Petroleum-Industrie. 417 Unternehmungen vollzogen. Auf Grund dieser Transaktionen wurden in Gemeinschaft mit der Gew. Stella die Vereinigte Norddeutsche Mineralölwerke, Berlin, mit einem A.-K. von M. 4 600 000 gegründet, wovon auf die Beteiligung von D. T.-A.-G. drei Viertel entfallen, die mit ca 48 % zu Buch stehen. Die D. T.-A.-G. will mit der Mehrheit der Aktien an dieser neuen Ges. beteiligt bleiben. – Über die näheren Bedingungen etc., unter denen der Ankauf der Pechelbronner Erdölwerke zustande gekommen u. über die Abfindung der Aktionäre dieser Gesellschaft s. diese Gesellschaft. Fast die ganze Erdölproduktion im Elsass ist nun in den Händen der Deutschen Tiefbohr-A.-G. vereinigt u. hat diese sich damit eine beachtenswerte Stellung in der Reihe der Erdölproduzenten gesichert. Der Erwerb des Kaliterrains in Hannover gestattet der Ges. später, durch Veräusserung von Kaliwerken Effektengewinne zu erzielen. Der Besitzstand der Ges. sowie deren Beteil. sind in der Bilanz genau spezifiziert. Kapital: M. 6625 000 in 6625 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 400 000, dazu lt. G.-V. v. 10./6. 1899 M. 300 000. Zwecks Ausbau des Unternehmens u. Vermehrung der Bohranlagen weitere Er- höhung lt. G.-V. v. 25./6. 1900 um M. 350 000 in 350, ab 1./7. 1900 div.-ber. Aktien, begeben an die Bankfirma Laupenmühlen & Co. in Berlin zu 112 %, angeboten den Aktionären 2:1 bis 10./2. 1901 zu 115 %. Die G.-V. v. 25./1. 1904 beschloss Erhöhung um weitere M. 350 000 in 350 Aktien (div.-ber. für 1904 zur Hälfte), begeben an die Bankfirma Laupenmühlen & Co. in Berlin zu 160 % nebst Tragung aller Kosten, angeboten den Aktionären 3: 1 zu 166 %, ein- zuzahlen 25 % und das Aufgeld am 15./3. 1904, restl. 75 % am 15./9. 1904. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 3./3. 1905 um M. 500 000, begeben an die Gew. Hansa in Wietze u. Thal gegen Einbring. der Aktiven u. Passiven derselben in die Deutsche Tiefbohr-A.-G. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 30./12. 1905 um M. 700 000 (auf M. 2 600 000) in 700 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1906. Diese M. 700 000 sind nicht durch Barzahlung, sondern durch Einbring. des Unternehmens der Elsäss. Petroleum-Ges. zu Amsterdam u. Walburg (Elsass-Lothr.) u. von 100 Kuxen der Gew. Kleeburg bezw. des schuldenfreien Vermögens dieser Gew. seitens des Bankiers Wilh. Laupenmühlen (Laupenmühlen & Co.) zu Berlin gewährt worden. Dieser erhielt dafür die zum Nennbetrage ausgegebenen auf den Namen lautenden 700 neuen Aktien. Ausserdem übernahm die Deutsche Tiefbohr-Akt.-Ges. die Zahlung bis zu M. 113 568 für Verbindlich- keiten der Petroleumges. per 1./10. 1905. Von diesen 700 neuen Aktien offerierte das Bank- haus Laupenmühlen & Co. den alten Aktionären vom 6.–20./2. 1906 380 Stück zu 305 %. Nochmalige Erhöhung lt. G.-V. v. 15./3. 