Schiffsbau-Anstalten und Dock-Gesellschaften. 643 3 0 0 7 0 Flensburger Schiffsbau-Gesellschaft in Flensburg. Gegründet: 3./7. 1872; eingetr. 12./7. 1872. Letzte Statutänd. 26./9. 1900. Zweck: Neub au u. Reparatur von Schiffen u. Fahrzeugen aller Art, Dockbauten, Masch.-Bau, Kesselschmiede, Giesserei etc., sowie Dockbetrieb. Beamte, Meister u. Arbeiter bis zu 2500. Die Ges. hat die neue Werftanlage neben der alten in Betrieb genommen. Zur Ablieferung kamen 1906/07 10 Schiffsneubauten mit 39 919 Br.-Reg.-Tons; das Schwimmdock der Ges- nahm 1906/07 107 Schiffe auf (109 im Vorjahre). Seit Bestehen der Ges. bis Ende Juni 1907 sind von ihr im ganzen 270 Dampfer, Segler und Leichter, Schwimmdocks mit 543 163 Br.-Reg.-Tons fertiggestellt. Die Werft hat eigenen Grundbesitz von rund 102 000 qm und ein Benutzungsrecht auf das der Wasserfläche durch Aufschüttung abgewonnene Areal von rund 76 800 qm. Die Anlagen befinden sich unmittelbar an der für grosse Seeschiffe erreichbaren Flensburger Föhrde und sind durch eigenes Geleise mit der Hafenbahn und dem Eisenbahnnetz direkt verbunden. Dem Betriebe dienen 447 Eisen- u. Holzbearbeitungsmasch., 10 Dampf- u. Luft- druckhämmer, 1 grosser Uferkran von 100 t Tragfähigkeit, 1 elektrisch betrieb. Uferkran von 10 t Tragfähigkeit, 68 Lauf-, Schwing- u. fahrbare Dampfkräne, 14 Gebläse, 3 grosse Cupol- öfen, 2 Platten- u. 3 Winkel-Glühöfen etc. Ausser einer Reihe Motoren sind im Betriebe ver- wendet: 20 stationäre Dampf-, Druck-, Kraft- u. Lichtmasch. von 2200 ind. HP. mit 12 Dampf- kesseln. Die Beleuchtung ist durchweg elektrisch. Das Etabliss. umfasst die eigentl. Schiffsbau-Abteilung, dann Schlosserei, Schiffsschmiede, Sägemühle, Tischlerei, Bildhauerwerkstatt und Malerei, Blockmacher und Riggerwerkstatt, 5 Helligen und ein einseitig offenes Schwimmdock. Das Schwimmdock besteht aus 2 Hälften von je 140 Fuss Länge u. kann Schiffe bis zu 3500 Br.-Reg.-Tons aufnehmen. Hieran schliesst sich die Ma-chinenbau-Abteilung Kesselschmiede, Modelltischlerei, Giesserei, Masch.- und Kupferschmiede. Die Werft hat zus. 65 Gebäude u. Lagerschuppen. Abschreib. bis Ende Juni 1907 M. 4668 139. Zugänge auf Anlage-Kti 1905/06 u. 1906/07 ca. M. 300 000 bezw. 132959. Kapital: M. 3 300 000 in 2200 Aktien Ser. I=–V (Nr. 1–2200) à M. 1500. Urspr. M. 675 000, erhöht 1874 um M. 675 000, 1875 um M. 420 000 (auf M. 1 770 000), weiter erhöht lt. G.-V.-B. vom 27. Febr. 1891 um M. 240 000, angeboten den Aktionären zu 110 %. Die Erhöhung diente zum Bau einer Dockanlage. Ferner lt. G.-V.-B. vom 7. Juni 1900 noch M. 1 290 000 (auf M. 3 300 000) in 860 Aktien zu M. 1500 mit halber Div.-Ber. für 1900/1901, übernommen von der Filiale der Dresdner Bank zu Hamburg zu 162.50 %, angeboten davon 670 Stück den Aktionären 15.–29. Juli zu 165 % Zs. franko Zs. per 30. Juni 1900, anderweitig 367 Stück zur Subskription aufgelegt durch genannte Bank am 16. Nov. 1900 zu 180.50 %. Die Erhöhung von 1900 war bedingt durch die gesteigerten Ansprüche, die sowohl hinsichtlich der Zahl als der Grösse der Schiffe gestellt werden und diente zur Erweiterung der Werftanlage. Anleihe: M. 3 000 000 in 4½ % Teilschuldverschr. lt. G.