81 Baumwoll-Spinnereien und-Webereien. Ö― Möller, Hamburg, Neuerwall 72, Anmeldefrist bis 30./12. 1905, Prüfungstermin 31./1. 1906. Die Prior.-Inhaber dürften 65–70 % erhalten u. die Gläubiger auf eine Div. von 40–52 % zu rechnen haben, wovon bereits drei Abschlagsverteilungen von zus. 40 % stattfanden. Die Realisierung der vorhandenen Aktiven ist zum grössten Teil durchgeführt. Die Anlagen der Ges. sind in mehreren Teilen verkauft worden. Die Fabrik in Elmshorn ist von einem Sohn des früheren Fabrikinhabers Jordan für M. 160 000 erworben worden für eine G. m. b. H. unter den Namen „Mech. Weberei, Bleicherei und Färberei Elmshorn“ (St.-Kapital M. 300 000). Die Fabrik in Barmstedt wurde mitsamt dem Inventar für M. 43 500 an Joh. Ehrich u. Friedr. Raben in Hamburg verkauft und ist an eine G. m. b. H. „Barmstedter Werke“ über- gegangen, die ein Kapital von M. 160 000 hat. Für dieselbe Ges. wurde auch das Inventar der Fabrik in Rendsburg zu M. 89 000 erworben, während das Fabrikgebäude zum selben Preise an die Stadt Rendsburg verkauft ist. Das Inventar sollte nach Barmstedt über- geführt werden. Der Gesamterlös dieser Fabrikanlagen wäre danach M. 381 000, während allein an Oblig. der A.-G. bei der Konkurseröffnung rund M. 700 000 in Umlauf waren. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Das A.-K. ist verloren. Hypothekar-Anleihe: M. 1 000 000 lt. Beschl. des A.-R. v. 31./1. 1900 in 5 % Teilschuld- verschreib., rückzahlbar zu 105 %. Zs. 1./3. u. 1./9. Tilg. ab 1910. Coup.-Verj.: 4 Jahre Teilschuldverschreib. 10 Jahre nach Ablauf des Fälligkeitsjahres. Sichergestellt durch Sicherungshypoth. zur I. Stelle in Höhe von M. 1 050 000 auf den Grundstücken der Ges. zu Gunsten der Firma L. Behrens & Söhne, welche auch Zahlstelle ist. Noch unbegeben M. 699.000. Kurs in Hamburg Ende 1900–1905: 101.50, 96, 89, 88.25, 88, – %. Aufgelegt 9./7. 1900 zu 101.50 %. In dem Konkurse wurde die Bankfirma L. Behrens & Söhne in Hamburg als gemeinsame Vertreterin der Besitzer von Schuldverschreib. bestellt und ermächtigt, die als Bürgschaft dienenden Liegenschaften zu verkaufen. Bis zum 15./1. 1906 waren rund M. 700 000 Schuldverschreibungen bei dem genannten Bankhause hinterlegt. Die Prior.- Inhaber dürften 65–70 % erhalten. Dividenden 1899/1900–1904/1905: 4, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: C. Bock, W. Jordan. Aufsichtsrat: (Mind. 5) Vors. Rechtsanw. Dr. Jul. Scharlach, Stellv. Bankier Ed. C. Ham- berg, Alfred Calmon, Jul. Jordan, Hamburg; Horst Ad. von Tippelskirch, Berlin. Zahlstelle: Hamburg: L. Behrens & Söhne. Hannoversche Baumwoll-Spinnerei und Weberei zu Linden vor Hannover, Spinnereistr. 9. Gegründet: 9./6. 1853. Letzte Statutänd. 15./12. 1899, 24./9., 13./12. 1902, 3./12. 1904, 5./8. bezw. 28./11. 1905 u. 11./12. 