656 Musikwerke- und Musik-Instrumenten-Fabriken ete. sowie zum Erwerbe, zum Weiterbetriebe und zur Erweiterung oder zur Pachtung bereits bestehender Pianofortefabriken u. anderer zu den bezeichneten Zwecken dienender Anlagen, ferner zur Beteiligung in jeder rechtlichen Form an industriellen oder geschäftlichen Unter- nehmungen im In- und Auslande berechtigt, deren Tätigkeitsgebiet innerhalb der Grenzen dieser Zwecke liegt. Die a. o. G.-V. v. 10./10. 1907 beschloss die Erwerbung der Pianoforte- fabriken C. Mand u. Knauss G. m. b. H., beide in Koblenz. Nach der Eröffnungsbilanz bestehen die Verbindlichkeiten aus M. 1 000 000 A.-K., M. 265 824 Hypoth., M. 491 915 Buch- schulden und M. 24 769 Acceptverbindlichkeiten. Unter den Vermögenswerten stehen die Grundstücksrechnung mit M. 392 482, die Gebäude mit M. 300 000, die Heizungs- und Be- leuchtungsanlagen, Betrieb und Kessel, Transmissionen, Hobelbänke u. Werkzeuge, Modelle und Patente mit je M. 1, die Waren mit M. 391 957, Bar mit M. 2118, Wechsel mit M. 50 867, Wertp. mit M. 44 028, Bankguth. mit M. 270 000 u. die Ausstände mit M. 331 050 bewertet. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 265 825. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Dividende: Die erste Bilanz wird per 31./3. 1908 gezogen. Direktion: Paul Kappler, Koblenz. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Jul. Woog, Grunewald b. Berlin; Herm. Leidheuser, Turin; Fritz Rachner, Leipzig; Paul Jul. Klein, Bankier Emil Dammann, Berlin. 38 Prokuristen: Fritz Heihs, Aug. Scharf, Hans Scherer. 0 7 0 0 Ludwig Hupfeld Akt.-Ges., Leipzig, Apelstr. 4. Gegründet: 23./12. 1904 bzw. 8./4. 1905 mit Wirkung ab 1./7. 1904; eingetr. 17./4. 1905. Statutänd. 24./10. 1906 u. 15./6. 1907. Gründer s. Jahrg. 1905/06. Ludwig Hupfeld brachte in die Ges. ein das von ihm betrieb. Fabrikationsgeschäft in Leipzig mit Filial. in Berlin, Wien u. dem Haag, nach der Bilanz vom 30./6. 1904 mit einem Aktivbestand von M. 1 634 827.78 u. einem Passivbestand von M. 502 541.46, so dass ein Überschuss von M. 1 132 286.32 verblieb, dazu der in der Bilanz v. 30./6. 1904 geschaffene u. freigewordene Delkr.-F. v. M. 40 000, zus. also M. 1 172 286.32, wofür 1172 Aktien u. M. 286.32 bar gewährt wurden. Zweck: Fortführung des von der Firma Ludwig Hupfeld in Leipzig betrieb. Fabrikations- geschäfts samt ihren Filialen in Berlin, Wien, Hamburg, Dresden, Amsterdam u. dem Haag, die Herstellung von mechan. Musikinstrumenten, insbesondere von selbstspielenden Pianos, Orchestrions. Klavierspielapparaten (Phonola u. Phonola-Piano) u. deren Bestandteilen, der Handel mit diesen Artikeln u. die Beteilig. an gleichartigen oder ähnlichen Unternehm. Die Grundstücke der Ges. zu Leipzig, Apelstr. 4 am Berlin. Bahnhof haben etwa 3000 qm Flächen- inhalt. Die Gebäude sind mit M. 322 100 u. die Betriebs-Gegenstände mit M. 286 890 in der staatl. Brandkasse versichert. Als Betriebskraft dient zurzeit eine ca. 100 PS. leistende Lokomobile; dieselbe liefert auch Dampf für die Heizung u. treibt eine Dynamomasch. an für den Licht- bedarf des ganzen Etablissements. Eine weitere Kraftanlage (100 HP. Dieselmotor) zum Antriebe einer zweiten Dynamomasch. kam Ende 1906 in Betrieb. Die Ges. beschäftigt an Beamten, Meü e Arbeitern u. Arbeiterinnen 725 Personen. Zugänge u. Anschaffungen erforderten 1906/07 M. 196 562. Kapital: M. 2 250 000 in 2250 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, dazu zur Stärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 15./6. 1907 M. 750 000 in 750 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1907, übernommen von einem Konsort. zu 110 %, angeboten den alten Aktionären 2: 1 vom 28./6. bis 12./7. 1907 zu 115 % plus Reichssteuer (M. 22) u. Schlussscheinstempel. Ludwig Hupfeld übernahm eine Div.-Garantie von 8 % für die ersten 6 Geschäftsjahre, also bis 30./6. 1910 auf das urspr. A.-K. von M. 1 500 000, sowie auf die Neu-Emission von 1907 M. 750 000. Er verpflichtet sich, der Gesellschaft denjenigen Betrag zur Verfügung zu stellen, der etwa zur Verteil. der von ihm garantierten Div. von 8 % über den nach Massgabe des § 22 des Statuts zur Verfüg. stehenden Reingewinn hinaus erforderlich sein sollte. Sollte während der Dauer der Garantieleistung des L. Hupfeld sich eine Unterbilanz ergeben, so hat Hupfeld den Betrag der Unterbilanz zu decken und ausserdem der Ges. diejenige Summe zu zahlen, welche die Verteil. einer Div. von 8 % an die Aktionäre ermöglicht. Wird aus den Erträg- nissen ein Div.-Erg.-F. geschaffen, so ist dieser seitens der Ges. in erster Linie zur Ergänz. der Div. auf 8 % zu verwenden, ehe die Garantieverpflichtung des Herrn Hupfeld in An- spruch genommen werden kann. Im Kriegsfalle wird die Garantie suspendiert. Hypotheken: M. 260 000, davon M. 100 000 zu 4 % u. M. 160 000 zu 4½ % verzinslich. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 A. = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., event. Sonderrückl., 4 % Div., vom Übrigen 10 % vertragsm. Tant. an Vorst., Grat. an Beamte, 8 % Tant. an A.-R., Rest weitere Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Der R.-F. II dient zugleich als Div.-Erg.-F. Bilanz am 30. Juni 1907: Aktiva: Areal 62 541, Gebäude 317 000, Heizungs-Anlage 17 000, Beleucht.- do. 18.500, Dampfmasch. 51 000, Pferde u. Wagen 1, Masch. 137 000, Werkzeuge 1, Inventar 1, Patente 1, Kassa 4794, Wechsel 152 523, Aussenstände 528 235, Filialen: Wien 681 525, Berlin 72 690, Hamburg 37615, Dresden 15 444, Frankf. a. M. 5807, Haag u. Amsterdam 105 932, fertige Waren 350 954, Halbfabrikate u. Material. 708 241, Utensil. 22 744. – Passiva: A.-K. 2 250 000, Hypoth. 260 000, Kredit. 161 209, Accepte 45 261, Interims- Kto 12 309, Delkr.-Kto 40 000, R.-F. 120 000 (Rückl. 19 000), do. 1I 135 000 (Rückl. 60 000) 7