Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 589 Hannoversche Maschinenbau-Actien-Gesellschaft vormals Georg Egestorff in Linden vor Hannover. Zweigniederlassung in Chemnitz unter der Firma: Theodor Wiede's Masch.-Fabrik. Gegründet: 10./3. 1871; eingetr. 14./3. 1871. Statutänd. 30./10. 1899 u. 17./11.1906. Zweck: Übernahme d. i. Linden belegenen, früher unter der Firma „Georg Egestorff“ betriebenen Fabrikanlage von Dr. Strousberg für M. 9 000 000 exkl. Vorräten. Fabrikation besonders von Lokomotiven für Haupt- und Kleinbahnen, Bauunternehmer etc., Dampfmasch., Centralen für elektr. Betrieb, Pumpmaschinen für städtische Wasserwerke, Dampfkessel u. Eisengusswaren aller Art, Dampfüberhitzer (Patent Pielock) für Lokomotiven, ortsfeste Siederohrkessel u. Schiffskessel, Eisenbahn-Motorwagen, Lastwagen u. Omnibusse mit Stoltz- schem Patent-Sicherheits-Rohrplattenkessel, pat. Trocknungs-Anlagen für städt. Klärschlamm, ferner Beteil. an and. ähnl. industr. u. kaufmänn. Unternehm. Der Grundbesitz der Ges. in Linden umfasst ein Areal von insgesamt 148,843 qm, auf welchem sich ca. 40 Fabrik- und 143 Wohngebäude mit zus. 220 Familienwohnungen befinden. Zur Kraftlieferung der im Betriebe befindlichen 1025 Werkzeugmasch. sind vorhanden 5 Dampfmasch. von 2000 HP., sowie 140 Elektromotoren zur Kraftübertragung und 2 Akkumulatorenbatterien von 2300 Amperestunden für Kraft- und Lichterzeugung. In den letzten 7 Jahren sind Erweiterungs- Bauten für ca. M. 7 491 121 ausgeführt, welche stets aus laufenden Mitteln gedeckt sind. Um- u. Neubauten u. Neueinricht. erforderten 1904/1905–1906/1907: M. 757 000, 237 494, 1638015. Das nach Vollendung des neuen Verwalt.-Gebäudes frei gewordene Terrain soll verkauft werden. Juni 1907 Fertigstellung der 5000. Lokomotive und des 6000. Dampfkessels. Beschäftigt werden zur Zt. in Linden u. Chemnitz ca. 4000 Beamte u. Arb. Umsatz 1897/98–1906/1907: M. 9 735 626, 10 941 292, 11 162 053, rund 11 760 000, 10 068 000, 11 153 000, 11 427 000, 11 310 000, 9 341 800, 17 162 000. Der Gesamtwert der im Juli 1907 vor- liegenden Aufträge belief sich auf ca. M. 33 000 000 und sichert der Ges. nicht nur für das laufende, sondern auch für das nächste Geschäftsjahr 1908/09 volle Beschäftigung. Die G.-V. v. 17./11. 1906 genehmigte den Fusionsvertrag, nach welchem das gesamte Vermögen der Theodor Wiedes Maschinenfabrik A.-G. in Chemnitz als Ganzes nach Mass- gabe der Bilanz vom 30./6. 1906 mit allen Rechten und Verbindlichkeiten unter Kusschluss der Liquid. vom 1./7. 1906 an gerechnet auf die Hannoversche Maschinenbau-A.-G., über- geht gegen Gewährung von 450 Stück neu auszugebenden Prior.-Aktien à M. 1000 mit Div.- Ber. ab 1./7. 1906, u. zwar dergestalt, dass für je M. 10 000 nom. Aktien der Theodor Wiedes Masch.