Fabriken für Chemikalien etc. 889 Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Sonderrücklagen oder Extra-Abschreib., vertragsm. Tant. an Dir., 4 % Div. an Prior.-St.-Aktien, dann 2 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von M. 500 pro Mitglied), Rest weitere Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. April 1907: Aktiva: Grundbesitz u. Gebäude 335 000, Masch. u. Apparate 218 000, Bahngeleis 1, Transportwagen 1, Lichtanlage 4000, Pferde u. Wagen 3000, Mobil. 1, Kassa 3417, Reichsbank-Girokto 1000, vorausbez. Prämien 12 618, Material 109 410, Debit. 822 331. – Passiva: A.-K. 397 500, Oblig. 480 000, do. Zs.-Kto 6420, Kredit. 492 124, R.-F. 32 000 (Rückl. 4000), Disp.-F. 30 764 (Rückl. 2172), Delkr.-Kto 15 000 (Rückl. 1000), Wohlf.-F. 5000 (Rückl. 2835), Tant. 10 221. Div. 39 750. Sa. M. 1 508 780. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 21 010, Fabrikat.- do. 44 879, Zs. u. Diskont 47 362, Versich. 7470, Miete u. Pacht 1505, Abschreib. 37 915, Gewinn 59 978. Sa. M. 220 123. —– Kredit: Gewinn an Waren zus. M. 220 123. Dividenden: 1895/1896–1902/1903: St.-Prior.-Aktien: 0, 3, 6, 6, 5, 4, 5, 4 %; St.-Aktien: 0, 0, 3, 4, 0, 0, 0, 0 %; gleichber. Aktien 1903/1904–1906/1907: 4, 7, 10, 10 %. Coup.-Verj.: 4 Jahre (K.) Direktion: Dr. E. Fanger, O. Löbbecke, H. Klepp. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Arth. Löbbecke, Stellv. Arn. Rimpau, Braunschweig; Louis Seeliger, Wolfenbüttel; Alfred Löbbecke, Braunschweig. Zahlstellen: Eigene Kasse; Braunschweig: Gebr. Löbbecke & Co.; Wolfenbüttel: C. L. Seeliger. Stassfurter Chemische Fabrik vorm. Vorster & Grüneberg, Act.-Ges. in Stassfurt. Gegründet: 28./10. 1871. Letzte Statutänd. 3./11. 1899. Zweck: Fabrikation chem. Produkte u. die bergmännische Gewinnung des hierzu erforderl. Rohmaterials in eigener Verwaltung oder durch Kapitalbeteil. bei anderen Unternehm. Fabriziert werden Brom, Chlormagnesium, Kieserit, Bittersalz, Chlorkalium, Kalidünger, Schwefelsäure, Cyankalium, Blutlaugensalz, cyansaures Kali, Harnstoff, Superphosphat, Milchsäure Futterkalk, Entfärbungskohle. Bei Gründung der Ges. wurde die chemische Fabrik von Vorster & Grüneberg exkl. Vor- räten für M. 1 500 000 übernommen, 1880/81 die Chlorkaliumfabrik von Joseph Townsend in Stassfurt, 1883 eine Beteiligung von 233 Kuxen an dem Kalisalzbergwerk Ludwig II., welches seit 1889 mit 2 Schachtanlagen versehen ist, für M. 1 265 000 erworben. Die Ges. hat pro rata ihres Kuxenbesitzes ein Bezugsrecht auf die geförderten Kalisalze. 1889/90 wurde eine Schwefelsäurefabrik, später Cyankaliumfabrik, eine Oxalsäure- u. eine Süssstoff- Fabrik angelegt. Die Saccharinfabrikat. musste 1903 gegen Entschädigung eingestellt werden. Um für Schwefelsäure einen regelmässigen Abnehmer zu erhalten, Ende 1903 Erwerb der Superphosphatfabrik von A. Schippan & Co. in Stassfurt für M. 175 000, wodurch die Stassfurter Chemische Fabrik zugleich Gesellschafterin der Firma Deutsche Dünger-Werke in Magdeburg geworden ist. Das Grundstück- und Fab rikanlagen-Kto für 1905/06 u. 1906/07 weist Er- höhungen von M. 276 940 bezw. 126 155 auf, von denen der grösste Teil für das inzwischen in Betrieb gelangte neue dritte System der Schwefelsäurefabrik und der Rest für andere not- wendig gewordene Erweiterungen und Neuanlagen verwendet wurde. – Das Bergwerkskto enthält die Beteiligung bei dem Kalisalzbergwerk Ludwig II., welches wiederum Anteile der Gew. Oelerse bezw. Aktien der Hannov. Kaliwerke besitzt; dieses Konto steht jetzt nach weiterer Abschreib. von M. 60 000 in der Bilanz 1907 mit noch M. 1 340 000 zu Buche. Die Ges. ist indirekt an dem Verkaufssyndikat der Kaliwerke beteiligt, erhält jetzt aber nur noch 25 % des ihr bisher von der Berginspektion Stassfurt zur Verarbeit. überwiesenen Rohsalzanteils, während weitere 25 % von der Gesamtheit der Syndikatswerke übernommen werden und restl. 50 % in Fortfall kommen. Der der Ges. von der Gew. Ludwig II zustehende Rohsalzanteil bleibt, von den durch Hinzutritt neuer Werke entstehenden Verschiebungen abgesehen, unverändert. Die OÖkt. 1902 niedergebrannte Oxalsäurefabrik wird nicht wieder aufgebaut. Gesamtabsatz 1899/1900–1906/1907: 576084, 625.472, 494 294, 562 234, 632 658, 736 956, 793 996, ? Ctr.; Erlös: M. 4 864 829, 5 053 327, 4 655 440, 4 238 979, 3 863 801, 4 197 490, 4 378 707, ?. In dem 1906/1907 erzielten Reingewinn von M. 300 510 ist die Ausbeute des Bergwerks Ludwig II. mit M. 81 550 enthalten (gegen M. 103 950, 115 500, 69 900, 69 900, 81 539, 93 200 in den Vor- jahren). Kapital: M. 3 000 000 in 10 000 Aktien à M. 300. Urspr. Kapital M. 1 590 000; davon M. 300 000 vom Vorbesitzer zurückgeschenkt, erhöht 1882 um M. 210 000, 1883 um M. 1 500 000, div.-ber. ab 1./1. 1884, begeben zu 115 %. Die 1874 ausgegebenen M. 1 500 000 St.-Prior.-Aktien wurden auf 1./12. 1882 gekündigt. Die 1883er Em. diente zum Ankauf von Kuxen am Kali- salzbergwerk Ludwig II (s. oben). Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Juli-Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = I t. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 %, höchstens 10 % z. R.-F. (ist erfüllt), vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom verbleib. Betrage 12 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1907: Aktiva: Grundstücke u. Fabrikanlagen 800 000, Wohnhaus 50 000, Pferde u. Wagen 1, Feuerversich. 7358, Unfallversich. 3697, Bergwerk (Beteil. bei Ludwig) 1 340 000, Kassa 8305, Wechsel 5916, Effekten 480 125, Avale 375 000, Debit. 871 918, Fabrik.- Kto 460 323. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Res. 2784, Unterst.-F. 90 724 (Rückl. 15 000), Delkr.- Kto 6815, R.-F. 300 000, Spec.-R.-F. 60 000, Avale 375 000, Kredit. 281 811, Div. 240 000, Tant. 23 154, do. an A.-R. 15 753, Vortrag 6601. Sa. M. 4 402 645.