716 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Zweck: Übernahme des Geschäfts der Firma Dr. G. Langbein & Co. in Leipzig mit Filialen in Berlin, Solingen, Wien, Mailand und Brüssel und des Geschäfts der Firma Wilh. Pfanhauser in Wien mit Filiale in Berlin, und die Vereinigung und Fortsetzung beider Geschäfte in Form einer A.-G. Dieselbe wird gleich ihren Rechtsvorgängern in erster Linie Fabriken für Galvanotechnik und Elektrochemie und Dynamo- und Maschinenbau- anstalten betreiben, sie ist aber berechtigt, ihren Geschäftsbetrieb auf die Herstellung von Präparaten, Maschinen und Apparaten aller Branchen auszudehnen und überhaupt im Inland und Ausland andere mit der chemischen oder technischen Industrie zusammen- hängende oder ähnliche Unternehmungen zu erwerben, zu errichten, zu betreiben, oder sich in irgend welcher Form an solchen zu beteiligen. Seit Oktober 1907 besteht auch eine Zweigniederlassung in Frankf. a. M. Kapital: M. 2 250 000 in 2250 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie= 1St. Dividende: Die erste Bilanz wird per 31./12. 1907 gezogen. Direktion: Dr. Rud. Jay, Dr. Wilh. Pfanhauser, Leipzig. Aufsichtsrat: Vors. Hofrat Dr. Georg Langbein, Leipzig; Stellv. Wilh. Pfanhauser sen. Wien; Konsul Friedrich Jay, Rechtsanwalt Dr. Ernst Weniger, Leipzig. Prokuristen: Ober-Ing. Rich. Jentsch, Kaufm. W. Dosing. Süddeutsche Elektricitäts-Act.-Ges. i. Liqu. in Ludwigshafen a. Rh. Gegründet: 2./5. 1898. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Die G.-V. v. 10./11. 1905 beschloss Auflös. der Ges. mit Wirkung ab 31./12. 1905, nachdem im Juni 1905 das gesamte A.-K. an die Rhein. Schuckert-Ges. f. elektr. Ind. in Mannheim übergegangen war, welche Ges. gleichzeitig das übrige Ges.-Vermögen übernommen hatte. Die G.-V. v. 13./7. 1907 beschloss, nunmehr das Ges.-Vermögen definitiv auf die Rhein. Schuckert- Ges. für elektr. Industrie A.-G. in Mannheim zu übertragen u. den Liquidator zu ermächtigen, die Löschung der Ges. zum Handelsregister anzumelden; geschehen 8./10. 1907. Die Ges. bezweckte Bau, Erwerb und Betrieb elektr. Beleuchtungs- und Kraft- anlagen und stellte 1899 für eigene Rechnung das Elektricitätswerk Schifferstadt her, dessen Betrieb Mitte Nov. 1899 eröffnet wurde. Ferner gehörten der Ges. ab 1./1. 1900 die Elektricitätswerke zu Osthofen a. Rh., Ladenburg a. N. und Sinsheim a. E. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 500 000, wovon Ende 1898 M. 250 000, ab 1./7. 1899 weitere M. 125 000 u. ab 1./1..1900 restl. M. 125 000 eingezahlt waren erhöht zwecks Erwerb der oben genannten Elektricitätswerke lt. G.-V. v. 19./10. 1899 um M. 500 000 (auf M. 1 000 000) in 500 ab 1./1. 1900 div.-ber. Aktien, begeben zu 104.50 %. Bilanz am 31. Dez. 1906: Aktiva: Unternehm. in eigener Verwaltung 720 249, Verl us 705 630. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Kredit. 369 807, Arb.-Unterst.-Kto 92, Hypoth. 55 000 Tant. 980. Sa. M. 1 425 879. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 679 644, Handl.-Unk. 763, Abschreib. 25 443, Delkr.-Kto 1262. – Kredit: Waren 1305, Zs. 179, Verlust 705 630. Sa. M. 707 114. Dividenden 1898–1906: 6, 8, 5, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Liquidator: Ing. Oskar Bühring. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Rechtsanw. Ernst Bassermann, Dir. A. Kuhn, Kaufm. C. Nöther. Mannheim: Dir. Dr. N. Brückner, Nürnberg; Bankier M. A. Straus, Karlsruhe. 0 0 8 = 7*― * = ― Brown Boveri & Cie., Akt.-Ges. in Mannheim-Käferthal. Zweigniederlassung in Bingen. Gegründet: 15./6. 1900; eingetr. 27./6. 1900. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Herstellung elektr. Masch. u. Apparate, sowie von Masch. anderer Art, Erbauung elektr. Centralen, Bahnen und anderer ähnl. Anlagen für eigene Rechnung oder für Rechnung Dritter, Betrieb derartiger Anlagen für eigene oder fremde Rechnung. Specialität: Dampfturbinen System Brown, Boveri-Parsons, elektr. Generatoren, Transformatoren, Motoren und Apparate, sowie Kondensationsanlagen. Das in Mannheim- Käferthal 1899/1900 errichtete Fabriketabliss. liegt auf einem Terrain von ca. 85 000 qm, davon 24 000 am überbaut, u. hat 1904–1907 infolge des lebhaften Geschäftsganges eine wesentliche Erweiterung er- fahren. Die Fabrik ist für den Bau von Maschinen grösster Dimensionen eingerichtet. Bahnanschluss vorhanden. Zur Ausprobierung der Turbinen ist eine Versuchsanlage er- richtet. Die Ges. ist bei der 1901 gegründeten A.-G. „Turbinia, Deutsche Parsons-Marine- A.-G.“ in Berlin mit M. 400 000 in St.-Aktien und mit M. 2 000 000 in Vorz.-Aktien mit zunächst 25 % Einzahl. beteiligt. Diese Ges. hat sich den Bau von Dampfturbinen für den Schiffsbetrieb zur Aufgabe gestellt. Arb. in Käferthal ca. 1800. Auftragsbestand am Anfang des Geschäftsj. 1907/08 ca. M. 9 800 000. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000; eingez. waren vorerst M. 3 000 000; restliche M. 3 000 000 am 31./3. 1905 eingezahlt. Die Aktien wurden sämtl. von den Gründern zuzügl. 5 % Agio, welehes dem R.-F. zufloss, übernommen.