: M. 4 625 000 in 4625 Aktien à M. 1000, wovon 250 Aktien vollbezahlt, auf die ubrigen M. 4 375 000 waren anfänglich nur 40 % eingezahlt, weitere 30 % am 1./10. 1906 ein- gezahlt. Solange die letzteren Aktien nicht vollbezahlt sind, lauten sie auf Namen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1906: Aktiva: Bergbaugerechtsame 1 523 666, Bohrungen zum weiteren Aufschluss der Gerechtsamen 45 867, Schachtanlage Oldau: Grundstücke 149 348, Schachtbau 166 217, Gebäude 139 351, maschinelle Einrichtungen 103 386, Geräte u. Utensil. 4759, Hilfsanlagen (Werkseisenbahn, Werkplatz, Wegebau, Brunnen) 117 514, Kalksteinfabrik Oldau: Grundstück 14 300, Gebäude 34 600, maschinelle Einricht. 46 600, Geräte u. Utensil. 1503, Wohnhäuser für Meister und Arbeiter 44 975, Bohrapparat 10 100, Inventar 18 400, Material 8203, noch nicht eingezahltes A.-K. 1 325 100, Bankguth. 883 584, Kassa 875, Debit. 54 525, Avalbürgschaft 7500. – Passiva: A.-K. 4 625 000, Kredit. 63 077, Avale 7500. Sa. M. 4 700 577. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust des Kantinenbetriebes 901, Abschreib. auf provisorische Gebäude der Schachtanlage Oldau 18 237, do. auf Inventar 2024, do. auf Kalk- sandsteinfabrik Oldau 7966. – Kredit: Zs. 20 928, Mieten 234, Betriebsgewinn der Kalk- sandsteinfabrik 7966. Sa. M. 29 129. Kurs: Die Aktien sind noch an keiner Börse eingeführt. Im freien Verkehr am 20./1. 1908: 33 % bei 70 % Einzahlung. Dividende: Die Schachtanlage ist noch im Bau. Direktion: Adolf Lauenstein, Heinr. von Netzer. Aufsichtsrat: Vors. Rentner A. Keysser, Stellv. Otto Rheinhold, Bankier Gg. Bartels, Bankier Max Dammann, Bank-Dir. Paul Klaproth, Hannover; Dir. Phil. Heineken, Bremen; Fabrikant Paul vom Rath, Cöln; Legationsrat Herm. von Rath, Wirkl. Geh. Kriegsrat Dr. Seidenspinner, Berlin. Zahlstellen: Hannover: Hannov. Bank, Herm. Bartels, Gebr. Dammann. Salzwerke Haras Aktiengesellschaft in Haras, Station Saaralben, Post Rech (Lothr.). Gegründet: 23./3. 1899; eingetr. 14./8. 1899. Kapital: M. 528 000 in 132 Aktien à M. 4000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 19071908. II. 26