-Fabrik je M. 3000 nom. Aktien der übernehmenden Ges. gewährt werden, die ab- gehende Ges. auch berechtigt bleibt, von dem 1905/06 erzielten Gewinne einen Betrag von M. 61 599 vor Ausführung des Vertrages als Div. u. Tant. für das genannte Geschäftsjahr zur Verteilung zu bringen und die Kosten des Verfahrens von der übernehmenden Ges. ge- tragen werden. Der aus der Übernahme der Wiede-Fabrik sich ergebende buchmässige Gewinn von M. 1 050 000 wurde zu Abschreib. (M. 953 848) und Reservestellungen (M. 49 469) verwandt. Die Grösse des Grundstücks der früheren Theodor Wiede's Masch.-Fabrik in Chemnitz beträgt insgesamt 28,570 qm und befinden sich auf demselben 1 Wohn- und 16 Fabrikgebäude. Zur Kraftlieferung für die im Betrieb befindlichen 520 Werkzeugmasch. und zur Erzeugung des elektrischen Lichtes sind 3 Dampfmasch. von zus. ca. 700 HP., sowie 43 Elektromotoren und 1 Akkumulatorenbatterie vorhanden. Neben dem allg. Maschinenbau betreibt das Zweigwerk in Chemnitz im besonderen die Fabrikation von Spinnerei- und Dampfmaschinen, Trans- missionsbau und Eisengiesserei. Kapital: M. 5 093 100, und zwar M. 2 683 500 in 5367 Lit. A (Nr. 1–5367) à M. 500 und M. 1 959 600 in 6532 Prior.-Aktien Lit. B (Nr. 1–6532) à M. 300, sowie M. 450 000 in 450 Prior.-Aktien von 1906 (r. 1–450) à M. 1000. Sanaliche Aktien sind gleichberechtigt. Urspr. M. 10 500 000 in St.-Aktien à M. 600, 1880 Reduktion auf die Hälfte durch Abstempelung der Aktien auf M. 300; 1881–93 Konvertierung der St.-Aktien in Vorz.-Aktien unter Zuzahlung von zus. M. 1 351 375. Der Buchgew. bei der ganzen Transaktion betrug M. 7 897 155 und wurde mit M. 1 855 614 zur Deckung der Unterbilanz, M. 5 026 356 zu Abschreib., M. 1 001 129 zu Reserven und der Rest zu den Umwandlungskosten verwandt. Noch ausstehende nicht konv. 88 St.-Aktien, die als amortisiert gelten, werden mit M. 209.60 pr. Aktie ohne Zs. jederzeit eingelöst. Behufs Übernahme der Theodor Wiedes Maschinenfabrik in Chemnitz beschloss die G.-V. v. 17./11. 1906 Erhöhung des A.-K. um M. 450 000 M. 5 093 100) in 450 Prior.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1906 (s. oben). Hypotheken: Linden: M. 1 800 000 zu 3½ % verzinsl. vom 30./6. 1873, davon bis 30./6. 1907 amortis. M. 1 070 612. Tilg. jährl. 2 % exkl. ersp. Zs. Pfandhalter: Preuss. Central- Boden-Credit-Akt.-Ges. – M. 350 000 mit 4½ % verzinslich und beiderseitiger halbjähriger Kündigung, ferner eine Kautionshypothek von M. 350 000, deren Löschung vorgesehen ist. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Sept.-Nov. Stimmrecht: Jede Aktie à M. 300 = 3 St., jede Aktie à M. 500=– 5 St., jede Aktie à M. 1000 = 10 St. Gewinn-Verteilung: 10 % zum R.-F. (ist erfüllt), 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Die Gesamtabschreib. bis 30./6. 1906 betrugen M. 12 742 703. Bilanz am 30. Juni 1907: Aktiva: Fabrikanlage in Linden u. Chemnitz 8 638 175, Arb.-Quartier u. Wohnhaus 213 510, Effekten 164 086, Wechsel 2500, Kassa u. Bankguth. 128 560, Magazinbestände u. Betriebsvorräte 4 469 793, Bankguth. 1 072 246, Debit. 3 311 358, Patente u. Versuchsanlagen 2, Avale 615 593. — Passiva: A.-K. 5 093 100, Hypoth. 974 168,