412 Salz-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. abschluss also dauernd im Salze stattgefunden hat. Der Bau einer chemischen Fabrik ist bei dem hochprozentigen Gehalt der Salze gar nicht beabsichtigt, aber der Bau einer Mühle soll stattfinden. Bahnanschluss nach Staatsbahnhof Sarstedt ist fertiggestellt. Länge 2273 m. Zweck: Erwerb und Betrieb von Bergwerken, insbes. Gewinnung und Verwertung von Salzen, Mineralien und Fossilien jeder Art, und Vornahme aller Handlungen, welche mit derartigen Geschäftsbetrieben in Verbindung stehen. Der Hauptzweck der Akt.-Ges. als alleinige Besitzerin der gesamten Geschäftsanteile der Bergwerks- Gesellschaft Glückauf Sarstedt m. b. H. besteht darin, die zum Schachtbau in Sarstedt erforderlichen Mittel zur Verfügung zu stellen. Kapital: M. 4 775 000 in 4775 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 3 125 000, Erhöhung lt. G.-V. v. 22./6. 1905 um M. 1 650 000 in 1650 ab 1./1. 1905 div.-ber. Aktien à M. 1000 zu pari zum Erwerb der Geschäftsanteile der Bergwerks-Ges. Glückauf-Sarstedt m. b. H. (s. oben). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., ferner Bildung oder Verstärkung etwaiger Rücklagen, 4 % Div., vom verbleib. Betrage vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 10 % Tant. an A.-R., Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Jedes Mitglied des A.-R. bezieht ausserdem ein Fixum von M. 1500, der Vors. das Doppelte. Bilanz am 31. Dez. 1906 der Kaliwerke Sarstedt Akt.-Ges.: Aktiva: Bank-Kto 2 030 985 Anteil der Bergwerks-Ges. Glückauf Sarstedt m. b. H. 2 250 000, Kassa 242, Debit. 508 457. – Passiva: A.-K. 4 775 000, Gewinn 14 684. Sa. M. 4 789 684. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 55 005, Unk. 2272, Salär 9813, Steuern 1346, Vergüt. an A.-R. 23 400, Gewinn 14 684. Sa. M. 106 523. – Kredit: Zs. M. 106 523. Bilanz am 31. Dez. 1906 von Glückauf-Sarstedt G. m. b. H.: Aktiva: Kassa 967, Bankguth. 26 914, Kaut. 58 365, Debit. 118 734, Grundstücke 526 811, Versich. 46, Inventar 2348, Platz- u. Wegebau 10 321, Beleuchtungsanlage 13 556, Dampf- u. Wasserleitung 19 364, Material. 20 578, Schachtturm inkl. Bohrkabelgebäude 20 964, Geräte u. Werkzeug 30 513, Bahnanlage 33 583, Masch. u. Dampfkessel 76 967, Gebäude 152 717, Schachtanlage 381 955, Bergwerksgerechtsame 665 051, Verlust 187 667. – Passiva: Kapital 1 650 000, Kredit. 523 906, Hypoth. 173 522. Sa. M. 2 347 428. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 71 007, Steueraufsicht 7, Versich. 602, Knappschaftsberufsgenoss. 818, do. -Beiträge 2348, Krankenkassen do. 2244, Zs. 3472, Hyp.- Zs. 6507, Gehalt u. Lohn 9437, Frachten 16 337, Unk. 46 185, Abschreib. 32 077. — Kredit: Miete 436, Grundstücksertrag 2942, Verlust 187 667. Sa. M. 191 046. Kurt; Die Aktien sind noch an keiner Börse notiert. Kurs im freien Verkehr am 20./1. 1908: 73 %. Dividenden 1905–1906: 0 % (Schachtanlage im Bau). Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Dir. Oskar Klauss, Berg-Ing. Karl Ermisch. Aufsichtsrat: Vors. Dr. phil. Max Schoeller, Berlin; Stellv. Komm.-Rat Alex. Lucas, Geh. Justizrat Maxim. Kempner, Bankier Carl Fürstenberg, Justizrat Ferd. Lobe, Berlin; Oberberg- u. Hütten-Dir. Alfr. Scheller, Hohenlohehütte; Rittergutsbes. Max von Hiller, Struven- berg; Komm.-Rat Emil Berve, Bankier Dr. Georg Heimann, Breslau; Gen.-Dir. Paul Linke, Slaventzitz: Fabrikbes. Dr. Weil, Görlitz.* Zahlstelle: Berlin: Berliner Handels-Ges. Kaliwerk Ludwigshall Akt.-Ges. in Wolkramshausen. Gegründet: 20./11. 1900; eingetr. 2./2. 1901 bezw. 21./6. 1902 unter der Firma Kaliwerk Salzgitter mit Sitz in Salzgitter, Firma wie oben geändert u. Sitz nach Nordhausen ver- legt lt. G.-V. v. 29./3. 1905, dann lt. G.-V. v. 27./6 1907 nach Wolkramshausen verlegt. Letzte Statutänd. 21./6. 1902, 28./5. 1904 u. 29./3., 28./6. bezw. 29./9. 1905 u. 27./6. 1907. Zweck: Gewinnung u. Verwert. v. Bergbau-Produkten in roher oder bearbeiteter Form mit Einschluss der Nutzbarmachung darauf bezügl. Patente. Die Ges. erwarb urspr. das der Gew. Schlüssel in Struthütten gehörige Kaliwerk zu Salzgitter. Die Grubenarbeiten haben zu einem praktischen Resultat nicht geführt u. ist der Betrieb daher lt. G.-V. v. 27./11. 1903 eingestellt. Die Masch. wurden 1905 aus dem Schacht herausgenommen und dieser verfüllt. Über Erwerb der Poockschen Kalifelder bei Wolkramshausen, Hainrode siehe unter Kapital. Die Abteufarbeiten im Schachte auf der Neuanlage Wolkramshausen sind am 25./2. 1907 beim Erreichen einer Tiefe von 684 im vorläufig eingestellt worden. Das Abteufen des Schachtes ist Anfang Mai 1905 begonnen und in 21½ Monaten vollendet worden; während dieses Zeitraumes ist ca. 10½–11 Monate mit Wasserhaltung abgeteuft worden. Der Schacht ist bis 168.25 m mit Tübbings ausgekleidet, und von da an mit Mauerwerk. Die Mauer hat mind. 400 mm Wandstärke u. an den Stellen, wo der Schacht im gebrächen Gebirge steht, entsprechend grössere Stärke bezw. 78 em Stärke. Der An- bruch des jüngeren Steinsalzlagers erfolgte am 12./9. 1906 bei 473.40 m Tiefe. Am 7./1. u. 1./2. 1907 wurde je ein 4.8 u. 5m mächtiges Kalifl6z bei 624 bezw. 651 m Teufe erschlossen. Diese Kalisalze bestehen aus Carnalliten und Hartsalzen. Das zweite Lager ist in seiner ganzen Mächtigkeit abbaufähig. Das Durchteufen von Hartsalzen im Schacht gibt den weiteren Beweis dafür, dass die ostwärts bei Sondershausen u. im Westen bei Bleicherode