830 Baumwoll-Spinnereien und-Webereien. Schirmstoffe, Kleiderstoffe etc., welche gefärbt, bedruckt u. ausgerüstet werden. Rittershausen: Maschinenfabrik. I. Masch. für Mercerisieren, Bleichen, Färben u. Appretieren von Stück- waren, Bändern, Garnen u. losem Material. Komplette Anlagen. Entnebelungseinrichtungen. II. Hydraulische Pressen, Akkumulatoren u. Pumpen für alle Industriezweige. Oehde: Türkischrotgarnfärberei. Pfersee: Mech. Bunt- u. Jacduardweberei. Baumwollene Flanelle, Schürzenzeug, Tischzeug, Damaste etc. etc. Crefeld: Färbe- u. Mercerisieranstalt für baum- wollene Garne u. halbseidene Gewebe. Die Waren werden grösstenteils nur im Lohn ge- färbt; in Garnen wird aber auch Handel getrieben. Umsatz 1905/06: M. 5 714 132; für 1906/07 nicht veröffentlicht. Das Patent-Konto ist bis auf M. 1 abgeschrieben; Zahl der Patente und Gebrauchs- muster der Ges. 35. Alle Prozesse, welche in Deutschland mit der Nichtigkeitserklärung des Mercerisierpatentes (Thomas u. Prevost) in Verbind. standen, sind erledigt. Auch in Österreich u. Italien ist das Patent gefallen, es besteht dagegen noch in Spanien, Schweden u. Amerika. Die gegen das Seidenfinishpatent (Nr. 85 368) in Deutschland von verschiedenen Firmen schon vor Jahren eingeleitete Nichtigkeitsklage ist im Juni 1904 vom kaiserl. Patentamt verworfen und das Patent bestätigt worden; im April 1905 auch vom Reichsgericht. Trotzdem haben die Patentverletzer ihre Tätigkeit nicht eingestellt. Am 10./1. 1906 wurde indes eine Reichs- gerichtsentscheidung bezügl. Anwendung von mehr als 20 Rillen zu Gunsten der Ges. gefällt. Die Ges. hat 1905 ihre sämtl. Patente auf Kunstseide an eine belgische Ges. verkauft. Durch den erzielten Betrag sind die während 5 Jahren aufgewandten u. auf Unk. abgebuchten Ausgaben reichlich wieder eingebracht. 1906/07 wurden für Verwert. von Patenten M. 405 386 vereinnahmt. Die Ges. hat sich das Recht vorbehalten, in Deutschland die Herstellung gegen eine mässige Abgabe zu betreiben, wozu sie 1908 in bescheidenem Umfange übergehen will. Kapital: M. 3 750 000 in 3750 abgest. Aktien, sämtlich à M. 1000. Urspr. M. 2 400 000, erhöht lt. G.-V. v. 31./10. 1898 um M. 2 600 000 (auf M. 5 000 000), wovon M. 2 300 000 zum Ankauf der Firma Ferd. Mommer & Co., Barmen, dienten, der Rest von einem Konsortium zu pari übernommen. Die Bilanz per 30./9. 1902 ergab M. 232 043 Fehl- betrag; zur Deckung desselben und Vornahme von Abschreib., besonders mit Rück- sicht auf die Vernichtung des Mercerisierungspatentes auf Patentkto, beschloss die G.-V. v. 19./1. 1903 zur Sanierung der Ges. Herabsetzung des A.-K. von M. 5 000 000 auf M. 3 750 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 4: 3 u. Umwandlung der zus.- gelegten Aktien gegen Zuzahlung von M. 250 per Aktie (ohne Erhöhung des A.-K. in 6 % Vorz.-Aktien. Frist bis 31./5. 1903. 26 zur Zus. legung nicht eingereichte Aktien wurden für kraftlos erklärt. Nach Durchführung obiger Beschlüsse sind 5000 Aktien in 3750 Aktien zus.- gelegt; auf 3684 zus.gelegte Aktien wurde die Zuzahlung geleistet und sind solche als Vorz.