782 Porzellan-Fabriken. Porzellan-Fabriken. H. Schomburg & Söhne A.-G. in Berlin, Alt-Moabit 95 96, mit Zweigniederlassung in Margarethenhütte b. Bautzen u. in Rosslau a. E. (Anh.) Gegründet: 1853; A.-G. seit 15./4. (Nachtrag v. 13./6. 1898) mit Wirkung ab 1./10. 1897 bezw. 1./4. 1898; eingetr. 15./4. 1898. Letzte Statutänd. 23./2. 1900. Übernahmepreis zus. M. 998 000. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Herstell. von Porzellan u. verwandter Artikel, Handel mit diesen Erzeugnissen, insbesondere Erwerb, Verwertung und Fortführung der früher unter den Firmen: „H. Schomburg & Söhne“, Berlin; „Margarethenhütte bei Bautzen Hermann Schomburg', „Porzellan-Fabrik Rosslau Rudolf Schomburg“, Rosslau, betriebenen Geschäfte Fabrikanlagen und Betriebe. Fabriziert werden fast ausschliesslich Porzellanartikel für die elektro-technische Industrie (Isolatoren, Isolierrollen, Hülsen, Klemmen, Porzellansockel, Porzellanplatten, Fassungssteine u. dergl., Hüchspannungs-Isolatoren), und zählt die Fabrik zahlreiche grössere Elektricitätswerke, Eisenbahnen, Post- und Telegraphenverwalt. des In- und Auslandes, sowie die grossen leitenden Firmen in der Elektrotechnik zu ihren Abnehmern. Auch Chamotte- u. Thonwarenfabrikation. Umsatz 1898/99–1906/07: M. 1 233 000, 1 530 000, 1 500 000, 1 266 000, 1 230 000, 1 328 000, 1 506 000, 1 616 000, 1 600 000. Die eingebrachten Grundstücke in Margarethenhütte bei Bautzen haben eine Gesamtgrösse von rund 160 000 qm. Unter einem Teil des Areals befinden sich 7,50 bis 10 m mächtige Thon- und Kaolinlager, sowie ein Braunkohlenflöz. Diese, sowie die gesamte Fabrikanlage der Margarethenhütte sind 1900 auf M. 1 095 000 geschätzt worden. Infolge der Eisenbahn- anlage Weissenberg-Radibor hat die Margarethenhütte im Mai 1906 Geleisanschluss erhalten. Die Grundstücke in Rosslau haben eine Grösse von rund 12,213 ha und sind samt Gebäuden 1900 auf M. 331 185 abgeschätzt worden. 1902/1904 wurde der Berliner Fabrikbetrieb nach den Werken in Rosslau u. Margarethenhütte verlegt. Zugänge auf Anlagen-Kti erforderten 1905/06 M. 154 716 u. 1906/07 M. 88 623. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Anleihe: M. 500 000 in 4½ % Prior.-Oblig. von 1905, rückzahlbar zu 102 %, aufgenommen zur Tilg. von Hypoth. u. Bankkredit, Stücke à M. 1000 u. 500. Tilg. ab 1907. Die Anleihe ist hypoth. „% Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., bis 4 % Div., vom Übrigen bis 10 % vertr. Tant. an Vorst. u. Beamte, 10 %% Tant. an A.-R., Rest Super- Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1907: Aktiva: Grundstücke 75 625, Gebäude 726 458, Masch. . 79 274, Matrizen u. Werkstatt 1. Kaolin- u. Thongruben 32 603, Beleucht.- u. elektr. Anlagen 9564, Fuhrwerk 1, Matrizen u. Modelle 2, Mobil. u. Utensil. 1, Patente 1, Anschlussgeleise 1, Kassa 9586, Effekten 79 239, Bankguth. 335 185, Debit. 289 810, Waren 140 017, Kohlen 3938, Rohmaterial. 34 098. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Oblig. 500 000. R.-F. 51.771, Spec.-R.-F. 18 646, Kredit. 12 055, Rückstell. für Neubauten 40 000, Div. 100 000, Tant. 17 729, Vortrag 62 561. Sa. M. 1 815 410. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Waren- u. Fabrikat.-Kto 1 082 934, 117 381, Gewinn 232 936. – Kredit: Vortrag 27 648, Gewinn an Waren 1 405 604. Sa. M. 1 433 252. Kurs Ende 1900–1907: 112.50, –, 105.50, 102.75, 115.75, 136, 168, 138 %. Eingef. 17,/7. 1900 zu 112.50 % durch Carl Neuburger in Berlin. Notiert Berlin. Dividenden 1897/98–1906/07: 8, 8, 8, 5, 5, 5, 6, 7, 10, 10 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Rud. Schomburg, Berlin; Herm. Schomburg jun., Margarethenhütte. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Justizrat Frz. Wesener, Stellv. Bank-Dir. M. Schiff, Berlin; Dr. Walter Naumann, Königsbrück-Dresden. Prokuristen: Gustav Schnigge, A. Richter. Zahlstelle: Berlin: Nationalbank f. Deutschl. Porzellanfabrik C. M. Hutschenreuther, Akt.-Ges. in Hohenberg a. d. Eger. Gegründet: 27./12. 1904 mit Wirkung ab 30./6. 1904; eingetr. 9./2. 1905. Gründer: Komm.- Rat Alb. Hutschenreuther, Fabrikant Hugo Auvera, Hohenberg a. E.; Fabrikbes. Karl Auvera, Arzberg; Rob. Prückner, Hof a. S.; Bankier Karl Schmidt, Wunsiedel. Albert Hutschen- reuther und Hugo Auvera als Inhaber der Firma C. M. Hutschenreuther in Hohenberg haben das gesamte Aktivvermögen dieser Firma nach dem Stande v. 30./6. 1904 in die A.-G. ein- gebracht. Dazu gehören insbesondere Grundstücke u. Gebäude in Hohenberg, Neuhaus u. Kothigenbibersbach, Masch., Utensil., Formen u. Modelle, Fahrpark, elektr. Beleucht.-Anlage, Mutungskto, Wasserleitung, Telephon- Rohmaterial., fertige u. unfertige Waren, Kassa, Wechsel und Debit. Gesamtübernahmepreis ist M. 1 07 6 106, worauf der Inferent 747 Aktien à M. 1000 u. M. 3000 bar erhielt, restl. M. 326 106 wurden durch Übernahme von Passiven einschl. einer Hypoth. von M. 197 371 gedeckt. Die A.-G. haftet für die früh. Geschäfts- verbindlichkeiten nur bedingt. Zweck: Übernahme u. Fortführung der Porzellanfabrik C. M. Hutschenreuther in Hohenberg. Die Fabrik ist im Jahre 1814 gegründet und besitzt