882 Fabriken für Chemikalien etc. Urspr. M. 600 000 in 120 Aktien I. u. II. Em. à M. 5000; erhöht lt. G.-V. v. 22./12. 1898 um M. 500 000 (auf M. 1 100 000) in 500 Aktien III. Em. à M. 1000, begeben zu pari. Behufs Be- seitigung der 31./2. 1902 M. 190 620 betragenden Unterbilanz beschloss die G.-V. v. 17./2. 1903, das A.-K. auf M. 550 000 in der Weise herabzusetzen, dass von den 120 Aktien I. u. II. Em. à M. 5000 60 Aktien = M. 300 000 u. von den 500 Aktien III. Em. à M. 1000 250 Stück = M. 250 000 eingezogen u. vernichtet wurden. Es ist demnach von je 2 eingelieferten Aktien I. u. II. Em. à M. 5000 u. von je 2 eingelieferten Aktien III. Em. à M. 1000 eine Aktie vernichtet, die andere abgest. zurückgeliefert worden (Frist bis 15./5. 1903). Durch den dieser Art er- zielten Buchgewinn von M. 550 000 wurde die Unterbilanz getilgt. Gleichzeitig wurde Ausgabe von M. 450 000 6 % Vorz.-Aktien beschlossen, angeboten den Aktionären 20./9.–5./10. 1903 zu pari zuzügl. 6 % Stück-Zs. ab 1./1. 1904. Prioritäts-Anleihe: M. 450 000 in 4½ % Oblig., rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000 u. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1905 durch jährl. Ausl. von M. 15 000 im Sept. auf 1./7. Bisher M. 30 000 getilgt. Zahlstellen: Hannover u. Harburg: Hannov. Bank. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: April-Juli. Stimmrecht: Je M. 1000 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 6 % Div. an Vorz.-Aktien, 5 % Div. an abgest. Aktien, vom Übrigen 20 % Tant. an A.-R., Dir. u. Beamte, Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Die Vorz.-Aktien geniessen eine 6 % Vorz.-Div. mit der Verpflichtung der Nachzahlung auf 5 Jahre, auch im Falle der Liquidation der Ges. eine Befriedigung vor den St.-Aktien. Bilanz am 31. März 1907: Aktiva: Grundstück 128 149, Gebäude 430 621, Masch. u. Apparate 821 601, Geleisanlage 7388, Wasserleit. 3826, Fabrik-, Kontor- u. Laboratorium- Utensil. 48 952, Kassa, Bankguth. u. Wechsel 11 340, Versich. 3262, Debit. 288 907, Aval- Debit. 14 250, Vorräte 524 797. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Anleihe 420 000, R.-F. 46 615 (Rückl. 5663), Extra-R.-F. 25 000 (Rückl. 10 000), Ern.-F. 25 000 (Rückl. 10 000), Strafgelder u. Unterst.-F. 2501, Kredit. 667 646, Div. 60 000, Tant. u. Grat. 14 151, do. an A.-R. 5761, Vortrag 16 420. Sa. M. 2 283 097. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk., Zs., Versand-Unk. 140 312, Abschreib. 51 750, Gewinn 121 996. – Kredit: Vortrag 8724, Fabrikat.-Gewinn 305 336. Sa. M. 314 060. Dividenden: Aktien bezw. abgest. Aktien 1890/91–1906/07: 4½, 5, 4, 5½, 0, 6½, 3, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 4, 6, 6 %; Vorz.-Aktien 1903/04–1906/07: 6, 6, 6, 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: L. Halsen, Otto Heydorn. Prokuristen: Dr. K. Puls, W. Weniger, R. Maulbetsch. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Komm.-Rat C. Renck, Stellv. H. C. Hagemann, A. W. Wiegels, Bank-Dir. Wilh. Weber. Chemische Fabrik Hönningen vormals Walther Feld & Co. Actien-Gesellschaft in Hönningen a. Rh. Gegründet: 9./6. 1900 mit Wirkung ab 1./7. 1899; eingetr. 30./6. 1900. Letzte Statutänd. 5./2. 1901, 6./12. 1902 u. 15./6. 1906. Übernahmepreis M. 1 624 968. Gründung s. Jahrg. 1902/1903. Die Firma Walther Feld & Co., G. m. b. H. in Liqu. zu Hönningen a. Rh. hat ihr gesamtes Aktiv- und Passivvermögen mit Wirkung ab 1./7. 1899 in die A.-G. eingebracht. Zweck: Betrieb einer chem. Fabrik und aller damit zus. hängenden Geschäfte. Die Ges. betreibt die Fabrikation von Strontiansalzen für die Zuckerindustrie, von Barytsalzen, Schwefel-, Salpeter- u. Salzsäure, Glaubersalz u. einigen Nebenartikeln. Vorhanden sind 8 Dampfkessel mit 760 qm Heizfläche, 6 Dampfmasch. nebst zugehörigen Dynamomasch. mit zus. 1500 HP., sowie eine grössere Anzahl Elektromotoren und kleinerer Dampfmasch., wie Speise- u. Kohlensäurepumpen. Das Werk versieht den Ort Hönningen mit elektr. Be- leuchtung. Die Ges. erwarb 1906 zur Sicherung des Schwerspatbezuges Schwerspat- grubenfelder bei Meggen in W., die nach Schätzung Sachverständiger gegen 1 500 000 t Schwerspat guter Qualität enthalten. Ausserdem beteiligte sich die Ges. 1906 an einem Schwerspatunternehmen im Schwarzwald, der Oberrhein. Baryt-Gruben G. m. b. H., Hönningen, durch Übernahme von M. 20 000 Geschäftsanteilen dieser Ges. Der Grundbesitz der Ges. beträgt, abgesehen von ihren ca. 1300 a umfassenden Schwerspatgrubenfeldern mit an- grenzenden Grundstücken, rund 1700 a, die Gesamtgrundfläche der Fabrikgebäude ca. 20 000 qm. Beschäftigt werden etwa 350 Arb. Die Arb.-Kolonie des Werkes um- fasst 66 Familienwohnungen, ausserdem sind 8 Beamtenwohnhäuser vorhanden. Zugänge auf Gebäude-, Masch.- u. Apparate-Kti etc. erforderten 1904/1905–1906/1907 M. 177 953, 186 837, 346 642. 1900 wurde auf dem Terrain der Ges. eine starke Kohlensäurequelle in 460 m Tiefe erbohrt, welche der Ges. in Verbindung mit der alten Bezugsquelle die für ihre Produktion nötige Kohlensäure sichert. Zur besseren Ausbeutung des Sprudels wurde das Kohlensäure- werk Hönninger Sprudel G. m. b. H. mit M. 300 000, jetzt M. 755 000 St.-Kapital gegründet, an dem die Chem. Fabrik mit nom. M. 229 975 beteiligt ist; Div. der G. m. b. H. für 1902 u. 1903 je 20 %, für 1904: 15 %, für 1905: 7 %: ferner beteiligte sich die Ges. an dem Nickelwerk Hönningen G. m. b. H. (St.-Kapital M. 1 050 000) mit M. 390 000. Dese Fabrik kam im Juni 1906 in Betrieb. Div. wurde noch nicht verteilt. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 750 000; die G.-V. v. 1./4. 1902 beschloss Erhöhung um M. 250 000. Die G.-V. v. 6./12. 1902 hob diesen Beschluss auf u. erhöhte das A.-K. um M. 650 000 in 650 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1902, übernommen von einem Konsortium zu 112 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./7. 1902, vollgezahlt seit 31./1. 1903;