Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien erc. 509 Aufsichtsrat: (3–6) Vors. Geh. Justizrat W. Semler, Stellv. Rentner C. Teichmüller, Dr. phil. W. Bartz, Bankier O. Löhnefinke, Bank-Dir. L. Bewig, Braunschweig; Bankier Emil Kaufmann, Berlin. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Georg Fromberg & Co., E. G. Kaufmann; Braun- schweig: Braunschweig. Bank u. Kreditanstalt. Eisenwerk Braunschweig, A.-G. in Braunschweig. (In Liquidation.) Gegründet: 29./12. 1855. Letzte Statutänd. 23./6. 1903, bis wohin die Firma „Tarnowitzer A.-G. für Bergbau u. Eisenhüttenbetrieb' in Tarnowitz O.-Schl. lautete. Die Ges. betrieb Roheisenproduktion auf der Tarnowitzer Hütte mittels 4 Kokshochöfen und Fabrikation von Gusswaren mittels 2 Kupolöfen. Erze, Kohlen und Kalk mussten von der Ges. gekauft werden. Die Hütte war von 1892 an die Oberschles. Eisen-Ind.-A.-G. verpachtet (s. Jahrg. 1901/1902) u. ist Nov. 1901 infolge Künd. seitens der Pächterin wieder in die eigene Verwaltung der Ges. übergegangen; eine Wiederaufnahme des Betriebs war aber bei dem Zustande der Anlagen unmöglich. Ein gegen die frühere Pächterin die Oberschles. Eisen-Ind.-A.-G. wegen Hochofenschlacke angestrengter Prozess wurde 1906/07 durch einen Vergleich erledigt, nachdem das Eisenwerk Braunschweig M. 15 000 erhielt. 1890 Ankauf des Walzwerkes Oscar Röhrig in Braunschweig für M. 1 200 000. Ferner ist 1899 eine Gasometerbau- anstalt und Maschinenfabrik errichtet worden. Die G.-V. v. 28./11. 1904 sah von der vorge- schlagenen weiteren Sanierung der Ges. ab, gab vielmehr die Weisung, den Betrieb stillzulegen u. das Ges.-Vermögen bestmöglichst zu verkaufen. Bei dem Abstoss der Warenvorräte waren mehr oder weniger hohe Mindererlöse gegen die Buchwerte unausbleiblich. Die Restgrund- besitzungen in Tarnowitz sind 1904 veräussert. Die erzielten Erlöse blieben hinter den buchmässigen Werten erheblich zurück. Der Abstoss dieser Besitzungen musste geschehen, nachdem alle Wege einer bessern Verwertung erschöpft waren. Der Verlust betrug 1904/1905 beim Werk Tarnowitz M. 207 849, beim Werk Braunschweig M. 86 370, die Abschreibungen beliefen sich auf M. 31 607, so dass sich ein Gesamtverlust von M. 325 826 ergab, der sich durch Entnahme von M. 48 708 aus der Sonder-Rückl. auf M. 277 118 verringerte, die vorgetragen wurden. Das Braunschweiger Werk wurde Anfang 1906 an die Maschinen-Fabrik Karges- Hammer in Braunschweig verkauft, wobei sich ein Verlust von M. 569 185 gegen die Buch- werte ergab, wodurch der Verlustsaldo per 30./6. 1906 auf M.-894 866 stieg. Die G.-V. vom 17./7. 1906 beschloss die Liquidation der Ges. Die Liquidation dürfte binnen kurzem zu Ende geführt werden. Zu realisieren bleiben unter anderem noch 40 Gerechtsamen zum Lehm- und Sandgraben, welche die Ges. in Oberschlesien besitzt. Diese konnten bisher ihres schwer bestimmbaren Wertes halber als Aktiva in der Bilanz nicht geführt werden. Kapital: M. 1 052 100 in 62 St.-Prior.-Aktien Lit. B (Nr. 690–751) à M. 300 und 689 solchen (Nr. 1–689) à M. 1500. Dieselben sind kenntlich durch einen roten Stempelaufdruck quer über die obere rechte Ecke, Inhalts dessen diese Aktien als St.-Prior.-Aktien Lit. B laut G.-V. vom 23./6. 1903 gültig bleiben. Näheres über die Wandlungen des A.-K. siehe in den früheren Jahrg. dieses Handbuches. Die G.-V. v. 31./8. 1907 beschloss die Auszahl. einer Liquidationsquote von 14 % auf das A.-K. von M. 1 052 100. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im Sept.-Nov. in Braunschweig oder Berlin. Stimmrecht: Je M. 300 Aktienbesitz = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1907: Aktiva: Utensilien 300, Wertp. 141 581, Kaut. 5450, Bankguth. 12 825, Kassa 271, Debit. 694, Bardepot 629, Verlust per 1./7. 1906 894 866 abzügl. Überschuss 1906/07 1550, somit Verlustübertrag auf 1907/08 M. 893 315. – Passiva: A.-K. 1 052 100, Kredit. 538, alte Div. 1800, Aktienverkaufs-Anteile-Kto 629. Sa. M. 1 055 067. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 894 866, Gen.-Unk. 10 247, Kurs- verlust 8917. – Kredit: Zs. 5715, Eingang in Sachen Schlackenprozess 15 000, Verlust auf 1907/08 893 315. Sa. M. 914 030. Kurs: Aktien Ende 1886–90: 65, –—, 45.60, 30, 18.90 %; Prior.-Aktien Ende 1887–94: 55.75, 91, 109, 69.75, 29.50, –, 17.25, – %; Prior.-Aktien Lit. A Ende 1892–1901: 35.50. 54.50, 43.50, 35.75, 25, 29.75, 28.75, –, –, – %. Notierten in Berlin, seit 1902 eingestellt. Einführung der St.-Prior.-Aktien Lit. B nicht erfolgt. Dividenden: 1886/87–1897/98: Prior.-Aktien: 3½, 6, 7, 0, 0, 3½, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %; Prior.-Aktien Lit. B 1898/99–1904/1905: 0, 6, 0, 0, 0, 0, 0 %. Aktien 1886–98; 0 %. Coup.- Verj.: 4 J. (K.) Liquidator: Friedr. Borchardt, Braunschweig. Aufsichtsrat: Vors. G. Hüttich, Weimar; Fabrikant W. Rehn, Cottbus; Dir. Joh. Claus, Braunschweig. Zahlstellen: Braunschweig: Gesellschaftskasse; Berlin: Deutsche Bank. Maschinenfabrik und Mühlenbauanstalt G. Luther, Aktiengesellschaft in Braunschweig mit Zweigniederlassung in Darmstadt. Gegründet: 10./12. 1898, eingetr. 21./1. 1899. Letzte Statutänd. 5./12. 1899, 28./11. 1903 u. 5./1. 1907. Gründung s. Jahrg. 1900/01. Einbringungswert nach Abzug von M. 1 893 296 von der A.-G. übernommenen Passiven M. 5 780 500.