1906 um M. 4 025 000 (auf M. 6 625 500) in 4025 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1906, begeben zu pari; hiervon dienten 300 Aktien zum Erwerb der Gew. Gute Hoffnung i. Els., 3500 Aktien zum Erwerb der Pechelbronner Erdölwerke u. ausser- dem M. 850 000 bar, 225 Aktien wurden. zum Ankauf von Kalifeldern in Hannover verwendet (s. oben). Anleihe: M. 4 000 000 in 5 % Oblig. von 1907, rückzahlbar zu 103 %; Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1912 mit mind. 4 % des urspr. Anleihe-Betrages zuzügl. ersp. Zs. Sicherheit in der Hauptsache durch hypoth. Eintragung auf den Bergwerks- u. Grund- besitz im Elsass u. in Nordhausen. Zahlstellen: Berlin: Deutsche Bank, Dresdner Bank; Düsseldorf: Berg. Märk. Bank; Essen: Essener Credit-Anstalt, Rhein. Bank, welche Institute die Anleihe übernommen haben. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spät. JInni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), etwaige Sonderrückl.; der A.-R. erhält ausser einem Fixum von M. 10 000 5 % des über 4 % hinaus zur Verteil. gelangenden Reingewinnes. Bilanz am 31. Dez. 1906: Aktiva: I. Werksanlagen Nordhausen: Grundstück 70 502, Gebäude 387 729, Eisenbahnanschluss 12 936, Heiz. u. elektr. Anlag. 46 956, Fabrikwerkzeuge u. Masch. 255 260, Materialienlager 149 500, Mobil. 1, Modelle 1, Fuhrwerk I1: II. Bohrbetriebs- anlagen: Bohrgeräte 894 435, Bohrrohre 413 424, Diamanten 167 216; III. Erdölunternehmen im Elsass: Besitz des St.-Kapitals der Verein. Pechelbronner Ölbergwerke G. m. b. H. (nom. 3 500 000) 4 427 757, Erdölwerke, übernommen von der früheren Elsäss. Petroleum-Ges. u. der Gew. Gute Hoffnung: Immobil u. Inventar 625 000, Materiallager 80 524, Rohölbestand 41 809, Mobil. 2, Ölgerechtsame 2, Ölquellen 2; VI. Erdölunternehmen in Hannover: Ölgerechtsame 1, Ölquellen A (Wietze) 37 826, do. B (Hornbostel-Bannetze) 51 424, Grund- stücks-, Gebäude- u. Tankanlagenkto 149 193, Betriebsmasch. u. Inventar 77 606, Materiallager 4422, Eisenbahnanschluss 14 986, Rohöl 258 089, Neuerwerb. an Erdölwerken u. Beteilig. in der Gemarkung Steinförde 1 074 898; V. Deutsche Schachtbau-Ges. m. b. II., Nordhausen: eingez. St.-Kapital (nom. 500 000) 288 702; VI. Bergwerksgerechtsame u. Beteilig.: Besitz an Deutsche Kaliwerkeaktien 588 717, sonst. Kalibeteil. 985 032, Steinkohlenbeteil. 313 321, Div. Beteil. im Auslande u. sonst. 500 103; VII. Diverse: Patente 1, Zölle 7652, Effekten 11 830, Kaut. 21 601, Reichsbankgirokto 5000, Kassa 17 211, vorausbez. Versich. 37 654, Avale 240 000, Debit. 2 107 360. – Passiva: A.-K. 6 625 000, R.-F. 662 500 (Rückl. 362 500), Spec.-R.-F. 300 000, Delkr.-Kto. 30 000), rückständige Div. 900, Kredit. 4 480 465, Avale 240 000, Tant. u. Grat. 148 262, Div. 1 325 000, Vortrag 553 604. Sa. M. 14 125 732. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäfts- u. Verwalt.-Unk. 273 966, Zs.-Kto 131 494, Abschreib.: a) Werksanlagen Nordhausen 56 781, b) Bohrbetriebsanlagen 203 360, c) Erdöl- unternehmen im Elsass (ausser Pechelbronn) 332 031, d) Erdölunternehmen Hannover 59 080, e) auf Patente 6040, Gewinn 2 389 367. – Kredit: Vortrag 17 564, Gewinn aus Bohr- u. Fabrikbetrieb 1 654 922, do. aus elsäss. Erdunternehmungen 1 282 837, do. aus hannoverschen Erdölunternehmungen 240 459, do. aus Bergwerksbeteil. 256 337. Sa. M. 3 452 121. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1907/1908. II. 27