- Aktien abgestempelt. Die Sanierung erbrachte M. 2 171 000 Buchgewinn, wovon auf die Zus. legung der Aktien M. 1 250 000, auf Zuzahl. M. 921 000 entfielen. Hiervon zur Deckung des Verlustes aus 1902/1903 M. 232 043, zur Füllung des R.-F. M. 375 000, zu Abschreib. auf Patentkto M. 1 044 279. zu Extraabschreib. M. 430 000 und für das Delkr.-Kto M. 50 000 verwendet, M. 36 055 auf Unk.-Kto vorgetragen. Die G.-V. v. 5./9. 1904 beschloss Umwand- lung der noch bestehenden 66 St.-Aktien in Vorz.-Aktien gegen Zuzahl. von M. 250 pro Aktie ohne Erhöhung des A.-K. (Frist bis 30./9. 1904); die Zuzahlung erfolgte auf alle 66 Aktien der dadurch eingegangene Betrag von M. 9560 (per Saldo) ist beschlussgemäss zu Abschreib. verwandt. Die so geschaffenen 66 neuen Vorz.-Aktien sind ab 1./10. 1904 div.-ber. Es ist also wieder ein einheitliches A.-K. vorhanden. Anleihen: I. M. 1 400 000 in 4½ % Oblig. von 1898, rückzahlb. zu 103 %, 1400 Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10.; unkündbar bis 1903, von da ab Tilg. in spät. 40 Jahren durch jährl. Ausl. im Dez. (zuerst 1902) auf 1./4.; ab 1903 auch verstärkte oder Totalkündig. mit 3 monat. Frist zulässig. Sicherheit: Hypoth. zur I. Stelle auf Oehde in Höhe von M. 1 442 000 u. Pfersee in Höhe von M. 300 000. Die Anleihe, welche zur Zahlung des der Ges. bei ihrer Gründung gestundeten Teilbetrages der Kaufsumme diente, wurde von der Niedersächs. Bank (jetzt Filiale der Dresdner Bank) in Bremen und Hannover, der Deutschen Nationalbank in Bremen u. dem Bankhaus Schwarzschild, Fischer & Co. (jetzt Berg. Märk. Bank) in Barmen über- nommen. Zahlst.: Dieselben Banken. Verj. der Coup.: Die gesetzl. Frist. Kurs in Bremen Ende 1900–1907: 100.50, 100, 98.50, 101, 102, 100.50, 100, 98 %. II. M. 1 500 000 in 4½ % Oblig. von 1899, rückzahlbar zu 103 %, 1500 Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1904 in ca. 40 Jahren durch jährl. Ausl. im März auf 1./7.; ab 1904 auch verstärkte oder Totalkündig. mit 3 monat. Frist zulässig. Sicherh.: Kaut.-Hyp. zur I. Stelle auf Mommer & Co. in Höhe von M. 1 650 000. Die Anleihe, welche zur Stärkung der Betriebs- mittel diente, wurde von der Deutschen Nationalbank und dem Bankhause E. C. Weyhausen in Bremen übernommen. Coup.-Verj.: 3 J. (K.) Zahlst. wie bei Div.-Scheinen u. Elberfeld: von der Heydt-Kersten & Söhne. Noch in Umlauf von Anleihe I u. II Ende 1907 M. 2 757 000. Kurs in Bremen Ende 1900–1907: 100.50, 100, 98.50, 101, 102, 100.50, 100, 98 %. Eingef. April 1900. Hypotheken: M. 103 671 (nach Bilanz v. 30./9. 1907) in mehreren Raten zu 4 % verzinsl. kündb. zu verschied. Terminen. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt), 4 % Div. vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser M. 1000 fester Jahresvergüt. pro Mitgl.), Rest weitere Div. bezw. z. Verfüg. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1907: Aktiva: Grundstücke 2 347 294, Gebäude 1 903 444, Masch. 1 858 227, Fuhrpark 3510, Kassa u. Reichsbankguth. 37 187, Wechsel 58 065, Effekten 9391,