-V. v. 26./9. 1903, Stücke (Nr. 1–3000) à M. 1000, auf Namen der Fil. der Dresdner Bank in Hamburg als Pfandhalterin. Zs. 1./2. u. 1./8. Tilg. zu pari von 1906–1923 durch jährl. Ausl. im Mai auf 1./8.; verstärkte Tilg. bezw. gänzl. Künd. ab 1910 zulässig. Sicherheit: Hypoth. von M. 3 000 000 zu gunsten obengenannter Bank auf den Immobiliarbesitz nach M. 183 532. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke in 10 J. (F.) Zahlst. wie bei Div. Die Aufnahme der Anleihe erfolgte zur Einlös. der restl. M. 740 000 der alten 4½ % Oblig.-Schuld u. zur Erweiterung der Anlagen u. Verstärk. der Betriebsmittel. Noch in Umlauf am 30./6. 1907 M. 2 900 000. Kurs Ende 1904–1907: In Berlin: 103.80, 103, 101.25, 99.75 %. – In Hamburg: 103, 103, 100.90, 99.75 %. Zulass. in Hamburg u. Berlin erfolgte im Jan. 1904; eingeführt 15./1. 1904 zu 101.75 %. Die Anleihe ist seit Jan. 1905 voll begeben. Hypothek: M. 183 532.34, verzinslich zu 4 %, zur ersten Stelle zu gunsten der Stadtgemeinde Flensburg als Kaufpreis auf die von der Stadtgemeinde s. Z. erworbenen Grundstücke. Hiervon können M. 8360 am 1. Juli 1918, M. 25 520 am 1. Okt. 1918, M. 360 am 1. Jan. 1920 und M. 48 820 am 1. Juli 1921 mit 6monat. Frist gegenseitig gekündigt werden, während für die restlichen M. 100 472.34 eine Kündigung nicht vereinbart ist. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–15 % z. R.-F. (ist erfüllt), etwaige Überweisung an Disp.-F., 4 % Div.. vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Jahresvergüt. von M. 2000 für jedes Mitglied), ferner der den Angestellten etwa zugebilligte Anteil, etwaige Über- weisung an Unterstütz.-F. für Beamte u. andere Fonds, Überrest Super-Div. Bilanz am 30. Juni 1907: Aktiva: Grundstück 909 668, Gebäude u. Werfteinricht. 2339 494. Masch. u. Einricht. 2 625 086, Werkzeuge u. Inventar 391 788, Kontormobil. 1, Modelle 6205, Schwimmdock 160 000, Assekuranz 12 615, Warenlager 1 228 784, Werkstattarbeiten u. Material 1.130 583, Schiffe im Bau 2 273 949, Effekten 78 492, Beteilig. 287 350, Debit. 1 375 806. Bank- guth. 378 797, Kassa 6748. – Passiva: A.-K. 3 300 000, Prior.-Anl. 2 900 000, do. Zs.-Kto 742. Hypoth. 183 532, Kredit. 256 331, Anzahl. auf Schiffe 2 631 333, Sparkasse 285 665, R.-F. 1 000 000, Disp.-F. 1 300 000 (Rückl. 200 000), Beamten-Unterst.-F. 450 000 (Rückl. 80 837), Arb.- Unterstütz.-F. 16 562, Fonds f. Wohlf.-Einricht. 315 692 (Rückl. 47 592), Tant. 168 912, Div. 396 000, do. alte 600. Sa. M. 13 205 372. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 400 846, Assekuranz 28 539, Steuern u. Ab- gaben 57 812, Betriebs-Unk. 1 039 882, Reparat. 285 946, Gesetzl. Abgaben für Krankenkasse, Berufsgenossenschaft etc. 108 219, Prior.-Zs. 130 875, Gewinn 893 342. – Kredit: Geschäfts- gewinn 2 830 731, Zs. u. Rabatte 111 778, Effekten-Zs. 2954. Sa. M. 2 945 464. 41*