734 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Öberrhein. Elektrizitätswerke Act.-Ges. in Wiesloch, Baden. Gegründet: 9./7. 1898 mit Sitz in Karlsruhe; eingetr. 26./7. 1898. Letzte Statutänd. v. 27./9. 1900, 18./9. 1902, 26./9. 1903 u. 29./9. 1904. Die G.-V. v. 28./9. 1901 beschloss Verlegung des Sitzes der Ges. von Karlsruhe nach Wiesloch. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Jede Art gewerblicher Erzeugung, Verwendung u. Verwertung elektrischer Energie; Herstellung von Einrichtungen zur Leitung und Verwendung des elektrischen Stromes, sowie Vertrieb der damit zusammenhängenden Apparate, Erwerb von Koncessionen für Eisenbahnen irgend welcher Art, sowie Bau und Betrieb solcher Eisenbahnen. Der Gesamtgleichwert der Anschlüsse auf die 16 kerzige Glühlichtlampe berechnet stieg 190405–1906/07: 25 160, 29 382, 33 188 Glühlampen. Die Ges. hat zunächst eine elektrische Centrale für Abgabe von Licht und Kraft in Wiesloch (Bahnhof) errichtet, die im Okt. 1899 dem Betrieb übergeben wurde. Die Ges. giebt ausser in Wiesloch selbst an 22 Gemeinden der Umgegend Licht und Kraft ab, u. es stehen noch weitere Abschlüsse zu erwarten. 1903/1904 wurde eine Anzahl Staats- bahnhöfe u. die Heil- u. Pflegeanstalt Wiesloch angeschlossen. Mit sämtl. Gemeinden be- stehen auf 25 J. hinaus Verträge wegen der Strassenbeleuchtung, sowie wegen der aus- schliesslichen Benützung der Strassen und Plätze zur Legung von Leitungen. Die Ges. hat ausserdem mit der elektr. Strassenbahn Heidelberg-Wiesloch einen Vertrag abgeschlossen, wonach die letztere sich verpflichtet, während 25 Jahre den grössten Teil des benötigten Stromes von ihr zu beziehen. Ferner haben sich die Badische Lokal-Eisenbahnen A.-G. zur Entnahme des Stromes für den Betrieb der Bahnverbindung Wiesloch-Bahnhof-– Wiesloch-Stadt (2.4 km) gleich- falls auf 25 Jahre vertraglich verpflichtet. Kapital: M. 890 000 in 890 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, herabgesetzt zwecks Tilg. der Unterbilanz per 31./3. 1902 von M. 59 554 lt. G.-V. v. 18./9. 1902 um M. 60 000, indem 60 Aktien der Ges. valutafrei zur Vernichtung zur Verf. gestellt wurden. Zur Deckung des Verlustes aus 1902/1903 von M. 49 564 sind wieder M. 50 000 Aktien valutafrei zur Verf. gestellt u. das A.-K. lt. G.-V. v. 26./9. 1904 um diesen Betrag herabgesetzt. — Das Jahr 1902/03 ergab wieder M. 49 564 Fehlbetrag, der sich in den nächsten Jahren bis auf M. 133 089 erhöhte. Der gesetzl. R.-F. ist aufgezehrt. Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Schuldverschreib. von 1900, lautend auf den Namen der Oberrhein. Bank, Stücke à M. 1000 u. 500, rückzahlbar zu 103 %; unkündbar bis 1906. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. lt. Plan durch Verl. (zuerst am 1. Juli 1906) auf 2. Jan.; verstärkte oder Totalkünd. ab 1906 mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Hypothek zur ersten Stelle auf das Elektricitätswerk Wiesloch. Zugelassen M. 1 000 000, davon aufgelegt zur Subskription M. 500 000 am 6./12. 1900 zu 97.50 %. Die restlichen M. 500 000 sind seit 1902 zur Vornahme von Erweiterungsbauten u. Tilg. schwebender Schulden freihändig begeben worden. Zahlst.: Wiesloch: Gesellschaftskasse; Karlsruhe, Mannheim: Rhein. Creditbank. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke 30 J. n. F. Kurs Ende 1900–1907: 97.50, –, –, 100, 98, 95, 95, – %. Notiert in Mannheim. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., dann bis 4 % Div., vom übrigen Reingewinn 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorstand etc., Rest zur Verf. der G.-V., welche auch die Bildung weiterer Rücklagen beschliessen kann. Bilanz am 31. März 1907: Aktiva: Grundstück 23 852, Gebäude 340 928, Elektricitätswerk (masch. Einricht.) 662 730, Verteilungsnetz 899 936, Transformatoren-Unterstationen 219 538, Werkzeuge u. sonst. Inventar 26 311, Erweiterungs-Kto (noch nicht abgerechnete Anlagen) 73 315, Vorräte 64 191, vorausbez. Versich. 2118, Gratisinstallation 1000, Öblig.-Disagio 25 000, Kaut. 500, Kassa 13 084, Bankguth. u. div. Debit. 11 568, Stromausstände 20 891, Verlust 133 089. – Passiva: A.-K. 890 000, Oblig. 967 000, do. Zs.-Kto 11 621, Ern.-F. 173 762, Kapital-Tilg.-F. 55 117, Delkr.-Kto 2000, Kaut. 500, Arb.-Unterst.-Kto 10, Kredit. 418 044. Sa. M. 2 518 056. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 115 530, Oblig.-Zs. 44 060, Zs. für vorgeschoss. Kapitalien 26 223, Betrieb u. Installation 232 778, Abschreib. auf Oblig.-Disagio 4000, Ern.-F. 27 837, Kapital-Tilg.-F. 11 735. – Kredit: Stromeinnahmen, Installat., Miete, Zs. u. Provis. 329 075, Verlust 133 089. Sa. M. 462 164. Kurs Ende 1900–1907: –, –—, –, –, 50, 50, 34, 22 %. Eingeführt 7./2. 1900, Voran- meldungen zu 110 % plus 4 % Zs. ab 1./4. 1899. Notiert in Mannheim. Dividenden: 1898/99–1899/1900: 2½, 3 % p. r. t. (Baujahre); 1900/01–1906/07: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Ober-Ing. Ludw. Imhoff. Aufsichtsrat: (3–12) Vors. Bank-Dir. Rob. Nicolai, Karlsruhe; Dir. Albrecht Schmidt, Bankie Eduard Oppenheim, Dir. Engelmann, Frankf. a. M.; Dir. Riese, Wiesloch. Zahlstellen: Karlsruhe u. Mannheim: Rhein. Creditbank u. deren weitere Niederlassungen; Frankf. a. M.: Elektr.-A.-G. vorm. W. Lahmeyer & Co. Act.-Ges. Electricitätswerk Wilster zu Wilster, Holstein. Gegründet: 1895. Zweck: Betrieb einer elektrischen Beleuchtungsanlage. Kapital: M. 53 800 in Aktien. Hypotheken: M. 46 720.