Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 497 Deutsche Babcock & Wilcox-Dampfkessel-Werke Actien-Gesellschaft in Berlin C., Kaiser Wilhelmstrasse 1, Zweigniederlassung und Hauptbureau in Oberhausen, Rheinl. Gegründet: 1./10. 1898. Statutänd. 10./1. 1900 u. 31./1. 1907. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. In die Ges. brachte ein: die Firma Babcock & Wilcox Limited in London ihre deutsche Abteil. zu Berlin mit allen Einricht. sowie das ausschliessl. Fabrikations- u. Verkaufsrecht für das Deutsche Reich, dessen Kolonien u. Schutzgebiete bezügl. der Babcock & Wilcox Dampfkessel- Uberhitzer u. aller sonst. Fabrikate. Für diese Einlage wurden 1000 Aktien à M. 1000 gewährt. 1901/1902 gewährte die inferierende Firma auf ihre Illation freiwillig eine Nachzahlung von £ 10 000, die mit M. 204 000 zur teilweisen Tilg. der Hypoth.-Schuld verwandt wurden. Ferner übernahm die Ges. von Carl Schaefer zu Öberhausen (Rheinl.) dessen ca. 21 Morgen grosses Grundstück nebst darauf befindl. Wohn- u. Fabrikgebäuden u. Zubehör für M. 350 000. Daselbst findet jetzt die Fabrikation statt. „ Zweck: Herstellung u. Lieferung von Dampfkesseln, Überhitzern und Kettenrosten nach dem System Babcock & Wilcox im Gebiete des Deutschen Reiches, dessen Kolonien u. Schutz- gebieten; Herstellung von Eisenkonstruktionen aller Art. Die übernommenen Anlagen sind wesentl. erweitert. Zugänge auf Anlage-Kti 1906/07 M. 336 670. Grösse des Grundstücks in Oberhausen 53 233 qm. Fakturierung 1901/1902–1906/1907: M. 970 554, 1 355 166, 1 860526, 2 306 903, 4 024 538, 4 457 015. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Die A.-G. Babcock & Wilcox Limited. in London garantierte ab 1./10. 1898 auf 5 Jahre eine Div. von 6 %. Hypotheken: M. 400 000, verzinslich zu 4 %; bereits M. 204 000 getilgt. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % z. R.-F., 4 % Div., vom Rest 5 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Überrest Super-Div. Bilanz am 30. Sept. 1907: Aktiva: Grundstück 220 000, Gebäude 431 000, Inventar 95 000, Masch., Werkzeuge u. Geräte 472 000, Vorräte u. Halbfabrikate 819 424, Effekten 169 997, Kassa 2445, Debit. 1 789 275, Bankguth. 167 558. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Kredit. 954 444, Hypoth. 196 000, R.-F. 70 000 (Rückl. 30 000), R.-F. für faktur. Kommiss. 660 000, Spec.-R.-F. 100 000, Div. 160 000, do. alte 520, Tant. an A.-R. 4210, Vortrag 21 526. Sa. M. 4 166 701. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäfts-Unk. 329 423, Abschreib. 323 670, Gewinn 315 736. – Kredit: Vortrag 17 981, Bruttogewinn 950 849. Sa. M. 968 830. Dividenden 1898/99–1906/07: 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 7, 8 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Ing. Rob. Jurenka, Oberhausen. Prokuristen: Ing. A. Seidl, Kfm. Jul. Lauth. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikbes. Friedr. Kirchhoff, Ludwig Wilh. Herbers, Iserlohn; Ing. James Herm. Rosenthal, Ing. Harold Werner Kolle, London. Zahlstellen: Berlin: Deutsche Bank u. deren Filialen; Essen: Essener Bankverein u. Fil. Kraftfahrzeug-Akt.-Ges. in Berlin. Charlottenburg., Fritschestr. 27/28. Berliner Adresse: Unter den Linden 65. Gegründet: 23./3. u. 26./4. 1906; eingetr. 2./5. 1906. Letzte Statutänd. 18./10. 1906 u. 26.1. 1907. Gründer: Moritz Loeb, Schöneberg; David Flach, Carl Cohn, Berlin; Alwin Castelli, Schöneberg; Bankier Paul H. Emden, Berlin. Zweck: Handel mit Motééren u. Kraftfahrzeugen sowie mit Masch. u. Maschinenteilen jeglicher Art, Handel mit den dazu gehörigen Material., Aufbewahrung u. Instandhaltung von Motoren, Kraftfahrzeugen u. Maschinen. Die Ges. erwarb in Charlottenburg die Grund- stücke Bismarckstr. 63/64 (6579 qm) für M. 494 000, Fritschestr. (694 qm) für M. 84 387 u. Fritschestr. (685 qm) für M. 83 000, mit Unk. zus. ca. M. 700 000, auf welchen Grundstücken ein grosses Automobilhaus errichtet worden ist, das auch Räumlichkeiten zur Vermietung von Garagen für ca. 300 Automobile enthält. Bald nach ihrer Gründung übernahm die Kraftfahrzeug-A.-G. sämtliche M. 54 000 St.-Anteile der Firma Loeb & Co. G. m. b. H., die jedoch als selbständ. Ges. bestehen blieb u. von der Akt.-Ges. mit M. 946 000 Kommandit- Kap. ausgestattet wurde, Gesamtbeteiligung also M. 1 000 000, worauf für 1906/1907 3 % Gewinnanteil entfielen. Die Loeb & Co. G. m. b. H. hat den Alleinverkauf für Norddeutsch- land von den bekannten Marken Siemens-Schuckert, Fiat, de Dion-Bouton, Gaggenau, engl. Daimler. Sie betreibt den Verkauf von Automobilen und Zubehörteilen, die Reparatur von Motorfahrzeugen u. Fabrikation von Automobilersatzteilen u. sonstigen Maschinenteilen. Umsatz 1906/1907 M. 2 750 000. Wegen Beteiligung an der Süddeutschen Automobilfabrik m. b. H. s. bei Kap. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000, erhöht zum Bau des Geschäftshauses lt. a. o. G.-V. v. 18./10. 1906 um M. 800 000 in 800, für 1906/07 zur Hälfte div.-ber. Aktien, übernommen von Heinr. Emden & Co. in Berlin zu 115 %, angeboten den alten Aktionären 3:2 vom 5.–15./11. 1906 zu 125 %, einzuzahlen 25 % u. das Agio sofort, je 25 % am 10./1., 10./3. u. 10./5. 1907. Die G.-V. v. 26./1. 1907 beschloss nochmalige Erhöhung um M. 800 000 (auf M. 2 800 000) in 800 ab 1./10. 1906 div.-ber. Aktien, die zur Beteiligung bei der Süddeutschen Automobilfabrik m. b. H. in Gaggenau dienen sollten. Die Kapitals- Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1907/1908. II. 32