1906. Zweck: Errichtung u. Betrieb von Spinnereien u. Webereien aller Art, Erzeugung von Garnen, Zwirnen u. Geweben, sowie weitere Verarbeitung dieser Stoffe in allen dem Verbrauch passenden Formen. Das Etabliss. arbeitet mit 60 000 Spindeln u. verbraucht jährl. 10–12 000 Ballen Baumwolle. Betriebserweiterungen und Neuanschaff. erforderten 1905/06 u. 1906/07 M. 109 346 bezw. M. 40 024; letztere für Wasserreinigungsanlage, Schuss-Spinnmasch., Warps-, Spul- u. Schermasch. etc. Der Grundbesitz besteht aus etwa noch 28 000 qm, wovon ca. 2000 qm unbebaut u. verkaufsfähig sind. — Garnproduktion 1898/99 – 1906/1907: 6 470 000, 6 100 000, 5 287 000, 4 750 000, 4 343 000, 4 760 000, 5 406 000, 4 678 000, 4 680 000 Pfd. engl.; Jahres- umsatz: M. 3 421 044, 3 909 409, 3 095 306. 3 237 102, 4 102 000, 4 184 000, 3 626 000, 3 853 000, ?. Kapital: M. 650 000 in 400 alten abgest. St.-Aktien à M. 500 u. 450 neuen Aktien à M. 1000. Urspr. M. 3 000 000 in 5000 Aktien à M. 600, herabgesetzt 1880 durch Abstemp. auf je M. 500 auf M. 2 500 000. Lt. G.-V. v. 27./4. 1891 wurde den Aktionären das Recht eingeräumt, gegen Zuzahl. von 25 % des Nom.-Betrages ihre St.-Aktien in Vorz.-Aktien umwandeln zu lassen. Für Umwandl. nach dem 1./10. 1891 wurde die Zuzahlung auf 30 % u. Zs. v. 1./10. 1891 ab festgesetzt. Für die am 30./9. 1896 noch verblieb. M. 15 000 St.-Aktien wurde die Quote wieder auf 25 % ohne Zs. herabgesetzt. Die Zuzahlung auf letztere erfolgte bis Schluss des Geschäftsj. 1896/97, sodass das A.-K. bis 1902 nur aus gleichber. Vorz.-Aktien à M. 500 bestand. Zur Sanierung des Unternehmens beschloss die G.-V. v. 24./9. 1902, das A.-K. im Verhältnis 5: 2 zus. zulegen, also auf M. 1 000 000 (die dann als St.-Aktien gelten) herabzusetzen (Frist bis 15./2. 1903). Die weiteren Beschlüsse derselben G.-V. u. der v. 3./11. 1902, Schaffung von Vorz.-Aktien gegen Zuzahlung betr., gelangten wegen mangelnder Beteilig. nicht zur Ausführung, dagegen wurden in der neuerl. G.-V. v. 13./12. 1902 folg. Beschlüsse gefasst: Zur Deckung von Verlusten, Vornahme weiterer Abschreib., Bildung eines ausserord. R.- u. Ern.-F. wird das A.-K. von M. 1 000 000 auf M. 200 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 5: 1 herabgesetzt (Frist 15./4. 1903). Nicht ein- gereichte Aktien sind für kraftlos erklärt. Das A.-K. wird durch Ausgabe von bis 600 neuen, ab 1./10. 1902 div.-ber. Aktien à M. 1000 bis M. 600 000 erhöht. Die neuen Aktien wurden den Inhabern der alten St.-Aktien, auf M. 5000 alte M. 3000 neue Aktien bis 5./1. 1903 zu pari zum Bezuge angeboten u. etwa nicht bezogene Stücke bis zum gleichen Tage ebenfalls zu pari zur Subskription gestellt. Nach Durchführung dieser Beschlüsse sind der Ges. M. 450 000 neue Mittel zugeflossen (soviel neue Aktien wurden gezeichnet) u. ist das A.-K. damit auf oben angegebenen Stand gebracht. Die durch Herabsetzung des A.-K. frei gewordenen M. 2 300 000 sind verwandt M. 369 402 zur Deckung der Unterbilanz per 30./9. 1902, M. 1 500 000 zu Abschreib., M. 430 597 für Res. und Delkr.-Kto.