736 Marmor-, Basalt- und Schieferbrüche etc. Deutsche Steinindustrie A.-G. vorm. M. L. Schleicher in Bensheim a. d. Bergstr. u. Berlin NW., Lehrterstrasse 2730. Gegründet: 23./9. 1899 unter der Firma Akt.-Ges. für Steinindustrie mit dem Sitz in Mannheim mit Wirkung ab 1./1. 1899; eingetr. Febr. 1900. Letzte Statutänd. 26./11. 1900, 26./7. 1902 u. 20./8. 1904. Seit 26./7. 1902 führt die Firma den Zusatz vorm. M. L. Schleicher. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Die Ges. übernahm von Karl Hergenhahn in Ludwigshafen a. Rh. dessen Marmor-, Granit- u. Syenit-Geschäft in Ludwigshafen mit Betrieb Reichenbach, umfassend das Geschäft im Odenwalde, zum Werte von M. 409 315.47, wofür nach Abzug von M. 273 032.71 Kredit. 130 Aktien à M. 1000 = M. 130 000 und M. 6282.76 bar gewährt wurden. Die G.-V. v. 26./11. 1900 beschless die Erwerbung des Schleicher'schen Werkes (Inh. Dir. Werner Eichmann) in Berlin, Anderung der Firma in Deutsche Steinindustrie Akt.- Ges., Verlegung des Sitzes der Ges. von Mannheim nach Berlin und Errichtung einer Zweig- niederlassung in Ludwigshafen a. Rh. Das von der Firma M. L. Schleicher, Berl. Granit- u. Marmor-Werk betrieb. Handelsgeschäft wurde mit allen Aktiven u. Passiven für ca. M. 1 000 000 übernommen. In diesem Preise waren allein für den gleichen Betrag Grundstücke u. grosse Wohn- u. Fabrikgebäude enthalten; ausserdem M. 220 000 Masch., M. 120 000 Vorräte und M. 80 000 Aussenstände. Die G.-V. v. 16./11. 1901 beschloss ferner den Ankauf des M. F. Loebell- schen Granitwerkes in Zwingenberg i. Hessen zu M. 220 000. Musterlager in Cöln. Die Ges. hat 1905 ihre süddeutschen Betriebe in Reichenbach, Zwingenberg, Ludwigshafen a. Rh., Laudenbach, Birkenau etc. zu einer Abteilung „Süddeutschland“ vereinigt und ein Bureau in Bensheim a. Bergstrasse errichtet. Zweck: Gewinnung u. Bearbeitung von Steinen aller Art, namentlich von Granit, Syenit und Marmor, Handel mit rohen u. bearbeiteten Steinen, Maschinen und Werkzeugen für die Steinindustrie. Steinbrüche in Reichenbach (Felsberg), graublauer Granit; Hohenstein, roter Granit; Heppenheim a. B. Pflastersteine in Syenit; Lautern, dunkler Syenit; Gadern- heim, dunkler Syenit; Grossbieberau, schwarzer Syenit, als Ersatz für den schwed. Granit; Oberlaudenbach, weissgrauer Granit; Webern b. Lichtenberg, roter Granit; Winterkasten, dunkler Syenit; Laudenbach a. d. Bergstrasse, Bruch- u. Werkstättenbetrieb in grauweissem Granit; Zwingenberg und Alsbach a. d. Bergstrasse, Pflastersteinbrüche u. Schotterwerk; Birkenau b. Weinheim in Baden und Kappelrodeck im Schwarzwald, grauweisse Granit- brüche zur Herstellung von Treppenstufen, Säulen, Sockel zu Facaden, Randsteinen etc. 1900/1901 wurden wertvolle Steinterrains im Odenwald erworben, so dass sich die Stein- bruch-Terrains der Ges. jetzt auf ca. 100 Morgen erstrecken. Die an der Bergstrasse gepachteten verlustbringenden Pflastersteinbetriebe wurden 1907 eingestellt. Kapital: M. 800 000 in 800 abgest. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 400 000, erhöht lt. G.-V. v. 26./11. 1900 um M. 600 000 (auf M. 1 000 000) in 600 Aktien, div.-ber. p. r. t. ab 1./1. 1901, angeboten den Aktionären 532 Stück 4:5 v. 24./10.–9./11. 1901 zu pari plus 4 % Stück-Zs. v. 1./1. 1901. Die Erhöhung erfolgte behufs Erwerb der Marmor- u. Granitwerke M. L. Schleicher in Berlin und des Granitwerkes M. F. Loebell. Die G.-V. v. 20./8. 1904 beschloss zur Tilg. des Verlustes aus 1903 von M. 118 338 Abschreib. und zur Schaffung eines Disp.-F. Herab- setzung des A.-K. von M. 1 000 000 auf M. 800 000 durch Zus. legung von je 5 Aktien in 4. Frist bis 31./12. 1904. Der Buchgewinn von M. 200 000 wurde beschlussgemäss verwandt, in den Disp.-F. kamen M. 38 307. Die G.-V./ v. 20./1. 1906 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 500 000 in 500 Vorz.-Aktien à M. 1000 (noch nicht durchgeführt). Hypotheken (am 31./12. 1906): M. 849 548, davon entfielen M. 746 048 auf Berlin, M. 23 500 auf Reichenbach u. M. 80 000 auf Zwingenberg. Die G.-V. v. 15./7. 1905 beschloss die Auf- nahme einer Hyp.-Anleihe von M. 500 000 in 5 % Oblig. (Noch nicht emittiert.) Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (mind. eine Jahresvergütung von M. 1000 für jedes Mitgl.), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1906: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 1 107 118, Bruchanlagen 176 447, Masch. 165 381, Seilbahn Zwingenberg 42 290, elektr. Lichtanlage Reichenbach 7338, Fuhrpark 16 501, Kommiss.-Lager 61 371, Werkzeugeinricht. u. Geräte 87 902, Waren 592 950, Betriebsmaterial. 19 940, Kassa 13 817, Wechsel 7073, Kaut. 51 450, Debit. 264 026, Verlust 157 439. – Passiva: A.-K. 800 000, Hypoth. 849 548, Accepte 21 969, Avale 49 450, Delkr.-Kto 6968, Kredit. 1 043 112. Sa. M. 2 771 048. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Werkzeug, Einricht. u. Geräte 18 923, Betriebs- material 65 173, Löhne 514 975, Frachten u. Fuhrbetrieb 85 440, Gen.-Unk. 168 467, Skonto Zs. u. Provis. 79 805, Waren, Rohmaterial u. Sandstein-Abteil. 210 043, Haus- u. Grundstücks- ertrag 28 751, Arb.-Versicher. 6224, Abschreibungen 48 228, Verlustvortrag 67 108. – Kredit: Waren 1 135 703, Verlust 157 439. Sa. M. 1 293 142. Dividenden 1899–1906: 6, 6, 0, 4, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K). Direktion: Adam Arbogast, Ludwigshafen a. Rh.; stellv. Dir. O. Schneider, Berlin; L. Dude, Reichenbach (Odenwalc). Prokuristen: Josef Römer, W. Schweinfurth, Bensheim. Aufsichtsrat: (4–9) Vors. Komm.-Rat Gen.-Dir. Carl Eswein, Konsul Jul. Goldschmit, Fabri- kant Franz Ludowici, Bezirksbaumeister Ad. Lipps, Ludwigshafen a. Rh.; Bankier Mor. Herz, Dir. Werner Eichmann, Berlin; Fabrikant Heinr. Martin, Mülheim (Rhein). Zahlstellen: Ludwigshafen: Pfälz. Bank u. deren Zweigniederl.